Jetzt ist es vorbei, Pitches. Die sinnfreien Wortneuschöpfungen wie “aca-scuse me” und “aca-awkward” haben mit dem letzten Teil der PITCH PERFECT-Trilogie endlich ein Ende. PITCH PERFECT 3 wärmt die altbekannte Geschichte aus Teil 1 abermals neu auf: Nach ihrem Abschluss sind die ehemaligen Sängerinnen der “Barden Bellas” in ihren Jobs unglücklich. Die Sehnsucht nach den gemeinsamen Auftritten mit ihren Freundinnen bringen Beca (Anna Kendrick), “Fat Amy” (Rebel Wilson) und die anderen Bellas wieder zusammen. Aubrey (Anna Camp) hat die Idee zu einer allerletzten Reunion. Regelmäßig werden Unterhaltungsprogramme für im Ausland stationierte US-Truppen veranstaltet. Die Bellas sollen auf Tournee gehen und in mehreren europäischen Städte die US-Truppen unterhalten. Es gibt zusätzlich auch noch die Möglichkeit im Vorprogramm von DJ Khaled aufzutreten. Doch dafür müssen sie sich gegen ihre Konkurrenz durchsetzen und die benutzt Instrumente.
Bekanntes nochmal aufgewärmt
PITCH PERFECT 3 schlägt genau in die gleiche Kerbe wie schon die beiden Vorgänger. Die Gruppe muss sich abermals einem musikalischen Wettstreit stellen, der allerdings noch mehr an den Haaren herbeigezogen ist als die Acapella-Weltmeisterschaft aus Teil 2. Zudem verzichtet der Film dieses Mal auf Remixe und Mashups, die Barden Bellas singen ausschließlich Coverversionen. Das wiederum ist sehr schade. Gerade hier hätte der Film punkten können, tut es aber nicht. Auch die zweite Möglichkeit – nämlich mit Cameos zu überzeugen – wurde vertan.
Neben DJ Khaled, der sich hier selbst spielt, gibt es keine namhaften Musiker. Gerade hier wäre auch ein großes Potenzial gelegen, schließlich ist Beca inzwischen als Musikproduzentin unterwegs und im Vorgänger war noch der Rapper Snoop Dogg zu sehen. Auch die anderen Bands der USO-Tour wurden mit singenden Schauspielern besetzt anstatt mit bekannten Musikern. Wenn man weiß, dass Katy Perry, Kid Rock und Jennifer Lopez tatsächlich schon mal die US-Truppen bespaßt haben, wirkt die Leinwandadaption im direkten Vergleich ziemlich farblos.
Väter dominieren die Nebenhandlungen
Zwei Charaktere, Aubrey und Fat Amy, bekamen von den beiden Drehbuchautoren “Daddy issues” verpasst. In beiden Fällen dienen die Väter als Motivation der Figuren und sind nur deshalb da um die Story voranzubringen und um halbwegs Dramatik in die ansonsten banale Geschichte zu bringen. Aubreys Vater glänzt hauptsächlich durch Abwesenheit, was sie natürlich unfassbar traurig macht.
Fat Amy bekommt unerwarteten Besuch von ihrem Vater Fergus. Der wird von John Lithgow gespielt. Lithgows Rolle ist zwar eigentlich ganz spannend, allerdings bekommt er – wie so ziemlich jeder Charakter in diesem Film – nicht genügend Tiefe (und Intelligenz) um wirklich zu punkten. Hinzu kommt auch noch, dass zahlreiche Wendepunkte an den Haaren herbeigezogen werden. Man kann wirklich froh sein, dass es jetzt endlich vorbei ist. Das Thema – was auch immer das Thema der PITCH PERFECT-Reihe war (Frauenfreundschaften sind toll? Acapella ist toll? Man muss nur seinem Traum folgen, dann wird alles gut?) – ist durch.
2.5/6 bzw. 4/10
PITCH PERFECT 3 erscheint am 20.04.2018 auf DVD, Blu-Ray und 4K UHD. Zur Erstellung der Kritik wurde mir von Universal Pictures freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies hatte keinen Einfluss auf meine Wertung.
Trailer: © Universal Pictures Deutschland