„I guess that’s what happens in the end, you start thinking about the beginning.“ sagt John Smith zu seiner Frau. Wenn eine Beziehung zu Ende geht, denkt man an den Anfang zurück. Und auch wenn ich wenig auf die brodelnde Gerüchteküche gebe, war die Trennung von „Brangelina“ ein Grund mal wieder MR. & MRS. SMITH aus dem DVD-Regal zu holen. Damit ist aber nicht Hitchocks gleichnamige, aber inhaltlich abweichende Komödie aus dem Jahr 1941 gemeint, sondern die Actionkomödie von Doug Liman, die Brad Pitt und Angelina Jolie zusammenbrachte. Beide spielen das Ehepaar John und Jane Smith. Sie leben in der idyllischen Vorstadt und arbeiten offiziell als Bauunternehmer und Computerexpertin. Inoffiziell sind sie allerdings Auftragsmörder für zwei unterschiedliche Organisationen. Ihre Ehe ist nur eine Fassade und selbst der eigene Partner weiß nichts von diesem Doppelleben. Doch das permanente Verschleiern und Täuschen hinterlässt seine Spuren. Nach fünf (oder sechs) Jahren Ehe ist die Luft raus und beide finden sich bei der Paartherapie wieder. Schwung kommt in die Sache, als beide auf Benjamin „The Tank“ Danz (Adam Brody) angesetzt werden. Der Mord schlägt fehl, weil sich John und Jane gegenseitig in die Quere kommen. Im Anschluss bekommen beide den Auftrag den Störenfried zu identifizieren und zu töten. Durch die Nachforschungen erkennen beide, dass es sich bei dem jeweils anderen um einen Profikiller handelt. John und Jane müssen sich zwischen ihrem Job und ihrem Partner entscheiden.
Mit den Waffen einer Frau
Mehr als 2,3 Millionen US-Amerikaner tragen den Nachnamen Smith. Und „Jane und John Doe“ sind Bezeichnungen für weibliche und männliche Leichen, deren Identität noch nicht geklärt sind. So weist der Film bereits schon recht offensichtlich auf die unklaren Verhältnisse hin. Auch die Unterschiede zwischen Mann und Frau werden ausgiebigst thematisiert. Während Jane ihre Waffen im Herd versteckt hat (natürlich, wo auch sonst?), findet man Johns Waffenlager in einem geheimen Keller unter der Gartenlaube. Es gibt Filme, bei denen nicht ganz klar ist, ob das ein plattes Klischee oder ein bewusstes Übertreiben mit Hintergedanken ist. Im Falle von MR. & MRS. SMITH wirkt es dann doch wie Letzteres, da solche Momente natürlich auch einen gewissen Charme und Witz haben. In einer Nebenrolle ist Vince Vaughn zu sehen, bei dem man sich echt fragt, was er in einer Actionkomödie wie dieser macht. Vaughn ist auch nicht im Einsatz zu sehen, sondern gibt hauptsächlich den knuffigen Kumpel. Den eiskalten Killer nimmt man ihm auch nicht ab.
„Happy Ends are stories that haven’t finished yet.“
An den Kinokassen war MR. & MRS. SMITH sehr erfolgreich, nicht nur wegen der Gerüchte, dass es zwischen den beiden Hauptdarstellern während der Dreharbeiten gefunkt haben soll. Doch der Erfolg kann nicht über die schwache Lösung hinwegtäuschen, die der Film anbietet. Durchdenkt man das Filmende wirkt das ganze Szenario dann doch zu gut um wahr zu sein. Der Filmbeginn hält sich zu lange mit dem Etablieren des Alltagslebens der Smiths auf anstatt auf den Punkt zu kommen. MR. & MRS. SMITH ist dennoch packendes Popcorn-Kino mit Brad Pitt und Angelina Jolie, die sowohl komik- als auch actionlastige Szenen mit Leichtigkeit meistern. Die gute Chemie zwischen den Beiden überträgt sich auch auf die Zuschauer. Immer wieder war mal ein Sequel, MR. & MRS. SMITH 2, im Gespräch, in dem Jolie und Pitt wieder in ihre Rollen zurückkehren sollten. Das hat sich wohl jetzt erledigt.
(4/6 bzw. 7.0/10)
Trailer: © FoxHomeEntertainment UK
„Happy Ends are stories that haven’t finished yet.“
Das Zitat gefällt mir verdammt gut! Kommt das in dem FIlm vor?
Ja, das sagt Jane Smith kurz bevor sie mit ihrem Mann Tango tanzt.