Bereits die erste Staffel BEFOREIGNERS war eine solide Serie mit einer interessanten Prämisse. Nun geht die Geschichte in eine zweite Runde. Unter den Neuankömmlingen befinden sich nicht nur „einfache“ Steinzeitler, Wikinger oder Viktorianer, sondern auch historische Persönlichkeiten. Als die Leiche einer ermordeten Frau gefunden wird, übernimmt die multitemporale Kommissarin Alfhildr (Krista Kosonen) den Fall. Ihr Partner Lars Haaland (Nicolai Cleve Broch), der als externer Berater das Team unterstützt, stößt auf die Spur von Jack the Ripper. Den Fall zu lösen, gestaltet sich allerdings etwas schwierig, denn Haaland muss seine Temproxat-Sucht überwinden, während Alfhildr von Zeit zu Zeit schlafwandelt und versucht etwas über ihre Identität herauszufinden.

Skurrile Momente

Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich so schnell wieder in die Geschichte zurückfinden würde. Immerhin sind zwischen den beiden Staffeln BEFOREIGNERS einige Jahre vergangen. Doch man fühlt sich sofort wieder zuhause, auch wenn die zweite Staffel internationaler ist als die erste. So spielt die Geschichte auch in Teilen in London, da Jack the Ripper ja ein gebürtiger Engländer ist. Das öffnet die Serie und ermöglicht ein umfangreiches Worldbuilding. Dazu zählen auch bürokratische Formalitäten wie Olav (Tobias Santelmann) erkennen muss. Obwohl er sich über Social Media einer breiten Öffentlichkeit als der zurückgekehrte Wikingerkönig präsentiert, erkennen die offiziellen Stellen seinen Status nicht an und halten ihn für einen Hochstapler. So versucht er seine eigene Identität zu beweisen. Diese Momente sind unterhaltsam und sehr skurril, besonders, weil man einem Staat durchaus die Einrichtung solcher Institutionen zutrauen würde.

Charismatischer Cast

Auch die zweite Staffel besteht aus sechs Folgen und dreht zunächst die Anfangskonstellation aus der ersten Staffel herum. Hier musste sich Alfhildr in den Polizeiapparat einfinden, in dem Lars schon längst eingebunden war. In der zweiten Staffel sieht man förmlich wie Alfhildr in ihrer Polizeiarbeit aufgeht, während Lars als externer Berater ohne besondere Fähigkeiten starten muss. Krista Kosonen und Nicolai Cleve Broch, wie auch der Rest des Casts, sind herrlich charismatisch. Der „Jack-the-Ripper“-Plot zieht leider nicht komplett durch die ganze Staffel. Die ganze Idee wirkt auch ein bißchen zu einfallslos. Die zweite Staffel BEFOREIGNERS endet trotz dem vergleichsweise langweiligen Fall mit einem gigantischen Twist, der die bisherige Handlung noch einmal auf links dreht. Jetzt habe ich richtig Lust auf die dritte Staffel.

8/10

Die erste und zweite Staffel BEFOREIGNERS sind aktuell in der ARD Mediathek enthalten.