Golden Globes 2014

Die Witze der Gastgeber Amy Poehler und Tina Fey kommen erst nach einer Weile in Gang. Man vermisst irgendwie Ricky Gervais, der die Gags pointierter gebracht hätte, als diese beiden Schauspielerinnen. Glücklicherweise geht dann alles ganz schnell. Der erste Golden Globe geht an Jennifer Lawrence für AMERICAN HUSTLE, die mal wieder eine ihrer sympathischen, aber auch leicht verplanten Dankesreden hält. Im Anschluss erhält Jacqueline Bisset einen Globe als „beste Nebendarstellerin“ für der BBC-Serie DANCING ON THE EDGE. Sie ist gerührt, weint, ist sprachlos und überzieht deshalb maßlos. Völlig zu Recht geht der beste TV-Film an BEHIND THE CANDELABRA. Elisabeth Moss gewinnt für ihre Rolle in Top of the lake als beste Schauspielerin in einer Mini-Serie oder einem TV-Film.

Zwischendurch kommt noch der Präsident der Hollywood Foreign Press Association, dann ist der Teleprompter kaputt und  Bryan Cranston gewinnt für BREAKING BAD. Und weil’s gerade so schön ist, wird BREAKING BAD direkt im Anschluss auch noch als beste Fernsehserie gekürt. Der beste Filmsoundtrack geht an Alex Ebert für ALL IS LOST, dem Jay-Z in die Rede reinquatscht. Jay-Z empfielt im Anschluss den Gästen: „Everybody keep on drinking – it will be over soon.“ Er scheint seinen Ratschlag wohl schon angenommen zu haben. Als bester Song wird schließlich „Ordinary Love“ von Bono aus dem Film MANDELA gekürt, ob das gerechtfertigt ist, sei bei mal dahin gestellt. Jon Voight gewinnt als bester Nebendarsteller, der seine Stammelei damit erklärt er sei „as nervous as everyone else“. Der Golden Globe geht an Amy Adams für AMERICAN HUSTLE als „Best Performance in a Motion Picture“. Nachem Kevin Bacon und Kyra Sedgwick präsentieren die diesjährige Miss Golden Globe: ihre Tochter. Im Anschluss bekommt Robin Wright von den Beiden einen Globe für ihre Darstellung der Claire Underwood in HOUSE OF CARDS.

Dann folgt ein bekanntes Gesicht. Christoph Waltz krönt die besten Nebendarsteller. Eine absolute Hammergruppe – die Nominierten sind Barkhad Abdi (CAPTAIN PHILIPPS), Daniel Brühl (RUSH), Bradley Cooper (AMERICAN HUSTLE), Michael Fassbender (12 YEARS A SLAVE) und Jared Leto (DALLAS BUYERS CLUB). Aber es kann nur einen geben und leider geht der Golden Globe nicht an Daniel Brühl, auch nicht an Fassbender, sondern an Jared Leto. Emma Thompson vergibt den Globe für das beste Drehbuch an Spike Jones für HER. Andy Samberg bekommt anschließend den Preis für beste Performance in einem Musical oder Comedy. Nach der Werbepause prämieren Orlando Bloom und Zoe Saldana den italienischen Beitrag THE GREAT BEAUTY zum besten fremdsprachigen Film. Der Globe für seine Darstellung des Liberace in BEHIND THE CANDELABRA geht  an Michael Douglas. Als bester Animationsfilm wird FROZEN gekürt. Gastgeberin Amy Poehler gewinnt für die beste Schauspielerin in einem Musical oder Comedy.  Diane Keaton hält eine ewig lange Lobeshymne auf den Gewinner des „Cecil B. DeMille-Award“ auf Woody Allen und singt schließlich. Braucht’s das?

So gegen Ende wird’s langsam interessant. In einer starken Gruppe um den besten Regisseur konnte sich Alfonso Cuarón mit seinem Weltraumthriller GRAVITY durchsetzen. Die beste Comedyserie ist laut Ansicht der Hollywood Foreign Press Association Brooklyn Nine-Nine. Leonardo DiCaprio gewinnt für THE WOLF OF WALL STREET völlig zu Recht den Globe für den besten Schauspieler und gewinnt damit seinen zweiten Globe. Den ersten bekam er 2005 für THE AVIATOR. Drew Barrymore vergibt den Globe für den besten Comedy- oder Musicalfilm an AMERICAN HUSTLE, der sich so langsam als Abräumer des Abends entpuppt (bei uns allerdings erst am 3. März in die Kinos kommt). Leonardo DiCaprio vergibt den Preis für die beste Schauspielerin an Cate Blanchett für ihre Darstellung in BLUE JASMINE  und Jessica Chastain darf Matthew McConaughey gratulieren, der offenbar den Rat von Jay-Z ordentlich befolgt hat. Große Überraschung am Ende des Abends: Johnny Depp, der ja bekanntermaßen ungern auf Preisverleihungen geht, präsentiert den besten Film. Und der ist… 12 YEARS A SLAVE.

Großes Schlussfazit:
Zwangsfreundliche Moderatorinnen – nicht gut!
Daniel Brühl gewinnt nicht – schade!
Alfonso Cuarón gewinnt für Gravity – richtig so!
Großer Sieger des Abends: American Hustle.
Ansonsten ziemlich viele betrunkene Presenter und Preisträger.
Alles in allem ein langer Abend.

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