The Good Liar (OmU, 2019)

So richtig viel hat es nicht gebraucht um mich ins Kino zu locken. Allein schon die Aussicht, dass Helen Mirren und Ian McKellen in THE GOOD LIAR zu sehen sein werden, waren für mich schon ein guter Grund das Kinoticket zu lösen. McKellen spielt darin den Trickbetrüger und Heiratsschwindler Roy Courtnay. Der hat sich gerade ein neues Opfer ausgeguckt, die wohlhabende Betty McLeish (Helen Mirren). Die vertrauenswürdige Betty scheint ein leichtes Opfer für Roy zu sein. Bereitwillig lässt sie ihn schon nach kurzer Zeit bei ihr einziehen. Der Einzige, der von dieser neuen Liebe überhaupt nicht begeistert ist, ist Bettys Enkel Stephen (Russell Tovey). Er hinterfragt Roys Motive und hat Angst um seine Großmutter. Je mehr Zeit Roy mit Betty verbringt, desto mehr beginnt er sie zu mögen. Bald muss er sich entscheiden, ob er lieber Betty oder ihr Geld haben möchte.

Szenenbild aus THE GOOD LIAR (2019) - Roy (Ian McKellen) versucht Stephen (Russell Tovey) zu überzeugen. - © Warner Bros.
Roy (Ian McKellen) versucht Stephen (Russell Tovey) zu überzeugen. – © Warner Bros.

M&M – ein Dreamteam

McKellen und MirrenGandalf und die Queen. Das konnte ja nur brilliant werden. Und schauspielerisch ist es das auch. Helen Mirren und Ian McKellen verführen nicht nur gekonnt ihr Gegenüber im Film, sondern auch den Zuschauer im Kinosaal. Regisseur Bill Condon inszeniert die Geschichte unaufgeregt und trotzdem spannend. Immer wieder fragt man sich, ob Betty hinter Roys Masche steigt und sich nicht doch noch rechtzeitig von ihm abwendet. Russell Tovey kann gegen die Wucht der beiden Hauptdarsteller kaum etwas ausrichten, was ich aber angesichts seiner Aufgabe – nämlich bei Betty Zweifel an Roy zu sähen – auch in Ordnung finde. Ein bißchen leid tut es mir allerdings um Jim Carter. Als Roys Komplize Vincent wird auch nur eine kleine Nebenrolle zuteil. 

Szenenbild aus THE GOOD LIAR (2019) - Roy (Ian McKellen) und Kumpel Vincent (Jim Carter) - © Warner Bros.
Roy (Ian McKellen) und Kumpel Vincent (Jim Carter) – © Warner Bros.

Es hakt an der Auflösung

Ich wüsste gerne mal, ob die Romanvorlage eine elegantere Lösung für die große Auflösung des spannenden Katz-und-Maus-Spiels bietet. Mit der Filmversion war ich nämlich nicht ganz glücklich. Das Filmende liefert nämlich keine lückenlose Auflösung, sondern tischt dem Zuschauer eine Erklärung auf, die man absolut nicht kommen sieht und genau das ist Problem. Bill Condon ist einer dieser Regisseure, die mich mal überzeugen können (MR. HOLMES – ebenfalls eine Zusammenarbeit mit Ian McKellen) und dann wieder eher durchwachsene Kost wie etwa INSIDE WIKILEAKS abliefern. THE GOOD LIAR ist mal wieder Letzteres. Hätte Condon nicht diese geballte Charismapower von Helen Mirren und Ian McKellen gehabt, wäre dieser Film knallhart abgeschmiert.

4/6 bzw. 7/10

Trailer: © Warner Bros. Deutschland

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