1. The empty hearse
Zwei Jahre sind vergangen seit sich Sherlock (Benedict Cumberbatch) vor den Augen seines besten Freundes John Watson (Martin Freeman) vom Dach des St. Bart’s Hospitals gestürzt hat. Den traumatischen Verlust hat John immer noch nicht ganz überwunden, dennoch möchte er nach vorne schauen und seine Freundin Mary (Amanda Abbington) heiraten. Als er ihr gerade den Antrag machen will, taucht Sherlock in dem Glauben auf, John würde ihm seine Lüge nicht übelnehmen. Falsch gedacht! Außerdem will eine geheime Terrororganisation einen Anschlag in London zu verüben und es braucht Holmes und Watson um das zu verhindern.
2. The Sign of Three
Der große Tag ist da: John Watson heiratet seine Mary. Alle sind sie gekommen: Lestrade (Rupert Graves), Molly Hooper (Louise Brealey) samt neuem Freund, Mrs. Hudson (Una Stubbs) und viele Freunde des Brautpaares. Während den Feierlichkeiten findet Sherlock allerdings heraus, dass ein Mord auf einen der Gäste verhindert werden muss – und es gilt herauszufinden, wer der Täter und wer das Opfer ist.
3. His last vow
Sherlock hat sich schon einige Zeit nicht mehr gemeldet und durch Zufall entdeckt ihn John in einem Haus, in dem sich hauptsächlich Drogenabhängige herumtreiben. Der Drogentest bestätigt Johns Verdacht, Sherlock könnte in Kontakt mit Drogen gekommen sein. Kaum wieder „clean“ tritt Sherlock als Unterhändler für eine einflussreiche Lady (Lindsay Duncan) auf, die wieder in den Besitz von komprominierenden Briefen kommen möchte. Diese hat kein anderer als Charles Augustus Magnussen (Lars Mikkelsen), ein schmieriger Nachrichtenmogul, in seinem Besitz.
Mindgame Fever
Die erste Folge ist ein Mindgame-Movie par excellance. Die Episode spielt mit den möglichen Szenarien, wie es Sherlock möglicherweise gelungen sein könnte, den Sprung vom Dach unbeschadet zu überleben, und bringt den Zuschauer immer wieder aus dem „Sehfluss“ heraus. Highlight der Folge ist wohl definitiv das Aufeinandertreffen von Sherlock und John. „The sign of three“ ist mit Abstand die komischste Folge in der bisherigen Sherlock-Geschichte, was wohl daran liegt, dass für das Drehbuch diesmal alle drei Sherlock-Autoren (Mark Gatiss, Steven Moffat, Steve Thompson) verantwortlich sind. Die Handlung wird durch ständige Flashbacks und Vorspulen erzählt, was den Zuschauer noch mehr als sonst zwingt, gut aufzupassen. Auf der anderen Seite ist diese Folge auch ein gutes Beispiel dafür in filmischer Form zu zeigen, wie Sherlocks Hirn tatsächlich funktioniert.
Das Vor- und Zurückspulen zieht sich auch durch „His last vow“.
Moriarty ist zurück?
Ein wahrer Hingucker ist besonders Bösewicht und Le Chiffre-Bruder Lars Mikkelsen, der mit minimalen Gesten das Optimum aus seiner Rolle herausholt. Als Glücksgriff erwies sich auch das Ende von Steven Moffats Drehbuch. Anstatt wieder ein Ende zu schreiben, über das die Fanschaft wieder zwei Jahre grübeln muss, entschied sich Moffat das ohnehin Offensichtliche aufzugreifen: Moriarty und damit Andrew Scott ist in Staffel 4 wieder mit dabei, was wohl alle „Sherlock“-Fans erfreuen wird.
Kleine Randnotiz: Sherlock scheint immer mehr zum „Familienunternehmen“ zu werden. In The empty hearse und His last vow tauchen kurz Sherlocks Eltern auf. Diese werden von seinen echten Eltern Wanda Ventham und Timothy Carlton verkörpert. Amanda Abbington ist die Lebensgefährtin von Martin Freeman. Und der Sohn von Steven Moffat und Produzentin Sue Vertue, Louis Moffat, spielt den jungen Sherlock in His last vow.
Martin Freeman spielt umwerfend
Insgesamt ist die dritte Staffel eine (fast) runde Sache. Die Effekte wirken manchmal zu gekünstelt oder aufgesetzt. Während in der zweiten Staffel (und hier sei ganz besonders die Scandal-Folge zu nennen) nur Effekte einsetzt werden, wenn sie der Erzählung dienen, hat man in der dritten Staffel manchmal mehr den Eindruck, dass diese Effekte in die Handlung eingebunden werden, einfach, weil man es kann. Benedict Cumberbatch spielt solide und hat sichtlich Spaß wieder in die Rolle von Sherlock Holmes zu schlüpfen. Schauspielerische Highlights dieser Staffel waren allerdings Lars Mikkelsen und Martin Freeman. Letzterer ist ein starker BAFTA-Kandidat, weil er von Freude bis Verachtung alles zeigen kann, was seine Figur hergibt.
Und jetzt wieder zwei Jahre warten… (6/6)
Trailer: © Polyband Medien
Das ist einmal eine Staffelkritik! Sehr gut! Und der Meinung bin ich auch, dass Martin Freeman eine sehr gute schauspielerische Leistung hergibt! Immer 😉
Liebe Grüsse
Lessien Elensar
Martin Freeman ist echt mein Liebling. 🙂 Der hat es drauf.
Worin ich dir aber widersprechen möchte: Moriarty.
Ich fand den GENIAL in Staffel 1 und 2. Aber wenn diese Figur nun tatsächlich in der 4. Staffel zurückommen sollte, würde ich mich schlichtweg vera….. fühlen. Damit würden doch die Geschehnisse der vorangegangenen Staffeln absolut entwertet – zum zwecklosen Hin und Her degradiert. Das wäre inkonsequent: alle waren schlau, damit haben auch alle überlebt, Sherlock konnte ungestört von Moriarty durch die Weltgeschichte gondeln und Watson hat jahrelang völlig umsonst gelitten … Bah. Und warum? Damit Moriarty wie durch einen Zaubertrick aus dem Koma erwacht o.ä.?! Neeee. Das will ich eigentlich nicht sehen. Eher hat mich noch die Anspielung auf den dritten Holmes-Bruder angefixt. Und auch ein erneuter Auftritt von Irene Adler könnte (vor allem, nachdem Sherlock seine anscheinend erste Bettgeschichte hinter sich gebracht hat) echt interessant sein.
Was Moriarty angeht, da muss ich dir in Teilen recht geben. Rein logisch ergibt es keinen Sinn. Es müsste schon einen verdammt guten Grund geben, warum Moriarty seinen Suizid überlebt hat. Auf der anderen Seite will ich Andrew Scott wieder zurückhaben. Er war einfach so gut und überzeugend. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust.
Ich versteh genau, was du meinst. 😀 Aber so genial der Schauspieler auch ist – da würde ich einen neuen Bösewicht vorziehen. 😉