Wieder beweist die FIFTY SHADES-Reihe wie nichtssagend sie ist. Trotz der vollmundigen Ankündigung eines finalen Höhepunkts – Promo-Slogan: “Don’t miss the climax.” – plätschert FIFTY SHADES FREED abermals vor sich hin. Alles beginnt mit einer pompösen Hochzeit.
Endlich heiratet Anastasia Steele (Dakota Johnson) ihren Traumprinzen Christian Grey (Jamie Dornan). Nach den romantischen Flitterwochen muss sich das Paar wieder mit alten Problemen auseinandersetzen. In die Firma von Christian wird eingebrochen und ein Unbekannter stiehlt dessen private Daten. Es stellt sich heraus, dass Anas ehemaliger Chef Jack Hyde (Eric Johnson) dahintersteckt.
Christian erhöht sofort die Sicherheitsmaßnahmen und stellt Anastasia Bodyguards zur Seite. Trotzdem gelingt es Jack in das Apartment der Greys einzudringen und versucht Ana zu entführen. Jack wird verhaftet, aber auf Kaution wieder freigelassen. Er nutzt seinen Freigang dazu die Schwester von Christian, Mia Grey (Rita Ora), zu entführen. Anastasia und Christian tun alles um Mia zu retten.
Die erwartete Vollkatastrophe
Natürlich ist dieses Machwerk erwartungsgemäß eine einzige große Vollkatastrophe, bei dem man nicht genau weiß, wo man anfangen soll. Beginnen wir erst einmal mit der ausgedünnten Handlung. Dass die Geschichte und die Dialoge relativ leicht und unkreativ sind, weiß man bereits aus den vorangegangenen Filmen. FIFTY SHADES FREED ist aber ein weiterer Tiefpunkt und wann kann nur froh sein, dass diese Filme endlich zu Ende sind.
Schauspielerisch tut sich niemand besonders hervor. Bei dem schwachen Drehbuch ist das auch kein Wunder. Allein im Nachgang zu der Hochzeit von Steele und Grey tun sich einige Schwachstellen auf. Insbesondere die Naivität der beiden Protagonisten wird mehrfach unterstrichen.
Ob er denn keine Kinder wolle, fragt die bereits verheiratete Mrs. Grey ihren Mann beim Abendessen. Ob er denn auch ihren Namen angenommen hätte, fragt sie ihren Mann, der dann halbgare Antworten von sich gibt. Sowas klärt man VOR der Hochzeit. Und warum klärt ER das nicht vor der Hochzeit? Seine zukünftige Frau wird auch einen Teil seines Vermögens bekommen, warum macht sich Christian da keine Gedanken? Man möchte dieses Schwachsinnsdrehbuch mitsamt der Buchvorlage sowie Cast und Crew in einen Sack stecken und draufhauen – da trifft man immer den Richtigen.
Wolle Rose oder Auto oder Musik kaufen?
Was für eine Verschwendung von Lebenszeit! Man merkt FIFTY SHADES FREED an, dass dieser Film eigentlich nur dazu gemacht ist, hübsche Dinge zu verkaufen. Die ersten fünfzehn Minuten bestehen im Grunde nur aus Hochzeit und Honeymoon.
Es werden also hübsche Orte mit Urlaubsfeeling abgefilmt und wahllos aneinandergereiht. Ausgedehnte Autofahrten mit makellosen Rennwagen werden aus nahezu jeder Richtung abgefilmt. Das Product Placement ist derart offensichtlich, dass man sich als Zuschauer schon regelrecht verarscht vorkommt. Doch auch die eingebaute Filmmusik passt in den seltensten Fällen zum Gezeigten und sollten wohl nur die Albumverkäufe der jeweiligen Künstler ankurbeln.
Es ist alles so offensichtlich. Wolle Rose kaufen? Ich hätte viel lieber Qualität und Eleganz und Substanz.
2/6 bzw. 2.5/10
FIFTY SHADES OF GREY – BEFREITE LUST (OT: FIFTY SHADES FREED) erscheint am 14.06.2018 als DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD + Blu-ray, limitierte Doppel-DVD im DigiBook, limitierter Blu-ray Combopack im DigiBook (2. Disc ist eine Bonus-DVD) sowie als DVD 3-Movie Franchise Boxset, Blu-ray 3-Movie Franchise Boxset und Blu-ray 4K Ultra HD + Blu-ray 3-Movie Franchise Boxset.
Zur Erstellung der Kritik wurde mir vom Universal Pictures freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf meine Wertung.
Trailer: © Universal Pictures Germany
Ja, Mensch. Wer hätt’s gedacht, dass dieser Film genauso überflüssig wie die Vorgänger ist? Alle!
Ein Rezensionsexemplar, okay, das ist die Erklärung, warum Du Dir diesen Film überhaupt ansehen konntest. Freiwillig war das dann wohl eher nicht.
Leider war ich so dämlich, den Trailer anzuklicken und musste mit Entsetzen feststellen, dass man sich auch noch an einem meiner Lieblingslieder vergriffen hat.
Den ersten Film habe ich tatsächlich im Kino gesehen. Allerdings auch nur, weil es ein Special Screening im Rahmen der Berlinale war und Jamie Dornan und Dakota Johnson anwesend waren. Da war ich weniger wegen dem Film, sondern eher wegen dem „Promi-Glotzen“ da. Die anderen beiden Teile habe ich mir dann als Screener angeschaut. Die bekommt man ja kostenlos und über einen geschenkten Gaul kann man ja eine Kritik schreiben. 😉