Den zweite Teil der TAKEN-Reihe kann man sich getrost schenken. Allein, wenn man schon die Inhaltszusammenfassung liest, weiß jeder schon wie der Film ausgeht. Nachdem Bryan Mills seine Tochter in Paris befreien konnte, werden die Leichen der albanischen Menschenhändler in deren Heimat beerdigt. Murad (Rade Šerbedžija), der Vater eines der Gangster, schwört am Grab Rache. Durch Korruption und Beziehungen erfährt Murad und seine Gefolgschaft schnell, wer Bryan Mills ist und wo er sich gerade aufhält. Weil sich Bryans Ex-Frau Lenore (Framke Janssen) gerade von ihrem Ehemann trennt, besuchen Lenore und Tochter Kim (Maggie Grace) Bryan in Istanbul, wo dieser gerade als Leibwächter arbeitet. Alles könnte so schön sein, doch die Idylle trügt. Lenore und Bryan verlassen das Hotel um in die Stadt zu fahren, doch unterwegs werden sie von Murads Männern verfolgt und getrennt. Bryan gelingt es noch, Kim zu warnen. Die weigert sich in die sichere Amerikanische Botschaft zu gehen und will lieber helfen. Währenddessen offenbart Murad seinen bösen Plan Bryan gegenüber, dem kurz darauf mithilfe seiner Tochter, die ebenfalls von Murads Schergen verfolgt wird, die Flucht gelingt.
Lauwarmer Aufguss
TAKEN 2 bestätigt den Eindruck, dass der zweite Teil einer Reihe nie an den Vorgänger herankommt. Der Retter der Ehefrauen und Töchter, der Muster-Exmann, Bryan Mills ist wieder zurück. Die Prämisse, das dieses Mal nicht Mills‘ Tochter, sondern seine Exfrau und er selbst entführt werden, ist nicht sonderlich innovativ. Zudem vergehen die ersten 30 Minuten mit sinnlosem Vorgeplänkel, in dem man nicht den Eindruck hat, das Mutter und Tochter besonders an der Entführung in Paris zu knabbern hätten. Auch wenn Istanbul eine eindrucksvolle Kulisse für diverse Verfolgungsjagden bietet, ist die ganze Geschichte eher ermüdend. Bryan Mills ist wie Ethan Hunt: unverwundbar. Dadurch fiebert man nicht mit der Figur mit, weil im Grunde schon klar ist, dass er am Ende alle retten wird. Und – große Überraschung – das tut er dann auch. Maggie Grace mimt abermals Mills‘ Tochter, was immer noch unrealistisch wirkt. Grace und Janssen sind ohnehin nur dazu da, Tränen zu vergießen und gut auszusehen. Wäre die Hauptrolle nicht von Liam Neeson, sondern von einem weniger talentierten Schauspieler gespielt, könnte man den Film als kompletten Reinfall betrachten. Neeson schafft es noch halbwegs den Zuschauer bei der Stange zu halten.
(1.5/6)
Trailer: © Universum
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