Avengers: Infinity War (3D, 2018)

Jetzt ist es vorbei. Nicht das Marvel Cinematic Universe (MCU) selbst, aber zumindest meine Sympathie und Anteilnahme für das gehypte Spektakel. Mein Verhältnis zu der Superheldenriege von Marvel ist ohnehin seit Jahren ein paradoxes. Auf der einen Seite war ich der Heldengeschichten müde. Auf der anderen Seite mag ich britische Schauspieler und das MCU wurde mit der Zeit schon recht britisch. Also habe ich die Filme trotzdem gesehen und qualitativ waren sie ja auch unterhaltsam. Gleichzeitig aber auch ermüdend. Und schwupps sind zehn Jahre vorbei. Und jetzt kommt AVENGERS: INFINITY WAR.

Szenenbild aus Marvels AVENGERS: INFINITY WAR (2018) - Endgegner Thanos (Josh Brolin)..Photo: Film Frame.©Marvel Studios 2018
Endgegner Thanos (Josh Brolin) – © Marvel Studios 2018

Nachdem der mächtige Thanos (Josh Brolin) das Raumschiff von Thor (Chris Hemsworth) eingenommen und den Raumstein aus dem Tesserakt extrahiert hat, macht er sich auf den Weg zur Erde, wo weitere Infinity Steine mehr oder weniger offensichtlich versteckt sind. Alle sechs Infinity Steine würden ihm eine gottgleiche Kraft verleihen, die er dazu einsetzen will um die Hälfte der Bevölkerung auf jedem Planeten in der Galaxie zu vernichten. Iron Man (Robert Downey Jr.), Captain America (Chris Evans), Vision (Paul Bettany), Black Widow (Scarlett Johansson)  bekommen nun neue Verbündete. So trifft Thor auf die Guardians Of The Galaxy um Star-Lord (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana) und Drax (Dave Bautista) und Captain America ersucht die Hilfe des Black Panther (Chadwick Boseman), dem neuen König von Wakanda.

Ich bin stinksauer

Auch wenn ich hier nicht spoilern will, muss ich zumindest erwähnen, dass Charaktere, die von britischen Schauspielern gespielt werden, in diesem Film das Zeitliche segnen. Den ersten Tod gibt’s schon in den ersten zehn Minuten und davon habe ich mich den restlichen Film über nicht mehr erholt. Bitte nicht falsch verstehen: nur weil ein paar Charaktere ins Gras beißen, heißt das nicht, dass mich dieser Action-Blockbuster nicht unterhalten hat. Bei GAME OF THRONES macht gerade die Möglichkeit eines bevorstehenden Todes einen großen Reiz aus.

Marvel Studios' AVENGERS: INFINITY WAR..Falcon (Anthony Mackie) flying over Wakanda battlefield..Photo: Film Frame..©Marvel Studios 2018
Falcon (Anthony Mackie) über dem Kampfgebiet in Wakanda – © Marvel Studios 2018

Und so ist es auch hier. Es steht weitaus mehr auf den Spiel als noch in den vorangegangenen Einzelfilmen. Der Kampf zwischen Thanos und der versammelten Superheldenriege ist besonders in visueller Hinsicht ein absolutes Feuerwerk. Spider-Man hangelt sich durch New Yorks Straßenschluchten, Bruce Banner versucht verzweifelt den Hulk zu entfesseln, Thor wird von den Guardians of the Galaxy gerettet. Überhaupt sind die Guardians auch die Humorgaranten des Films. Und dann ist da auch noch Überraschungsgast Peter Dinklage, der einen “Zwerg” spielt, der dreimal so groß wie Thor ist.

Die Superheldenfilm-Müdigkeit

Das Ende hat kein Ende. Aber bislang hat mich das nie sonderlich gestört, solange die Qualität der einzelnen Filme immer gleichblieb. Dann vor zwei Jahren, zeitlich etwa so um CIVIL WAR herum, ist mir aufgefallen, dass ich MCU-Filme nur noch aus Gruppenzwang sehe. Und aus Angst, beim nächsten Film nichts mehr zu verstehen.

Szenenbild aus AVENGERS: INFINITY WAR (2018) - Thor (Chris Hemsworth), Rocket (voiced by Bradley Cooper) and Groot (voiced by Vin Diesel)..Photo: Film Frame..©Marvel Studios 2018
Thor (Chris Hemsworth), Rocket (Bradley Cooper) und Groot (Vin Diesel) – © Marvel Studios 2018

Diese Angst ist nach INFINITY WAR wie weggeblasen. Allein die Tatsache, dass bereits ein dritter GUARDIANS OF THE GALAXY-Teil, eine Fortsetzung für SPIDER-MAN und ein vierter AVENGERS-Film angekündigt ist, lässt vermuten, dass ein Großteil der Verstorbenen wieder zurückkkehren wird. Und so sehr ich mir das auch wünsche, bin ich einfach fix und fertig. Warum können die Toten nicht einfach tot sein? Nach zehn Jahren muss auch mal gut sein. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sage, aber die einzigen Marvelfilme, die ich momentan noch ertragen kann, sind wahrscheinlich DEADPOOL und demnächst DEADPOOL 2. Eigenständige Filme, die einfach nur Spaß machen wollen. Ohne Anspruch irgendwem gefallen zu wollen oder sich dem MCU anzupassen. Ich will wieder Geschichten mit einem Anfang und einem Ende. Das wäre schön. 

5/6 bzw. 8/10

Trailer: © Marvel Deutschland

10 thoughts on “Avengers: Infinity War (3D, 2018)

  1. Ich bin echt mal gespannt, wie sie es dann nun wirklich mit „Avengers 4“ zu Ende bringen. „Infinity War“ hat mir persönlich richtig gut gefallen, der Cliffhanger ist aber schon ziemlich fies…

    Ich hoffe nur, dass es in Phase 4 von Marvel dann ein wenig interessanter wird. Ein bisschen mehr Vielfalt in den Helden, bessere Schurken und gute Stories.

  2. Klingt enttäuschter als die Bewertung am Ende vermuten lässt.
    Bezüglich kommender Auftritte der Guardians und der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft. Sowohl der zweite Guardians als auch der erste Spiderman spielen weit vor Infinity War. Der dritte respektive zweite Teil der jeweiligen Helden kann also durchaus erzählerisch vor Infinity War angesiedelt sein und somit mit dem momentanen Endstand nach Infinity War konform gehen.

    Könnte aber auch alles ganz anders kommen. Fragen wir doch mal Captain Marvel, was die dazu meint. 😉

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