Es ist ein Uhr nachts, der Wecker klingelt und Steven Gätjen steht schon am roten Teppich und interviewt fleißig Leute. Ja, es sind wieder die Oscars. Und wie jedes Jahr dauert es mal wieder eine halbe Ewigkeit bis die Veranstaltung beginnt. Pünktlich um halb 3 ging’s dann aber los. Ellen DeGeneres führt nach ihrer letzten Oscar-Moderation in 2007 wieder durch den Abend, was sie unglaublich gut macht. Kein Boobs-Song. Einfach nur eine witzige Unterhaltung. Sie ist unglaublich sympathisch und frech, indem sie beispielsweise vorschlägt Jennifer Lawrence den Oscar im Zweifel zu ihr zu bringen, bevor sie wieder auf der Treppe hinfällt wie im letzten Jahr. Zudem erklärt sie die Oscars zu den HUNGER GAMES und verteilt im Publikum Pizza.
Quelle: ABC News
Erste vergebene Kategorie war Bester Nebendarsteller, präsentiert von Anne Hathaway. Wie erwartet ging der Preis für Jared Leto für DALLAS BUYERS CLUB. Dieser nutzte seine Dankesrede zunächst um seiner Mutter zu danken, dann richtet er ein Wort an alle „Träumer in der Ukraine und Venezuela“. Obwohl politische Aussagen ja eigentlich bei den Oscars nicht so gerne gesehen werden, war seine Botschaft simpel und klar. Jonah Hill, Michael Fassbender, Barkhad Abdi und Bradley Cooper gingen leer aus.
Es folgt zum ersten Mal im Laufe des Abends Musik. Kerry Washington sagt Pharrell Williams an, der seinen Hit „Happy“ aus dem Film DESPICABLE ME 2 performt für den er auch nominiert ist. Die Schauspielerinnen in der ersten Reihe tanzen mit – die Stimmung ist ausgelassen. Naomie Watts und Samuel L. Jackson verleihen im Anschluss den Oscar für bestes Kostümdesign an Catherine Martin für THE GREAT GATSBY. Michael Wilkinson (AMERICAN HUSTLE) und Patricia Norris (12 YEARS A SLAVE) gingen leer aus. Der Oscar für bestes Make-up und beste Frisuren ging an Adruitha Lee und Robin Mathews für DALLAS BUYERS CLUB. Die Konkurrenz war nicht wirklich stark: LONE RANGER und JACKASS: BAD GRANDPA. Die Entscheidung war also nicht sonderlich überraschend.
Als bester animierter Kurzfilm wird MR. HUBLOT von Laurent Witz und Alexandre Espigares. Bester Animationsfilm wird erwartungsgemäß FROZEN. Chris Buck, Jennifer Lee und Peter Del Vecho wurden bereits mit einem Golden Globe ausgezeichnet und nachdem die ja als Vorboten der Oscars gelten, war es eigentlich schon klar. Emma Watson und Joseph Gordon-Levitt präsentieren den Oscar für Beste visuelle Effekte. Auch diese Kategorie war keine große Überraschung. Völlig zu Recht ging der Preis natürlich an GRAVITY und Tim Webber, Chris Lawrence, Dave Shirk und Neil Corbould.
Es folgt der zweite nominierte Filmsong des Abends: „The Moon Song“ von Karen O. Als bester Kurzfilm wird HELIUM von Anders Walter und Kim Magnusson. THE VOORMAN PROBLEM mit Martin Freeman und Tom Hollander ging leider leer aus. Als bester Dokumentar-Kurzfilm wurde THE LADY IN NUMBER 6 von Malcolm Clarke und Nicholas Reed. In ihrer Dankesrede dankten Sie ihrer Protagonistin Alice, die vor einer Woche gestorben ist. Bradley Cooper vergibt den Oscar für den besten Dokumentarfilm geht an 20 Feet from Stardom. Morgan Neville und Caitrin Rogers gedenken an den Verstorbenen Gil Friesen. Als bester fremdsprachiger Film wurde THE GREAT BEAUTY von Paolo Sorrentino, der seine Dankesrede regelrecht runterrattert. Überraschend kam das nicht, denn auch der Golden Globe ging bereits an den italienischen Film. Brad Pitt präsentiert im Anschluss den dritten Filmsong – U2 mit einer Unplugged-Version von „Ordinary love“ aus dem Film MANDELA.
Ellen DeGeneres macht in der Zwischenzeit → Selfies mit dem Schauspielern. Chris Hemsworth und Chalize Theron präsentieren den besten Ton und vergeben den Oscar schließlich an GRAVITY. Bester Tonschnitt ging ebenfalls an den Science-Fiction-Film. Christoph Waltz vergibt den Preis für die beste Nebendarstellerin ging völlig verdient an Lupita Nyong’o für 12 YEARS A SLAVE. Ein absoluter Knaller für die 31-jährige Newcomerin. Bill Murray und Amy Adams präsentieren die beste Kamera: Erwartungsgemäß ging auch diese Kategorie wieder an GRAVITY und Emmanuel Lubezki. Auch für den besten Schnitt ging der Oscar an GRAVITY. Jennifer Garner und Benedict Cumberbatch vergeben den Oscar für das beste Setdesign an THE GREAT GATSBY. Es folgt „Let it go“, der letzte Gesangsbeitrag aus der Kategorie Filmmusik. Apropos Musik: Als bester Soundtrack wurde Steven Price für GRAVITY ausgezeichnet. Der beste Song wurde „Let it go“ – glücklicherweise wurde nicht wieder „Ordinary love“ ausgezeichnet. Nur weil Mandela in diesem Jahr gestorben ist, muss man nicht zwangsläufig deshalb das Lied als besten Song auszeichnen. Die Komponisten Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez dankten in ihrer Dankesrede allen Leuten in Reimform und schlugen vor: → „Happy Oscars to you – let’s make Frozen 2″.
Bestes adaptiertes Drehbuch ging 12 YEARS A SLAVE und John Ridley. Etwas überraschend kam der Preis für bestes Originaldrehbuch von HER für Spike Jonze. Bei einer Konkurrenz wie DALLAS BUYERS CLUB, BLUE JASMINE und AMERICAN HUSTLE hätte man eigentlich eher ein Oscar für diese Filme erwartet. Aber gut… Danach wurde es interessant, denn weiter ging’s mit dem besten Regisseur: Angelina Jolie und Sidney Poitier krönen Alfonso Cuarón mit einem Oscar. Als beste Hauptdarstellerin wurde wenig überraschend Cate Blanchett ausgezeichnet. Und der Oscar für besten Hauptdarsteller ging SCHON WIEDER NICHT AN LEONARDO DICAPRIO! Zugegeben die Performance von Matthew McConaughey scheint wirklich gut zu sein, aber DiCaprio hat es einfach mehr verdient. Seit Jahren reißt er sich den Hintern auf und wird nie bei den Oscars berücksichtigt. Ein Oscar ist verdammt nochmal überfällig! Aber gut, all das Jammern hilft nicht. Last but not least: Als bester Film wurde erwartungsgemäß 12 YEARS A SLAVE.
Nachtrag
Hier noch ein kleines Oscar-Behind-the-Scenes-Video von Ellen DeGeneres.
Trailer: TheEllenShow
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