Mit extatischer Freude wurden Anfang 2013 die Dreharbeiten des George Clooney auf heimatlichen Boden von der deutschen Presse begleitet. Hollywood dreht einen Film im Studio Babelsberg. Ist das nicht großartig? Ein Jahr später, wenn man das Ergebnis im Kino betrachtet, macht sich Ernüchterung breit. Basierend auf dem Buch „The Monuments Men: Allied Heroes, Nazi Thieves and the Greatest Treasure Hunt in History“ von Robert M. Edsel erzählt er die Geschichte einer siebenköpfigen Gruppe aus Kuratoren und Kunsthistorikern (George Clooney, Matt Damon, Jean Dujardin, John Goodman, Hugh Bonneville, Bill Murray, Bob Balaban), die den Auftrag bekommen gegen Ende des zweiten Weltkriegs Kunstwerke vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten zu retten. Unerwartete Hilfe erhalten sie von der → Sekretärin von Hermann Göring Claire Simone (Cate Blanchett), einer französischen Kunsthistorikerin.
Who you gonna call? Monuments Men!
Bereits zu Beginn ist schon klar, das die Mission wahrscheinlich gut ausgehen wird. Dadurch ist keinerlei Spannung in der Geschichte. Lediglich die bekannten Schauspieler tragen dann noch den Film. Der menschgewordene Running Gag Matt Damon gerät permanent in die absurdesten Situationen. Sein fehlerhaftes Französisch soll für Unterhaltung sorgen. Der Humor bzw. die Witze sind aber alle sehr kurzweilig und manchmal auch doof. So läuft Damon versehentlich auf eine Tretmine und muss von seinen Kollegen erstmal gerettet werden ehe die Suche nach den Kunstwerken weitergehen kann. Sowas ist doch nicht witzig!
Krieg als Kulisse
Zudem vergisst man durch all den Klamauk, das es sich hierbei um eine wahre Geschichte handelt. Der Krieg selbst wird dabei völlig vernachlässigt und bildet nur eine passende Kulisse. Clooney möchte zu viel auf einmal. Zum einen ist da die unterhaltsame Aufarbeitung des Stoffes, zum anderen die Botschaft, wie wichtig Kunst und Kultur ist. Letzteres äußert sich häufig dadurch, das die Männer vor irgendeinem Gemälde oder einer Skulptur stehen und diese andächtig betrachten. Recht kitschig. Ob das den Kern der Botschaft trifft, sei bezweifelt. Unterlegt wird alles von der eingängigen Musik von Alexandre Desplat, der auch im Film mitspielt. Man hat ständig das Gefühl die Musik schon irgendwo einmal gehört zu haben. Locker-flockige Militärmusik. Die Titelmelodie der The A-Team-Serie vielleicht? Egal, auch diese passt nicht zu dem ernsten Thema des Krieges. Ein bißchen mehr Pietät wäre nett gewesen.
Historisch angehauchter Klamauk (3.5/6)
Trailer: © FoxKino
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