Maleficent: Mistress of Evil (2019)

Obwohl ich das erste Maleficent-Abenteuer noch im Kino gesehen habe, hatte ich nie so richtig Lust auf den Nachfolger. Irgendwie war die Geschichte für mich auserzählt. Im Zuge meines Abos von Disney+ habe ich mir MALEFICENT: MISTRESS OF EVIL nun doch angeschaut. Prinzessin Aurora (Elle Fanning) möchte Prinz Philipp (Harris Dickinson) von Ulstead heiraten. Allerdings ist die Fee Maleficent (Angelina Jolie), die Aurora einst beschützt und aufgezogen hat, davon wenig begeistert. Zusätzlichen Zwietracht säht die zukünftige Schwiegermutter von Aurora, Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer). Denn obwohl durch die bevorstehende Hochzeit das Königreich Ulstead mit dem Reich der Moore zusammengeführt werden soll, besteht zwischen den Menschen und den Feen noch immer Konfliktpotenzial.

Szenenbild aus MALEFICENT: MISTRESS OF EVIL - Aurora (Elle Fanning), Maleficent (Angelina Jolie) und Diaval (Sam Riley) - © Disney
Aurora (Elle Fanning), Maleficent (Angelina Jolie) und Diaval (Sam Riley) – © Disney

Schwacher Handlungsrahmen

Das große Problem von MALEFICENT: MISTRESS OF EVIL ist die Story. Obwohl man mit Linda Woolverton, Noah Harpster und Micah Fitzerman-Blue gleich drei DrehbuchautorInnen an der Hand hatte, trifft hier wohl der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“ zu. Das beginnt schon damit, dass die Geschichte von Anfang an keinen Sinn macht. Es wird gesagt, dass die Leute vergessen hätten, dass Malificent Aurora gerettet hat und dass deshalb alles wieder so wäre wie vorher. Aurora ist aber im Vergleich zum Vorgängerfilm nur ein paar Jahre älter und es ist unglaubwürdig, dass die Menschen innerhalb von 3, 4 Jahren vergessen haben was passiert ist.

Szenenbild aus MALEFICENT: MISTRESS OF EVIL - Aurora (Elle Fanning) wird von ihren zukünftigen Schwiegereltern willkommen geheißen. - © Disney
Aurora (Elle Fanning) wird von ihren zukünftigen Schwiegereltern willkommen geheißen. – © Disney

Wo ist das Motiv?

Häufig fragt man sich auch nach dem Motiv. Wirklich ausnahmslos verhalten sich alle Charaktere unrealistisch oder einfältig. Die Figuren bleiben dadurch trotz der Vorgeschichte aus MALEFICENT eindimensional und machen keine Charakterentwicklung durch. Das heißt, die durchtriebene Königin bleibt auch am Ende noch durchtrieben und die naive Prinzessin bleibt bis zuletzt naiv. Hauptsache, es gibt kurz vor Ende noch einen epischen Kampf und am Ende wird geheiratet. Das hat man alles schon hundert Mal gesehen und spricht nicht unbedingt für packendes, innovatives Storytelling. Auch die Tatsache, dass man gar nicht merkt, dass Prinz Philipp gar nicht vom gleichen Schauspieler wie im ersten Teil gespielt wird, ist bereits ein kleiner Indikator dafür wie austauschbar die Figuren geworden sind.

Szenenbild aus MALEFICENT: MISTRESS OF EVIL - Maleficent (Angelina Jolie) - © Disney
Maleficent (Angelina Jolie) setzt ihre Kräfte ein um Aurora zu schützen. – © Disney

Sehr hübsch

Ich hätte schon bei dem Namen Joachim Rønning hellhörig werden sollen, denn der norwegische Regisseur hatte schon den fünften PIRATES OF THE CARIBBEAN-Teil ordentlich im Mittelmaß versanden lassen. Das eigentlich erstklassige Schauspielensemble spielt gegen die einfallslose Geschichte an. Das wird besonders bei den Neuzugängen im Maleficent-Universum Michelle Pfeiffer, Ed Skrein und Chiwetel Ejiofor deutlich, die gefühlt in drei Sätzen ihre komplette Motivation erklären (müssen). Einzig die tollen Landschaftsaufnahmen, die computeranimierten Lebewesen, die in den Mooren und in den Untiefen von Schloss Ulstead leben und die vielfältige Feenwelt sorgen noch halbwegs für Schauwerte, die den Namen auch verdienen.

5.5/10

Bewertung: 5.5 von 10.

MALEFICENT: MÄCHTE DER FINSTERNIS ist im Abo von Disney+ enthalten. Freundinnen und Freunde physischer Datenträger haben die Wahl zwischen DVD, Blu-Ray, 3D-Blu-Ray und einer 4K-UHD-Blu-Ray.

Trailer: © Disney Deutschland

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