Mission: Impossible – The Final Reckoning (2025)

Nach acht Filmen erreicht die Mission: Impossible-Reihe mit MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING ihren vermeintlichen Abschluss. Regisseur Christopher McQuarrie versucht, alle Fäden der bisherigen Abenteuer zusammenzuführen und Tom Cruise einen würdigen Abgang zu bereiten. Das Ergebnis ist ein spektakulärer, aber überlanger Actionfilm, der trotz beeindruckender Stunts unter narrativen Schwächen leidet. Die Handlung von DEAD RECKONING – PART 1 wird hier weitergeführt.
Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein IMF-Team bestehend aus Technik-Experte Benji Dunn (Simon Pegg), der Diebin Grace (Hayley Atwell) und dem Computer-Spezialist Luther Stickell (Ving Rhames) stehen einer mächtigen künstlichen Intelligenz gegenüber, die „die Entität“ genannt wird. Diese KI bedroht die Weltordnung und jede Regierung ist darauf aus, sie zu kontrollieren. Ethan hingegen ist überzeugt, dass die Entität zerstört werden muss. Der Schlüssel zur Lösung liegt im russischen U-Boot „Sewastopol“, nach dem sowohl Hunt als auch sein Gegenspieler Gabriel (Esai Morales) fieberhaft suchen.

Szenenbild aus MISSION IMPOSSIBLE - THE FINAL RECKONING (2025) - Ethan (Tom Cruise) versucht Gabriel (Esai Morales) aufzuhalten. - © Paramount Pictures
Ethan (Tom Cruise) versucht Gabriel (Esai Morales) aufzuhalten. – © Paramount Pictures

Action nur in Maßen

MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING glänzt dort, wo die Reihe schon immer ihre Stärken hatte: bei den spektakulären Actionsequenzen. McQuarrie hat zwei besonders atmosphärische und packende Szenen umgesetzt, die in einem untergegangenen U-Boot-Wrack und in zwei Doppeldecker-Flugzeugen spielen. Die sichtbaren Fliehkräfte, die auf die Maschinen und Körper einwirken, sorgen für spannende Momente und verleihen den Stunts großen Realismus. Darüber hinaus kann der Film leider überhaupt nicht überzeugen, was in erster Linie an strukturellen Problemen liegt. Zum einen gibt es erstaunlich wenig Action in diesem Actionfilm. Außerdem versucht der Film nachträglich eine inhaltliche Klammer um alle bisherigen sieben Missionen zu spannen, was nur teilweise gelingt. Besonders der erste Akt setzt zu stark auf Expositionen und Flashbacks, die den Erzählfluss negativ beeinflussen. Aber es gibt auch gute Beispiele, wie die bisherige Handlung eingebettet wird. Ein gelungenes Beispiel begegnet uns in Form des ehemaligen CIA-Analysten William Donloe (Rolf Saxon), den die Protagonisten „mitten im Nirgendwo“ wieder treffen. Er ist der Analyst, der damals bei MISSION: IMPOSSIBLE (1996) den CIA-Einbruch von Ethan entdeckt hat.

Szenenbild aus MISSION IMPOSSIBLE - THE FINAL RECKONING (2025) - Ethan (Tom Cruise) braucht den Schlüssel um einen Raum im U-Boot Swastopol zu öffnen. - © Paramount Pictures
Ethan (Tom Cruise) braucht den Schlüssel um einen Raum im U-Boot Swastopol zu öffnen. – © Paramount Pictures

Längen

Die größte Schwäche von MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING liegt in seiner übermäßigen Länge. Alles dauert und dauert, selbst die handwerklich gut gemachten Actionszenen sind teilweise zu ausgedehnt. Diese Überlänge schadet dem Spannungsbogen erheblich. Obwohl die Ausgangslage das Potenzial für einen spannenden, packenden Thriller hatte, schafft es der Film nicht unbedingt, das Kinopublikum bei der Stange zu halten. Noch problematischer ist die fehlende Logik der Handlung. Die Figuren springen von Location zu Location, ohne dass nachvollziehbar erklärt wird, wie sie so schnell dort hingekommen sind oder warum sie überhaupt dort sind. Nichts ergibt so richtig Sinn, was bei einem Film mit rund 400 Millionen US-Dollar Budget besonders frustrierend ist.

Szenenbild aus MISSION IMPOSSIBLE - THE FINAL RECKONING (2025) - Präsidentin Erika Sloane (Angela Bassett) - © Paramount Pictures
Präsidentin Erika Sloane (Angela Bassett) – © Paramount Pictures

Kann wirklich nur ein Mann die Welt retten?

Besonders im ersten Akt betont der Film immer wieder, dass Ethan Hunt der Einzige ist, der die Welt retten kann. Diese Behauptung wird allerdings nie plausibel begründet. Vielmehr werden Gründe genannt, warum er für den Job nicht unbedingt geeignet ist (z.B. „hat Befehle von Vorgesetzten nicht befolgt“). Warum alle Entscheider wie Präsidentin Erika Sloane (Angela Bassett) es dennoch für eine gute Idee halten, Ethan alleine gegen „die Entität“ und Gabriel ins Feld zu schicken, bleibt schleierhaft. Stattdessen schauen sie einfach einem Countdown beim Herunterticken zu, als wären sie passive Zuschauer ihres eigenen Schicksals. Einige Figuren werten die dröge Handlung dann doch etwas auf und verleihen dem Film zumindest charakterlich interessante Momente. Atwell als Grace bringt frischen Wind in die etablierte Dynamik. Auch der bereits erwähnte CIA-Analyst William Donloe (Rolf Saxon) und seine Frau sind sehr sympathisch. Dennoch können individuelle Leistungen die strukturellen Mängel der Geschichte nicht kompensieren.

Szenenbild aus MISSION IMPOSSIBLE - THE FINAL RECKONING (2025) - Ethan Hunt (Tom Cruise) - © Paramount Pictures
Ethan Hunt (Tom Cruise) – © Paramount Pictures

Ein Film voller verpasster Chance

MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING ist ein Film der verpassten Chancen. McQuarrie beherrscht das Actionhandwerk meisterhaft und Cruise liefert körperlich nach wie vor Höchstleistungen ab. Die spektakulären Unterwasser- und Flugzeugsequenzen zeigen, dass auch noch handgemachte Action abseits von Special Effects und CGI-generiertem Actionfeuerwerk überzeugen kann. Doch diese handwerklichen Erfolge werden von einer schwerfälligen, unlogischen Erzählung überschattet, die der Reihe keinen befriedigenden Abschluss bietet. Der achte MISSION: IMPOSSIBLE-Film bleibt ein ambivalentes Erlebnis. Fans der Reihe werden die vertrauten Elemente schätzen, aber auch sie können die narrativen Schwächen nicht wegargumentieren. MISSION: IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING ist leider nicht so durchdacht erzählt, wie es ein finales Kapitel verdient hätte.

5.5/10

Bewertung: 5.5 von 10.

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