The Bling Ring (OmU, 2013)

Mark (Israel Broussard) muss das Jahr in der Indian Hills High School beenden, weil er von einer anderen Schule wegen häufiger Fehlzeiten geflogen ist. In der neuen Schule macht er gleich an seinem ersten Tag die Bekanntschaft mit Rebecca (Katie Chang), für die es nichts Schöneres gibt als zu shoppen und mit ihren Freundinnen Nicki (Emma Watson), Sam (Taissa Farmiga) und Chloe (Claire Julien) in den Nachtclubs von Los Angeles abzuhängen. Das 16-jährige Mädchen hat eine geheime Leidenschaft: Sie bricht in Promi-Häuser ein, wo sie gerne auch mal Sachen entwendet. Paris Hilton, Rachel Bilson, Miranda Kerr – kein Celebrity ist vor ihr sicher. Es dauert nicht lange, bis auch Nikki, Mark, Sam und Chloe bei den Raubzügen dabei sein möchten. Nur dumm, dass sich solche Verbrechen schnell herumsprechen und die Diebesbande auch noch mit den gestohlenen Sachen herumprahlt.

Das neue Werk von Sofia Coppola basiert auf dem Vanity Fair-Artikel von Nancy Jo Sales, die über den echten Bling Ring berichtete (→ Originalartikel „The Suspects Wore Louboutins“). Leider schafft es Coppola aber überhaupt nicht, dass zwischen Zuschauer und Protagonisten eine Beziehung entsteht. Man kann sie nicht bemitleiden, weil sie in fremden Häuser einbrechen. Man kann sie genauso wenig mögen, aus dem gleichen Grund. Die Motivation und Faszination des Einbrechens in Promi-Häuser wird gar nicht beleuchtet, sondern einfach als gegeben hingenommen. Auch die Eltern bemerken keinerlei Veränderung an ihren Kindern. Zudem wird der Film mit zunehmender Spiellänge immer mehr zum Werbevideo für Luxusmarken. Oder es wird darüber philosophiert, ob der Hintern zu dick ist und ob das Kleid mit der Jacke nicht doch besser aussieht. Gähn! Es entsteht keinerlei Dynamik. Zwischen den eigentlichen Hauptfilm werden ständig Promifotos und Fernsehreportagen über die Überfälle zwischengeschnitten. Diese zerstückeln den ganzen Film in kleine Schnipsel, die der Zuschauer dann wieder zu einem großen Ganzen zusammenfügen soll. Der Film hat aber nicht nur inhaltliche Schwächen, sondern auch technische. In vielen Nachtaufnahmen ist die Ausleuchtung zu schlecht und man erkennt kaum, was gerade passiert.

Der Film hat einige wenige Highlights. Ein Raub wird komplett in der Totale gedreht. Die Protagonisten steigen ins Haus ein, man sieht sie zwei Minuten lang durchs Haus wuseln und dann bepackt das Haus wieder verlassen. Außerdem stechen noch Leslie Mann als übermotivierte Mutter und Emma Watson heraus, die es schafft, einen tadellosen amerikanischen Akzent zu sprechen und in der schlecht erzählten Story noch ein paar witzige Momente zu schaffen.

Überraschend enttäuschend (2/6)

Trailer: © Tobis

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