The Turning (O, 2013)

Kurze Geschichten, langer Film

Da haben sie sich aber was vorgenommen! Die Kurzgeschichten von Tim Winton wollten sie verfilmen. Alle 17 Kapitel des ausstralischen Bestsellers The Turning. Jedes Kapitel ein anderer Regisseur. Darunter zum Beispiel Mia Wasikowska (ALICE IM WUNDERLAND) oder David Wenham (HERR DER RINGE). Nach dem Marathon von 180 Filmminuten bleibt eigentlich wenig, an das man sich noch erinnert. Das kinematografische Gedächtnis hat spätestens nach der zehnten Geschichte einen Totalausfall und gibt auf. Man erinnert sich vielleicht noch an die bekannten Gesichter, an Hugo Weaving, Cate Blanchett und Miranda Otto. Am ehesten erinnert man sich noch an Rose Byrne, die mit Abstand die interessanteste Figur spielt, und nach 75 Minuten für den ersten Lacher sorgt. Das Problem des Films liegt auf der Hand. Er ist unglaublich lang und man findet sich nach jedem Kapitel in einer anderen Situation wieder. Während man am Anfang noch denkt, alle Geschichten wären irgendwie miteinander verbunden, macht sich an einem gewissen Punkt Ernüchterung breit, wenn man diese Hoffnung wieder begraben muss. Die Grundidee ist tatsächlich nicht schlecht, aber 17 Kapitel sind unglaublich viel Holz für den Zuschauer. Spätestens nach zwei Stunden schaut man auf die Uhr; der ultimative Indikator für schlechtes Kino. Aber damit tut man dem Film auch wieder unrecht. Die Bilder sind schön. Die Sandmalerei mit dem Hai zu Beginn und am Ende des Films auch. Aber dem Zuschauer wird gar keine Chance gegeben, das auch zu „sehen“, zu verstehen und zu verarbeiten.

Lieber auf DVD in kleinen Stückchen anschauen (3/6)

Trailer: © Madman Entertainment

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