Der kanadische Filmregisseur Denis Villeneuve gehört inzwischen zu den Regisseuren, die man im Auge behalten muss. Als er 2021 den ersten Teil von DUNE in die Kinos brachte, war die Skepsis vorher groß. Schließlich gilt man die Romanvorlage von Frank Herbert als unverfilmbar. Doch weil die filmische Umsetzung positiv aufgenommen wurde, waren die Erwartungen an den Nachfolger DUNE – PART TWO relativ hoch. Nach den dramatischen Ereignissen des ersten Teils findet sich Paul Atreides (Timothée Chalamet) mitten in der rauen Wüstenlandschaft von Arrakis wieder. Zusammen mit den Fremen, den Ureinwohnern des Planeten, schmiedet er Bündnisse um das Erbe seiner Familie zu sichern und sich gegen die drohenden Gefahren zu verteidigen. Gemeinsam mit der Fremen-Kriegerin Chani (Zendaya) und unter der Führung von Stilgar (Javier Bardem), entdeckt Paul die Geheimnisse und Herausforderungen des Wüstenlebens. Währenddessen spitzt sich der Konflikt mit den Harkonnen, angeführt von einem rachsüchtigen Baron Vladimir Harkonnen (Stellan Skarsgård), und den politischen Intrigen innerhalb des Imperiums zu. Paul muss seine neu entdeckten Fähigkeiten und Visionen nutzen, um die Prophezeiung zu erfüllen, die ihn als den messianischen Retter, den Muad’Dib, sieht.
Monumental und atemberaubend
Die monumentalen, bildgewaltigen Settings in DUNE – PART TWO sind schlichtweg atemberaubend. Denis Villeneuve zeigt, wie intelligentes Blockbusterkino aussehen kann. Der Australier Greig Fraser, der bereits in DUNE die Kameraarbeit verantwortete und dafür den Oscar gewann, macht aus jeder Szene ein visuelles Fest. Es gibt einfach Bilder, die hat man so noch nicht gesehen. Das Reisen auf gigantischen Sandwürmern. Die Angriffe der Fremen auf die überdimensionierten Gerätschaften der Spice-Produktion. Die schwarz-weiße Welt der Harkonnens. Da lohnt sich der Gang ins Kino wirklich. Sofern es das Lieblingskino anbietet, sollte man sich für eine Vorstellung mit Dolby Atmos entscheiden. Der Dolby Atmos Sound lässt nicht nur die Sitze bei einer Gruppe fliegender, dröhnender Ornithopter mächtig vibrieren, sondern macht aus dem Kinobesuch ein so immersives Erlebnis, sodass man fast den Wüstensand von Arrakis auf der Haut zu spüren meint.
Starbesetztes Arrakis
Das Casting ist weitestgehend überzeugend, wobei Zendaya in ihrer Rolle als Chani besonders hervorsticht und eine Tiefe sowie Stärke vermittelt, die in jeder ihrer Szenen spürbar ist. Auch Rebecca Ferguson als Lady Jessica ist eine starke Beraterin an Pauls Seite. Weniger überzeugend ist allerdings Timothée Chalamets Darstellung ab einen bestimmten Punkt. Die Transformation vom neugierigen Thronerben zum machthungrigen Anführer, die durch „das Wasser des Lebens“ ausgelöst wurde, wirkt etwas abrupt. Austin Butler tritt als Gegenspieler von Paul auf und liefert eine Performance, die zwar eindimensional, aber effektiv das Bild eines arroganten, überheblichen Antagonisten zeichnet. Er bildet einen aggressiven Gegenpol zum eher zurückhaltenden Paul und unterstreicht die Kontraste zwischen den Charakteren, obwohl seine Darstellung mehr Tiefgang hätte vertragen können.
Ernsthaft und trotzdem leicht
Für die nötige Auflockerung sorgt Javier Bardem in der Rolle des Stilgar. Seine trockenen Weisheiten wie „Entweder das klappt jetzt oder du stirbst halt“ bieten in dem ansonsten sehr ernsten und politisch aufgeladenen Kontext des Films eine willkommene Abwechslung. Denn ja, die politischen Ränkespiele, die bedrückende Realität der Machtspiele und Intrigen lassen wenig Spiel für Lacher. Insgesamt bietet DUNE – PART TWO ein Kinoerlebnis, das in seiner technischen Ausführung und visuellen Kraft seinesgleichen sucht. Trotz kleinerer Schwächen in der Charakterentwicklung ist der Film einfach ein Muss für jeden Kinoliebhaber und gehört für mich zu besten Filmen des Jahres.
Der Heimkinostart von DUNE PART TWO ist der 29. Mai 2024.
8.5/10
Check. Kann ich so unterschreiben. 😉