Transcendence (2014)

Filme, in denen das Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine durchleuchtet wird, gibt es viele. Zu nennen wäre da der Kampf zwischen David Bowman und dem Bordcomputer HAL 9000 in 2001: A SPACE ODYSSEY, aber auch in neueren Filmen wie EAGLE EYE (2008) versuchen Maschinen sich den Menschen untertan zu machen. In eine ähnliche Kerbe schlägt das Erstlingswerk von Wally Pfister, seines Zeichens Oscar-Gewinner für beste Kamera für INCEPTION. „transcendentia“ kommt aus dem Spätlateinischen und bedeutet „das Überschreiten“. Und Überschreiten möchte der Wissenschaftler Will Caster (Johnny Depp) tatsächlich eine Grenze. Er möchte eine Maschine mit eigenen Gefühlen erschaffen – das versteht er unter Transzendenz. Seine Frau Evelyn (Rebecca Hall), ebenfalls brilliante Wissenschaftlerin, liebt ihn abgöttisch und unterstützt jeden seiner Schritte. Ihr Gatte wird bei einer Konferenz von einem Mitglied der Terrorgruppe R.I.F.T., die sich gegen künstliche Intelligenz ausspricht, angeschossen. Die wenige Zeit, die Evelyn und Will noch bleibt, nutzen sie für einen Selbstversuch. Wills Geist soll in einen Computer eingespeist werden und dadurch „haltbar“ gemacht werden. Kurze Zeit darauf stirbt Will und Max (Paul Bettany), ein Freund des Paares,  versucht Evelyn beizustehen. Doch dann geschieht das Unmögliche. Der Computer spricht. Es ist Will. Oder doch nur sein Schatten?

Mal wieder Mensch vs. Maschine

TRANSCENDANCE will intelligent sein und Fragen zur Mensch-Maschine-Beziehung aufwerfen. Evelyns Hotelzimmer ist auf den Namen „Turing“ reserviert. Wenn man jetzt weiß, dass es mal einen Mathematiker Alan Turing gab, der das Konzept einer → Universalmaschine entwickelt hat, die als Vorläufer unserer Computer gilt, dann ist das tatsächlich intelligent. Aber leider sind derartige Details Mangelware im Film. Es ist erschreckend, dass Christopher Nolan als Executive Producer mit im Boot war und die Macken des Films nicht irgendwie ausgebessert hat. Cillian Murphy und Morgan Freeman spielen eigentlich eher eine untergeordnete, um nicht zu sagen eine unbedeutende Rolle. Sie gehen in der Dreierbeziehung bestehend aus Johnny Depp, Rebecca Hall und Paul Bettany total unter. Letzterer ist auch der Einzige, dem man seine Charakterentwicklung von Anfang bis Ende abkauft. Die Liebe von Depp und Hall wirkt zu hölzern. Beide spielen auch unbeständig gut: es gibt einige tolle Momente, aber keine andauernd tolle Leistung. Selbiges gilt auch für den Film. Hier und da sind kleine Lichtblicke, aber keine permanent fesselnde Atmosphäre.

Nicht göttlich, nur durchschnittlich (3/6)

 

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