Soulmates – 1. Staffel (2020)

Anthologie-Serien scheinen seit BLACK MIRROR wohl „das nächste große Ding“ zu sein. Daher hat sich jetzt Netflix-Konkurrent Amazon zwei Autoren aus dem BLACK MIRROR-Team geschnappt und ihnen die Möglichkeit einer eigenen Anthologie-Serie geboten. Herausgekommen ist dabei: SOULMATES. Alle sechs erzählten Geschichten spielen in einer technisierten Zukunft, in der die Wissenschaft ein Partikel entdeckt hat, mit dem man seinen Seelenverwandten finden kann. Dank einer neuartigen Technologie macht die Firma Soul Connex diese besonderen Partnervermittlungen möglich. Aber wie kann eine Beziehung funktionieren, die auf reinen Fakten statt tiefer Emotionen basiert? Kann die sterile Zusammenführung die Basis für eine andauernde Liebe mit seinem Seelenverwandten sein? Und was passiert, wenn echte Gefühle gegen die Testergebnisse rebellieren?

Szenenbild aus SOULMATES - Kurt (Charlie Heaton) gerät in die Fänge einer Sekte. - © AMC
Kurt (Charlie Heaton) gerät in die Fänge einer Sekte. – © AMC

Wissenschaft vs. Gefühl

Die Grundprämisse von SOULMATES ist schon ziemlich spannend. Großartig arbeiten die Autoren in ihren Geschichten die zwischenmenschlichen Probleme eines vorbestimmten Lebenspartners heraus. Die meisten Geschichten der beiden Autoren enden mit einer kritischen Note und machen häufig auch ein zu großes Fass auf. Da geht es dann um Manipulation durch den Seelenverwandten, der Sog von religiösen Sekten oder persönliche Rachefeldzüge. Meine Lieblingsgeschichte war die Dreierbeziehung in Folge 3. Zum einen, weil hier mal ein anderes Lebensmodell dargestellt wird als das Disney-„du musst nur den Einen/die Eine finden, dann wird alles gut“-Szenario. Zum anderen haben Laia Costa, die ich nach VICTORIA endlich mal wieder gesehen habe, Shamier Anderson und Georgina Campbell einfach eine tolle Chemie miteinander.

Szenenbild aus SOULMATES - 1. Staffel - Nikki (Sarah Snook) zweifel an ihrer Beziehung mit Franklin (Kingsley Ben-Adir) - © AMC
Nikki (Sarah Snook) zweifelt an ihrer Beziehung mit Franklin (Kingsley Ben-Adir) – © AMC

Hochwertige Besetzung

Das SOULMATES-Ensemble ist mehr oder weniger ein Best of Europe’s Nachwuchsschauspieler. Bill Skarsgård, Laia Costa, Charlie Heaton, Sarah Snook oder Kingsley Ben-Adir haben sich bereits an anderer Stelle schon einen Namen gemacht. Sie werten die manchmal etwas eindimensionalen Geschichten in jedem Fall auf. Ebenfalls positiv ist zu werten, dass das Ensemble „bunt gemischt“ ist und dass auch Liebesbeziehungen von homosexuellen Paaren nicht als Ausnahme von der Regel hingestellt wird. Nicht jede der sechs Geschichten hat mich gefesselt, aber grundsätzlich lässt sich SOULMATES gut wegschauen. Aufgrund der Anthologie-Form hat man auch nicht den Druck alle Folgen in kurzer Zeit durchzusuchten. Solide Unterhaltung.

7/10

Bewertung: 7 von 10.

SOULMATES ist eine Amazon Original Serie und somit ausschließlich auf Amazon verfügbar. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung.

Clip: Amazon Prime Video Deutschland

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