Eines schonmal vorneweg: mit RETURN OF THE JEDI bin ich nicht warmgeworden. Kurz zur Geschichte: Der seit der Handlung von THE EMPIRE STRIKES BACK in einem Block aus Carbonit eingeschlossene Han Solo (Harrison Ford) hängt inzwischen als Trophäe an der Wand von Jabba the Hutt. Gemeinsam mit Leia (Carrie Fisher) und Lando Calrissian (Billy Dee Williams) hat sich Luke (Mark Hamill) einen Plan ausgedacht um ihn zu befreien. Nach der geglückten Rettung teilt sich die Gruppe auf. Luke kehrt zurück zu Yoda (Frank Oz) um seine Ausbildung als Jedi zu vollenden. Die Jedi-Fähigkeiten werden auch dringend benötigt, denn das Imperium arbeitet bereits an einem zweiten, noch größeren Todesstern, den die Rebellen unbedingt zerstören müssen.
Absurde Fluchtpläne und kichernde Ratten
Tut mir leid, aber ich habe mir bei RETURN OF THE JEDI mehr als nur einmal an den Kopf gelangt und über die sinnfreie Handlung von Lawrence Kasdan und George Lucas den Kopf geschüttelt. Das geht schon los als sich Luke völlig unnötig in Gefahr bringt, indem er ohne Lichtschwert in den Palast von Jabba the Hutt kommt, in den er kurz vorher schon die zwei Droiden R2-D2 und 3-CPO geschickt hat und von denen einer Lukes Lichtschwert bei sich trägt, nur um ihm dieses im richtigen, dramatischen Moment zuzuwerfen. Also, kommt schon Leute. Das ist ein bescheuerter Plan. Auch Jabba the Hutt stellt sich wahnsinnig dumm an, denn er lässt es zu, dass Leia Han ohne irgendwelche Gegenwehr befreien kann. Warum sollte er so etwas Einfältiges tun? Und dann gibt’s da auch noch so Charaktere wie → Salacious B. Crumb, den ich „Kicherzwerg“ getauft habe, weil er immer nur dumm kichert. Und die Ewoks machen auch andauernd irgendwelche unverständlichen Geräusche. Mein Gott, da wünscht man sich ja Jar Jar Binks zurück.
Eigentlich gäbe es doch viel zu erzählen
RETURN OF THE JEDI legt definitiv einen großen Schwerpunkt auf Klamauk. Es kann natürlich auch sein, dass der Film aus heutiger Sicht irgendwie komisch wirkt, aber ich kann ja nur das beurteilen, was ich mit meinen „heutigen Augen“ sehe. Leider werden wichtige Handlungspunkte wie die Verwandtschaft von Leia und Luke oder die Wandlung von Darth Vader vom Saulus zum Paulus nebenbei abgehandelt, obwohl sie doch von großer Tragweite sind. Im großen Finale darf man dann einen mehrminütigen Dialog zwischen Imperator, Darth Vader und Luke lauschen, den man wie folgt zusammenfassen kann: „Komm zur dunklen Seite.“ „Ich möchte nicht.“ „Aber die dunkle Seite wird dich stärken.“ „Ich möchte nicht.“ „Du musst deinen Vater umbringen.“ „Ich möchte aber nicht.“ „Aber dann kannst du auf die dunkle Seite kommen.“ Man möchte sich das Lichtschwert ins Herz rammen um dieses narrative Elend nicht mehr anschauen zu müssen.
Es war nicht alles schlecht
Auch wenn man das meiner kleinen Schimpftirade gerade vielleicht nicht anmerkt: es war nicht alles schlecht. Yoda ist natürlich immer ein Sympathieträger. Ja, auch den knuddeligen Ewoks und einem Chewie-umarmt-Han-Wiedersehen kann ich die Zuckersüße nicht absprechen. Und auch die Schauwerte, insbesondere Weltraumschlachten über dem Planeten Endor, können sich durchaus sehen lassen. Aber das sind immer nur kleine Lichtblicke in einem insgesamt nur durchwachsenen Star-Wars-Teil. RETURN OF THE JEDI schließt zwar die Trilogie mit einem Friede-Freude-Eierkuchen-Ende ab, das mich aber trotzdem unzufrieden zurücklässt.
5/10
STAR WARS – EPISODE 5: RETURN OF THE JEDI ist im Abo von Disney+ enthalten.
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