Vor kurzem gab es bei Amazon Prime mal wieder eine Sparaktion, bei der man zwei Staffeln der Sitcom THE GOOD PLACE für 10 Euro kaufen konnte. Ich habe natürlich zugeschlagen, schließlich will ich ja wissen, wie die Geschichte weitergeht. Nach den Ereignissen der zweiten Staffel darf Michael (Ted Danson) auf die Erde reisen um seinen vier Schützlingen das Leben retten. Er erhofft sich davon, dass sie durch das Nahtoderlebnis zu besseren Menschen werden. Als sein Plan nicht aufgeht, schleicht er sich immer wieder auf die Erde, obwohl die Richterin (Maya Rudolph) ihm nur einen Besuch genehmigt hat. Letztendlich gelingt es Michael aber, dass Eleanor (Kristen Bell), Chidi (William Jackson Harper), Tahani (Jameela Jamil) und Jason (Manny Jacinto), wieder zueinanderfinden.

Family Affairs

Die dritte Staffel THE GOOD PLACE steht ganz im Zeichen der Familie. So findet Eleanor heraus, dass ihre angeblich verstorbene Mutter doch noch lebt und macht ihr deshalb – man verzeihe mir das Wortspiel – die Hölle heiß. Jason hingegen versucht seinen kriminellen Vater Donkey Doug (Mitch Narito) davon abzuhalten, weiterhin krumme Dinger zu drehen. Tahani sucht unterdessen das Gespräch mit ihrer Schwester Kamilah (Rebecca Hazlewood) und versucht sich wieder mit ihr zu versöhnen. Und auch bei Janet steht so etwas wie Familienplanung an. Sie muss für eine neue Nachbarschaft mehrere hundert „Menschen“ erschaffen. Leider bleiben diese ganzen Familienzusammenführungen relativ statisch und wirken – insbesondere im Fall von Eleonors plötzlich auftauchender Mutter – nicht ganz glaubwürdig. Umso mehr punktet da das eingespielte Ensemble zu dem Kirby Howell-Baptiste als Chidis Arbeitskollegin/Loveinterest dazustößt. Eine große Freude ist abermals Maya Rudolph als kaum beeindruckbare Richterin, die hier wieder genügend Grund zum Sich-Aufregen bekommt.

Strukturelle Probleme im Leben nach dem Tod

Michael, der lange Zeit als Anführer und väterlicher Berater fungiert hat, findet heraus, dass seine vier Schützlinge gar nicht im Good Place hätten landen können, selbst wenn sie sich richtig angestrengt hätten. Das dreht die ganze Geschichte noch einmal auf links und sorgt für gerade so viel Dynamik, dass man den narrativen Brotkrumen noch folgen möchte. Insgesamt wirkt die dritte Staffel eher wie eine sehr lange Einführung für die vierte und letzte Staffel. Als überlangen Prolog für das große Finale. Trotzdem ist die Staffel durch die liebenswerten Charaktere, die man inzwischen ins Herz geschlossen hat, ein kurzweiliger Spaß.

6.5/10

Die komplette dritte Staffel kann man auf Amazon Prime für ca. 14 Euro kaufen oder bei Joyn PLUS+ streamen.