Das Halten von Haustieren ist in der westlichen Welt völlig normal während es in der arabischen Welt → eher ungewöhnlich ist. Wie sehr wir unsere Tiere lieben, zeigte bereits der gehypte Trailer zum Film, der neugierig machte ohne zu viel zu verraten – eine echte Seltenheit heutzutage. Die eigentliche Story ist dann doch konventioneller als es der Trailer vermuten lässt. Der Terrier Max (Stimme von Jan Josef Liefers) lebt zusammen mit Frauchen Katie (Stimme von Stefanie Heinzmann) in Manhattan. Das symbiotische Verhältnis der beiden wird durch einen neuen Mitbewohner gestört: dem riesigen Neufundländer Duke (Stimme von Dietmar Bär), der sich sofort in der Wohnung breitmacht. Max versucht sein Revier zu verteidigen während Duke sich aufgrund seiner Größe diverse Freiheiten herausnimmt. Duke geht daraufhin zum Gegenangriff über. Als der Hundeausführer im Park nicht aufpasst, zerrt Duke Max in eine Gasse. Dort werden beide von einer Gruppe streunender Katzen überfallen und aufgrund gestohlener Hundemarken bald von Mitarbeitern der Animal Control-Behörde eingesammelt. Auf dem Weg zum Tierheim bricht allerdings der Kaninchen Snowball (Stimme von Fahri Yardim) in den Transporter ein um einen Kumpel zu befreien. Snowball ist der Anführer einer Bande von Haustieren, die von ihren Besitzern im Stich gelassen wurden. Max und Duke können Snowball davon überzeugen, auch ihnen die Freiheit zu schenken. Im Gegenzug verlangt Snowball, dass Max und Duke ab sofort für ihnen und seine Bande arbeiten. Doch bald kommt heraus, dass die beiden Hunde in Wahrheit umsorgte Haustiere sind, was dazu führt, dass beide auf der Flucht sind. In der Zwischenzeit haben sich die Freunde von Max organisiert und machen sich auf die Suche nach ihrem Freund.
Tierfreunde kommen auf ihre Kosten
Absolut gelungen ist die Umsetzung des tierischen Verhaltens. Während die Katze Chloe ihre Hundefreunde für deren Obsession nach herumfliegenden Bällen auslacht, wird sie selbst kurz darauf Opfer ihrer eigenen Aussage als Wellensittich Sweetpea einen Laserpointer auf den Boden richtet. Das Ergebnis kann sich ja jeder vorstellen. Auch das Ankläffen von Eichhörnchen („Niemand kann euch Eichhörnchen leiden.“) und die Begeisterung für das eigene Herrchen oder Frauchen sind unterhaltsam und sympathisch. Zudem werden auch einige innovative Ideen eingebracht. So gibt es beispielsweise Schlangen, deren Augen nach einem erfolgreich aufgesagten Passwort ihre Farbe von rot auf grün wechseln.
Actionlastiger Kinderfilm
Insgesamt bleibt sich Illumination Entertainment, die auch hinter ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH und dem MINIONS-Film stecken, ihrer Linie treu. Hier wird mehr Wert auf kindgerechte Action gelegt als auf eine plausible Story. Auch wenn die Handlung über weite Teile in sich stimmig ist, so macht sie doch den Eindruck, dass sie zu sehr auf Effekte getrimmt ist. Der Film ist zwar ab 0 Jahren freigegeben, allerdings gibt es einige Elemente, die für Kleinkinder wohl recht grenzwertig sind. (→ Freigabebegründung: „[…]Einzelne Spannungsszenen (z.B. eine Bedrohung durch eine Giftschlange, ein bildgewaltiger Autounfall oder der dramatische Beinahe-Ertrinkungstod eines Hundes) können für Vorschulkinder eine emotionale Herausforderung darstellen. Allerdings werden diese Szenen stets in positiver Weise aufgelöst und durch zahlreiche lustige Szenen ausreichend ausgeglichen.[…]“) Gerade diese Actionlastigkeit schmälert dann doch das Sehvergnügen. Es bleibt ein kurzweiliger Abenteuerfilm, der die ganze Familie kurz gut unterhält. Auf lange Sicht fehlt es PETS aber an ikonischen Momenten, an die man sich auch noch Wochen später mit Freude erinnert.
(4.5/6)
Trailer: © Universal Pictures
3 thoughts on “The Secret Life of Pets (3D, 2016)”