Only Murders in the Building (2021)

Gemessen an dem, was Netflix und Amazon Prime Video an Inhalten anbieten, muss Disney+ noch ordentlich Formate produzieren oder einkaufen um mit den übermächtigen Konkurrenten gleichzuziehen. Der einfache Weg ist dabei einfach Inhalte eines amerikanischen Streaminganbieters einzukaufen und diese auf dem europäischen Markt zu verbreiten. So geschehen bei ONLY MURDERS IN THE BUILDING, einer Serie, die ursprünglichen für Hulu entstand. Dreh- und Angelpunkt ist der Wohnkomplex „The Arconia“ in dem viele verschiedene Menschen leben. Charles (Steve Martin), Oliver (Martin Short) und Mabel (Selina Gomez) haben alle eine große Leidenschaft für True-Crime-Geschichten. Als ein Mord geschieht, schließen sich die drei zusammen und wollen auf eigene Faust den Mörder ausfindig machen. Während sie ihre Untersuchungen in Form eines True Crime-Podcasts dokumentieren, den sie „Only Murders in the Building“ nennen, kommen sie den gefährlichen Geheimnissen ihres Wohnorts auf die Spur.

Szenenbild aus ONLY MURDERS IN THE BUILDING - Mabel (Selina Gomez), Oliver (Martin Short) und Charles (Steve Martin) - © Disney
Mabel (Selina Gomez), Oliver (Martin Short) und Charles (Steve Martin) – © Disney

Altmodische Moderne

ONLY MURDERS IN THE BUILDING wirkt auf seine Art seltsam altmodisch. Drei Menschen tun sich zusammen um einen Mordfall aufzuklären, obwohl sie eigentlich wenig gemeinsam haben. Trotzdem bekommt die Serie aufgrund der Vorliebe für True-Crime-Podcasts einen modernen Anstrich. Daraus entwickelt sich eine gewisse Ambivalenz, die man entweder mag oder eben nicht. Bei mir war eher letzteres der Fall. Ich habe die Serie zwar durchgeschaut, aber nie wirklich mitgefiebert oder mitgeraten, wer denn der Mörder sein könnte. Auch die Charaktere hatten durchaus einen gewissen Charme, den man ihnen nicht absprechen kann, und trotzdem war es nicht genug um mich in diese Welt eintauchen zu lassen. Zudem habe ich es auch Mabel nicht ganz abgenommen, dass sie sich mit den zwei älteren Herren abgibt um einen Mordfall zu lösen. Die Motivationen der einzelnen Figuren wirkten nicht immer stimmig.

Szenenbild aus ONLY MURDERS IN THE BUILDING - Charles (Steve Martin), die Frau mit dem Fagott Jan (Amy Ryan) und Mabel (Selina Gomez) - © Disney
Charles (Steve Martin), die Frau mit dem Fagott Jan (Amy Ryan) und Mabel (Selina Gomez) – © Disney

Tolle Nebenrollen in einer insgesamt eher durchschnittlichen Serie

ONLY MURDERS IN THE BUILDING kann besonders bei der Besetzung der Nebenrollen punkten. So wird in einer Folge der US-Musiker Sting verdächtigt, der sich hier selbst spielt. Auch Tina Fey spielt hier selbstironisch die True-Crime-Queen Cinda Canning. Ebenso die Tatsache, dass eine komplette Folge ohne Text (da sie aus der Sicht eines Gehörlosen „gedreht“ wurde) auskommt, ist eine innovative Idee. Doch diese Entdeckungen täuschen nicht darüber hinweg, dass die Serie keine Seele hat. Zudem wurde die Staffel nicht im Ganzen veröffentlicht, sondern nur schrittweise. Das mag bei einer Serie wie LOKI ja vielleicht durchaus Sinn machen um Spoiler zu vermeiden, aber bei ONLY MURDERS IN THE BUILDING macht das keinen Sinn. So spannend ist es dann doch nicht. Ich habe ONLY MURDERS IN THE BUILDING immer angeschaut, wenn „sonst nichts anderes lief“. Nebenher. Als Grundrauschen. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.

6.5/10

Bewertung: 6.5 von 10.

ONLY MURDERS IN THE BUILDING, ein Hulu Original, läuft in Europa auf Disney+. Eine zweite Staffel ist in Planung.

https://www.youtube.com/watch?v=Y1XA7amzaKk
Trailer: © Disney Deutschland

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