How to Train Your Dragon 2 (3D, 2014)

Kaum zu glauben, dass es bereits vier Jahre her ist, als der Animationsfilm DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT sowohl Publikum als auch Kritiker überzeugte. Es regnete Preise und Nominierungen, inklusive zwei Oscar-Nominierungen. Weltweit setzte der Film fast 500 Millionen Dollar um. Da war natürlich klar, das ein Sequel folgen musste. Nachdem aber Teil 1-Regisseur Chris Sanders bei THE CROODS mitarbeitete, musste Regisseur Dean DeBlois dieses Mal alleine ran. Nachdem aber auch für THE CROODS ein zweiter Teil geplant ist, wird DeBlois wohl auch den dritten Teil der angestrebten Trilogie in die Kinos bringen. Aber erstmal der Reihe nach.

Der Drache Ohnezahn und Wiking Hicks - © 2014 DreamWorks Animation L.L.C.
Der Drache Ohnezahn und Wikinger Hicks – © 2014 DreamWorks Animation L.L.C.
Animierte Familienzusammenführung

Der zweite Teil spielt zeitlich fünf Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Das Dörfchen Berk, welches früher Drachen bekämpfte, lebt heute in Einklang mit ihnen zusammen. Dazu wurde Berk ganz auf die Bedürfnisse der fliegenden Mitbewohner zugeschnitten und umgebaut. Zur allgemeinen Erheiterung werden Drachenrennen veranstaltet, an denen Häuptlingssohn Hicks (Jay Baruchel, im Deutschen Daniel Axt) allerdings nicht teilnimmt. Er erkundet lieber mit seinem Drachen Ohnezahn fremde Gebiete und trägt sie auf seiner Landkarte ein. Astrid (America Ferrara, im Deutschen Emilia Schüle) ist inzwischen Hicks‘ feste Freundin und begleitet ihn häufig auf seinen Ausflügen. Bei einem Rundflug gehen sie Drachenjägern im wahrsten Sinne des Wortes ins Netz. Deren Anführer Eret (Kit Harington) ist derart von sich und seiner Arbeit überzeugt, dass er Hicks und Astrid verrät, dass er lediglich Mittelsmann für den bösen Drago Blutfaust (Djimon Hounsou) ist, der eine Drachenarmee aufbauen möchte. Astrid und Hicks samt Drachen gelingt die Flucht. Kaum wieder in Berk angekommen, lässt Häuptling Haudrauf (Gerald Butler) das Dorf verbarrikadieren als er von Drago erfährt. Er sei ein böser Mann, der den Krieg will, sagt er. Hicks ist anderer Meinung, er will den Mann zur Vernunft bringen und davon überzeugen, dass Drachen schützenswerte Geschöpfe sind. Doch mitten auf seiner Mission wird er von einem Drachen entführt, der ihn in seine Höhle verschleppt. Und dort findet er neben Drachen auch jemanden vor, mit dem er nicht gerechnet hat: seine totgeglaubte Mutter Valka (Cate Blanchett, im Deutschen Martina Hill).

Valka und ihre Drachen - © 2014 DreamWorks Animation L.L.C.
Valka und ihre Drachen – © 2014 DreamWorks Animation L.L.C.
Mehr Action als Teil 1

Ja, die Dreamworks Animatoren haben es wieder geschafft Kinder wie Erwachsene glücklich zu machen. Die Handlung ist im Vergleich zum ersten Teil actionlastiger geworden, weshalb die Geschichte auch weniger Humor hat. Diesen verkörpern aber wieder hauptsächlich die treudoof dreinblickenden Schafe und die Drachen, die in ihrer Artenvielfalt auch was fürs Auge sind. Ohnezahn ist weiter der naive, aber auch kämpferische „Hausdrache“ von Hicks, der bei Gefahr aber auch einmal unter den Flügeln eines anderen Drachen verschwindet. Aber ganz besonders die Überwilden, zwei Alpha-Drachen, die anderen Drachen ihren Willen aufzwingen können, bestechen nicht nur durch diese außergewöhnliche Fähigkeit, sondern auch durch ihr markantes Aussehen. Die Flugszenen sind gewohnt rasant, ganz besonders in den Schlachtszenen. Es wird außerdem Wert auf den Bildhintergrund gelegt. So sieht man im Vordergrund Drago und Haudrauf kämpfen, im Hintergrund tragen Dragos Drache und Haudraufs Drache den Kampf ebenfalls aus. Somit gibt es viel zu entdecken, was den Film immer wieder sehenswert macht. Der Soundtrack stammt wieder von John Powell, der das bekannte Drachenzähmen-Thema aus Teil 1 leider nicht mehr so oft benutzt.

Kompakte Erzählweise

Einziges Manko ist die zu kompakte Erzählweise. So ändern Charaktere in Sekundenschnelle ihre Meinung, wie z.B. Eret, der innerhalb zweier Filmminuten vom Drachenjäger zum Drachenfreund wird oder Hicks, der ebenfalls den Schock darüber, dass er jetzt seine Mutter kennenlernt, erstaunlich schnell überwindet. Durch die starke Konzentration auf Hicks und seine Familie fallen die anderen Charaktere etwas unter den Tisch. Die vergeblichen Liebesmühen von Rotzbacke und Fischbein sind eher als kleiner Gag am Rande zu verstehen als eine umfassende Charakterzeichnung. Haudrauf mutiert unterdessen zum kitschigen Romantiker. Kaum trifft er auf seine Frau, verzeiht er ihr ebenfalls in Sekundenschnelle und umgarnt sie fortan mit Sätze wie „Für dich, mein Herz, tu ich alles“. Deshalb wünscht man sich hier und da ein paar Minuten mehr.

Ein toller Familienspaß (5/6)

Trailer: © Dreamworks

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