The Italian Job (OmU, 2003)

Die Gaunerkomödie wird so schnell nicht aussterben, ganz besonders nicht, wenn man es schafft, hochrangige und preisgekrönte Schauspieler zu einer unterhaltsamen Truppe zusammenzustellen. OCEAN’S ELEVEN hat vorgemacht, wie es geht. Zwei Jahre später wollte auch Paramount etwas vom Kuchen abhaben und veröffentlichten ein Remake des gleichnamigen 1969er-Klassikers THE ITALIAN JOB. Ursprünglich war für 2013 auch eine Fortsetzung namens „The Brazilian Job“ in Planung, die allerdings nie gedreht wurde. Der Gauner Charlie Croker (Mark Wahlberg) und seine Kumpel Left Ear (Mos Def), Handsome Rob (Jason Statham), Steve (Edward Norton), Computergenie Lyle (Seth Green) und Safeknacker John Bridger (Donald Sutherland) sind in Venedig unterwegs. Der Grund ihres Besuchs: ein Tresor voller Gold. Zunächst läuft alles prächtig. Das Gold im Wert von 35 Millionen US-Dollar wechselt ohne großes Aufsehen den Besitzer. Bei dem Abtransport der wertvollen Fracht kommt es allerdings zu einem Zwischenfall. Steve raubt seine Freunde aus und tötet obendrein noch John. Ein Jahr später: Charlie und seine Truppe finden heraus, wo sich Steve versteckt hält. Sie wollen ihm das Gold stehlen und damit Rache für den Tod ihres Freundes üben. Dafür brauchen sie aber die Hilfe eines erfahrenen Safeknackers. Stella (Charlize Theron), Johns Tochter, arbeitet als Safeknackerin für die Polizei und möchte nicht in die kriminellen Machenschaften von Charlie hineingezogen werden. Nach kurzer Überlegung überdenkt sie aber ihre Entscheidung und entschließt sich das Team zu unterstützen und den Tod ihres Vaters zu rächen.

Charlie, Stella und Handsome Rob – © Concorde
The Mini Cooper Movie

Man kann Felix Gary Grey nicht vorwerfen, er hätte sich nicht ins Zeug gelegt. Sechs Tage lang wurde die Kreuzung Hollywood and Highland in Los Angeles gesperrt, damit die Verfolgungsszene des Geldtransporters möglichst realistisch gedreht werden konnte. Grey, dessen Wurzeln beim Drehen von Musikvideos liegen, verzichtete weitesgehend auf Visual Effects und drehte lieber am Ort, wo die Handlung auch tatsächlich spielt. Dies brachte beim Dreh in den Alpen auch handfeste Probleme mit sich, da die Gewehre aufgrund der Kälte klemmten. Der Fokus des Films sollte eindeutig auf der Geschichte und nicht auf der Action liegen, aber genau das ist häufig das Problem. Auf der einen Seite sind da diese sehr bodenständigen Räuber, die im Robin-Hood-Stil nur denen etwas nehmen, die es verdient haben, und ein auf Realismus ausgelegtes Setting; auf der anderen Seite sind aber manche Szenen derart überdreht, dass sie sich nicht mit dem Anspruch des Films vertragen. Stellvertretend für diese Szenen ist das actionlastige Duell Helikopter vs. Mini Cooper zu nennen. 32 Mini Cooper wurden im Film verbraucht und demoliert. Diese sind zugleich Product-Placement also auch eine Hommage an die filmische Vorlage.

Charlize und die Männer

Bei einem Ensemble-Film ist natürlich die Chemie zwischen allen Charakteren wichtig. Hin und wieder wirkt Charlize Theron wie ein Fremdkörper in der männerdominierten Gaunerbande, sorgt aber damit auch für frischen Wind. Die buntgemischte Truppe aus Nerds, Taktikern und Praktikern bietet für jeden Geschmack etwas. Allerdings ist Charlies Truppe einfach nicht so elegant und frech wie beispielweise die Jungs um Danny Ocean. Die Handlung ist vorhersehbar und ohne besonderen Twist: Der Mann bekommt die Frau, die Mission gelingt, alles wieder in bester Ordnung. Nichtsdestrotrotz ist THE ITALIAN JOB gerade deshalb klassisches Blockbuster-Popcornkino, wie man sich es für einen guten Kino- oder DVD-Abend wünscht, weil er einfach gute Laune macht.

Nettes Popcorn-Kino (4.5/6)

© Paramount

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