Golden Globes 2016

Ein weiteres Jahr schlug ich mir die Nacht um die Ohren um die Golden Globes zu sehen und um herauszufinden, wie Leonardo diCapario abschneidet. Weiterer Grund war Ricky Gervais, der nach fünfjähriger Abstinenz endlich wieder moderieren darf. Im Vorfeld wurde bereits verkündet, dass Mel Gibson auf die Bühne darf. Wer sich noch an die Moderationen von Gervais aus den Jahren 2010-2012 erinnert, weiß, wie gerne der Gastgeber Witze über Gibson macht.

Die gute Nachricht vorweg: Leonardo diCaprio hat einen Golden Globe für THE REVENANT gewonnen, was seine Chancen erheblich steigert auch bei den Oscars abzuräumen. Wie jedes Jahr wurden die Schauspielerinnen wie Kate Winslet nicht müde zu betonen, dass es ein gutes Jahr für Frauen im Film war. Traurig ist nur, dass sie das immer wieder betonen müssen. Ricky Gervais enttäuschte überraschenderweise etwas. Der Running-Gag, nämlich, dass die Veranstaltung und auch der verliehene Preis sinnlos sei, nutzte sich schnell ab. Abhilfe schafften der Actionheld vom Dienst Jason Statham, der den Regisseur seines Films → in den Schwitzkasten nahm oder Eva Longoria und America Ferrara, die klarstellten, dass sie weder Eva Mendes noch Gina Rodriguez noch Selma Hayek sind.

Quelle: Youtube/Entertainment tonight

Nominierter Aziz Ansari las während seiner Kategorie im Buch → „Losing to Jeffrey Tambor with Dignity“ – definitiv eine ähnlich kreative Aktion wie das „Loser“-Schild von Hugh Bonnevillebei den Baftas im letzten Jahr – , doch der gewann gar nicht, sondern Gael García Bernal. Jamie Foxx gabe ein Interpretation von Steve Harveys Fehler bei der Miss Universe-Wahl zum Besten und machte kurzerhand STRAIGHT OUTTA COMPTON zur besten Filmmusik. Leider sah seine Mitpresenterin Lily James dadurch ziemlich hilflos aus. Vielleicht hätte er sie vorher auchmal in seinen Plan einweihen sollen.

Quelle: Youtube/Entertainment tonight

Zu den Negativüberraschungen zählte ein Schauspielpreis für Lady Gaga, der Preis für Sylvester Stallone  (offenbar dafür, dass er die gleiche Rolle immer wieder gut spielen kann) und die Auszeichnung von „Writing’s of the wall“ für SPECTRE als bester Filmsong. Auch der Pseudostreit zwischen Brad Pitt und Ryan Gosling war weniger gelungen.

Bereich Film

Bester Film – Drama
Carol – Regie: Todd Haynes
Mad Max: Fury Road – Regie: George Miller
The Revenant – Der Rückkehrer  – Regie: Alejandro G. Iñárritu
Raum (Room) – Regie: Lenny Abrahamson
Spotlight – Regie: Tom McCarthy

Bester Film – Komödie/Musical
The Big Short – Regie: Adam McKay
Dating Queen (Trainwreck) – Regie: Judd Apatow
Joy – Alles außer gewöhnlich – Regie: David O. Russell
Der Marsianer – Rettet Mark Watney – Regie: Ridley Scott
Spy – Susan Cooper Undercover – Regie: Paul Feig

Beste Regie
Todd Haynes – Carol
Alejandro González Iñárritu – The Revenant – Der Rückkehrer
George Miller – Mad Max: Fury Road
Tom McCarthy – Spotlight
Ridley Scott – Der Marsianer – Rettet Mark Watney (The Martian)

Bester Hauptdarsteller – Drama
Bryan Cranston – Trumbo
Leonardo DiCaprio – The Revenant – Der Rückkehrer
Michael Fassbender – Steve Jobs
Eddie Redmayne – The Danish Girl
Will Smith – Erschütternde Wahrheit (Concussion)

Beste Hauptdarstellerin – Drama
Cate Blanchett – Carol
Brie Larson – Raum (Room)
Rooney Mara – Carol
Saoirse Ronan – Brooklyn – Eine Liebe zwischen zwei Welten
Alicia Vikander – The Danish Girl

Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical
Christian Bale – The Big Short
Steve Carell – The Big Short
Matt Damon – Der Marsianer – Rettet Mark Watney
Al Pacino – Danny Collins
Mark Ruffalo – Infinitely Polar Bear

Beste Hauptdarstellerin – Komödie/Musical
Jennifer Lawrence – Joy – Alles außer gewöhnlich
Melissa McCarthy – Spy – Susan Cooper Undercover
Amy Schumer – Dating Queen (Trainwreck)
Lily Tomlin – Grandma
Maggie Smith – The Lady in the Van

Bester Nebendarsteller
Paul Dano – Love & Mercy
Idris Elba – Beasts of No Nation
Mark Rylance – Bridge of Spies – Der Unterhändler
Michael Shannon – 99 Homes
Sylvester Stallone – Creed – Rocky’s Legacy

Beste Nebendarstellerin
Jane Fonda – Ewige Jugend (Youth)
Jennifer Jason Leigh – The Hateful Eight
Helen Mirren – Trumbo
Alicia Vikander – Ex Machina
Kate Winslet – Steve Jobs

Bestes Drehbuch
Emma Donoghue – Raum (Room)
Tom McCarthy und Josh Singer – Spotlight
Charles Randolph und Adam McKay – The Big Short
Aaron Sorkin – Steve Jobs
Quentin Tarantino – The Hateful Eight

Beste Filmmusik
Carter Burwell – Carol
Alexandre Desplat – The Danish Girl
Ennio Morricone – The Hateful Eight
Daniel Pemberton – Steve Jobs
Ryūichi Sakamoto – The Revenant – Der Rückkehrer

Bester Filmsong
„Love Me Like You Do“ aus Fifty Shades of Grey
„One Kind of Love“ aus Love & Mercy
„See You Again“ aus Fast & Furious 7 (Furious 7)
„Simple Song #3“ aus Ewige Jugend (Youth)
„Writing’s on the Wall“ aus James Bond 007: Spectre

Bester Animationsfilm
Alles steht Kopf (Inside Out) – Regie: Pete Docter
Anomalisa – Regie: Charlie Kaufman und Duke Johnson
Arlo & Spot (The Good Dinosaur) – Regie: Peter Sohn
Die Peanuts – Der Film (The Peanuts Movie) – Regie: Steve Martino
Shaun das Schaf – Der Film (Shaun the Sheep Movie) – Regie: Mark Burton und Richard Starzak

Bester fremdsprachiger Film
Das brandneue Testament (Le tout nouveau Testament) – Belgien (Regie: Jaco Van Dormael)
El Club – Chile (Regie: Pablo Larraín)
Die Kinder des Fechters (Miekkailija) – Finnland (Regie: Klaus Härö)
Mustang – Frankreich (Regie: Deniz Gamze Ergüven)
Saul fia – Ungarn (Regie: László Nemes)

Bereich Fernsehen

Beste Serie – Drama
Empire
Game of Thrones
Mr. Robot
Narcos
Outlander

Bester Serien-Hauptdarsteller
Jon Hamm – Mad Men
Rami Malek – Mr. Robot
Wagner Moura – Narcos
Bob Odenkirk – Better Call Saul
Liev Schreiber – Ray Donovan

Beste Serien-Hauptdarstellerin
Caitriona Balfe – Outlander
Viola Davis – How to Get Away with Murder
Eva Green – Penny Dreadful
Taraji P. Henson – Empire
Robin Wright – House of Cards

Beste Serie – Komödie/Musical
Mozart in the Jungle
Orange Is the New Black
Silicon Valley
Transparent
Veep – Die Vizepräsidentin (Veep)

Bester Serien-Hauptdarsteller
Aziz Ansari – Master of None
Gael García Bernal – Mozart in the Jungle
Rob Lowe – The Grinder
Patrick Stewart – Blunt Talk
Jeffrey Tambor – Transparent

Beste Serien-Hauptdarstellerin – Komödie/Musical
Rachel Bloom – Crazy Ex-Girlfriend
Jamie Lee Curtis – Scream Queens
Julia Louis-Dreyfus – Veep – Die Vizepräsidentin
Gina Rodriguez – Jane the Virgin
Lily Tomlin – Grace and Frankie

