American Hustle (OmU, 2013)

Bereits die erste Szene ist ein Brüller. Christian Bale steht vor dem Spiegel und kämmt und klebt sich das Haar so, dass die kahlen Stellen verschwinden. Denn gutes Aussehen ist natürlich wichtig, will man Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Ende 70er führen die Trickbetrüger Irving Rosenfeld (Christian Bale) und Sydney Posser (Amy Adams) ein tolles Leben im Großraum New York. Sie sind verliebt und ihre Masche funktioniert, es gibt also nichts, über was man sich Sorgen machen müsste. Wäre da nicht Rosenfelds Frau Rosalyn (Jennifer Lawrence), die völlig überfordert mit ihrem Leben und der Erziehung des gemeinsamen Sohns Danny ist. Der übermotivierte FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) kommt Irving und Sydney auf die Spur und zwingt sie mit ihm bei der Festnahme anderer Krimineller zusammenzuarbeiten, um mildernde Umstände zu bekommen. Dazu soll einflussreichen Politikern, allen voran dem Bürgermeister der Stadt Camden, Carmine Polito (Jeremy Renner), Bestechlichkeit nachgewiesen werden. Polito plant, mit Hilfe von Investitionsgeldern das Glücksspiel im Bundesstaat New Jersey neu zu beleben und somit viele Arbeitsplätze zu schaffen.

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Amy Adams, Bradley Cooper, Jeremy Renner, Christian Bale und Jennifer Lawrence – © Universal Pictures Germany
Ja, ja, die 70er…

American Hustle von David O. Russell ist wesentlich lustiger als sein Vorgänger SILVER LININGS. Das liegt häufig schon an den 70er-Jahre-Kostümen von Michael Wilkinson, der die Schauspieler in sämtliche Liebestöter und Modesünden steckt, die damals noch hip waren. Selbiges gilt auch für die schon erwähnten Haare nebst Wampe von Christian Bale, die in pinken Lockenwickeln eingepackte Haarpracht von Bradley Cooper und die furchtbare Fönwelle von Jeremy Renner. Trotz dieser Äußerlichkeiten schafft es O. Russell, dass alle Schauspieler etwas zu sagen haben und in ihren jeweiligen Rollen aufgehen können. Die Off-Kommentare bringen zusätzlichen Schwung in die Handlung, da sie den inneren Monolog der sprechenden Figur nach außen kehrt. Im Laufe der Geschichte kämpft jeder gegen jeden, denn alle wollen überleben und heil aus der Geschichte herauskommen. Dadurch bleibt die Story zu jedem Zeitpunkt dynamisch und frisch, auch wenn es sich gegen Ende ein klein wenig zieht. Obwohl Jennifer Lawrence nicht oft im Bild ist, schafft sie es trotzdem einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen, schließlich ist die Rolle der Rosalyn ja die durchgeknallteste und verplanteste Figur im ganzen Film.

© Universal Pictures Germany

Amy Adams und Christian Bale geben optisch ein recht komisches Liebespaar ab, aber irgendwie funkioniert es. Das Spiel aus Schein und Sein verkörpern die beiden perfekt. Dies merkt man auch in der Szene, in der Sydney den FBI-Agenten Richie verführen will. Dass Danny Elfman ein toller Komponist ist, muss man eigentlich nicht mehr lobend erwähnen. Trotzdem steuert er nur einen Track zum Soundtrack bei, was aber nicht weiter schlimm ist, da Größen wie Donna Summer, America oder Elton John diese Lücke gut überbrücken.

Letztlich geht es in AMERICAN HUSTLE darum zu überleben und jede Figur versucht das auf ihre eigene Weise. Der Film ist ein intelligenter und witziger Heist-Movie, der wie eine Kostümparty daher kommt, und mit einem Twist am Ende, der die Geschichte umso sehenswerter macht.

Ein Brüller (5.5/6)

Trailer: © Tobis Film

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