Beste Miniserie oder Fernsehfilm
American Crime
American Horror Story (American Horror Story: Hotel)
Fargo
Flesh and Bone
Wölfe (Wolf Hall)

Bester Hauptdarsteller – Miniserie oder Fernsehfilm
Patrick Wilson – Fargo
Idris Elba – Luther
Oscar Isaac – Show Me A Hero
David Oyelowo – Nightingale
Mark Rylance – Wölfe (Wolf Hall)

Beste Hauptdarstellerin – Miniserie oder Fernsehfilm
Kirsten Dunst – Fargo
Lady Gaga – American Horror Story (American Horror Story: Hotel)
Sarah Hay – Flesh and Bone
Felicity Huffman – American Crime
Queen Latifah – Bessie

Bester Nebendarsteller – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm
Alan Cumming – Good Wife (The Good Wife)
Damian Lewis – Wölfe (Wolf Hall)
Ben Mendelsohn – Bloodline
Tobias Menzies – Outlander
Christian Slater – Mr. Robot

Beste Nebendarstellerin – Serie, Miniserie oder Fernsehfilm
Uzo Aduba – Orange Is the New Black
Joanne Froggatt – Downton Abbey
Regina King – American Crime
Judith Light – Transparent
Maura Tierney – The Affair

Cecil B. DeMille Award – Preis für ein Lebenswerk
Denzel Washington

8 thoughts on “Golden Globes 2016

  1. Na das sieht doch vielversprechend für Leo aus. Früher hat er mal verkündet er hält nicht viel vom Oskar. Bin gespannt was er sagt wenn er ihn tatsächlich erhält……

  2. Ich habe die Globes gestern als Aufzeichnung gekuckt. Die ganze Show wirkte wieder etwas unter Zeitdruck, aber Ricky Gervais war ein guter Host. Ich habe mehrmals laut gelacht über seine Witze.

    Bei der Vergabe der Awards gab es glaube ich lange nicht mehr so viel Kritik an der Auswahl der HFPA. Das Mad Max Fury Road nicht ausgezeichnet wird, habe ich erwartet. Aber das Carol so übergangen wird, ist schon überraschend. Film, Regie, Musik und Rooney Mara hätte man ganz leicht auszeichnen können. Besonders Rooney Mara hätte es so verdient gehabt.
    Bei allem Respekt zu The Revenant, Beste Regie hätte gereicht, Bester Film ist es für mich auf keinen Fall.
    Die beiden Preise für Der Marsianer kann ich auch nur bedingt nachvollziehen, es für mich auch keine Komödie. Da hatte man mit The Big Short und Steve Carell eine echte Alternative.
    Creed habe ich noch nicht gesehen, und nichts gegen Sylvester Stallone, aber die Konkurrenz in der Kategorie war schon gut und er kann kaum noch seine Lippen bewegen.

    Der grösste Witz ist allerdings, dass Wolf Hall gegen Fargo gewinnt und Lady Gaga gegen Kirsten Dunst.
    Für die Awards für Mozart in the Jungle gab es ja auch reichlich Kritik. Als Mad Men Fan habe ich für Jon Hamm gefreut.
    Die Konkurrenz bei den Songs war ja nicht allzu gross und am meisten nervt ja Sam Smith beim Bondsong, nicht der Text oder die Melodie.

    1. Ich glaube, dass man THE MARTIAN nur in die Comedy-Kategorie gesteckt hat, damit man den Film in irgendeiner Form auszeichnen kann. Gegen THE REVENANT hätte THE MARTIAN keine Chance gehabt und daher wurde der Film in eine andere Kategorie mit weniger Konkurrenz gesteckt. Das ist zumindest meine Theorie.

      1. Das ist auch genauso passiert. Beide Filme sind ja von Fox und die wollten nicht gegen sich selbst antreten und mehr Preise gewinnen.
        Das war schon kurz vor den Nominierungen im Dezember ein Thema und Adam McKay und Paul Feig hatten sich darüber aufgeregt.

  3. Aus unerklärlichen Gründen reizen mich die Golden Globes irgendwie nicht so, ich weiß auch nicht warum… Allerdings erkennt die Jury DiCaprios talent offensichtlich an. 😉

    Das allerdings ein Film wie Mad Max (!) in der Kategorie Drama (!) nominiert war, ist mehr als lachhaft…

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