What We Do In The Shadows (O, 2014)

Haben wir uns nicht alle schonmal gefragt, wie das Leben von Vampiren in der Jetztzeit aussehen würde? Eine Antwort darauf gab Anfang diesen  Jahres bereits Jim Jarmusch mit seinem Spielfilm ONLY LOVERS LEFT ALIVE. Nun folgt eine Mockumentary aus Neuseeland. Neuseeland? Natürlich! Wo sonst könnten die Vampire ungestört leben? Vertrieben aus Europa bietet Neuseeland die ideale neue Heimat für Viago (379 Jahre, Taika Waititi), Deacon (183 Jahre, Jonathan Brugh), Vladislav (862 Jahre, Jemaine Clement) und Petyr (8.000 Jahre, Ben Fransham). Zusammen leben Sie in einer barocken Altbauvilla in Wellington. Vor der wackeligen Handkamera berichten sie freimütig über ihre bizarren Gepflogenheiten. Wie in jeder WG gibt es Konflikte, etwa um die Frage, wer für den sich türmenden Abwasch zuständig ist. Das Filmteam, dass sich laut eigener Aussage nur durch das Ansehen der Blade-Trilogie auf die Dreharbeiten vorbereitet hat, begleitet die Vampire auf ihren Ausflügen in die Clubs ihrer Stadt, wo sie Kontakte pflegen oder auf Werwölfe treffen. Wir lernen, dass Werwölfe sich des Nachts an Bäume ketten und ein eigenes Mantra haben („What are we? Werewolfs – not Swearwolfs!). Zudem merkt Neuvampir Nick (Cori Gonzalez-Macuer) schnell, dass es nicht ratsam ist, aller Welt zu erzählen:  „You know TWILIGHT? That’s me. I’m a vampire.“ Denn kurz darauf bricht ein Vampirjäger in die Villa ein und Petyr zerfällt bei einem „fatal sunlight accident“ zu Staub.

Selbst Vampire brauchen ein Hobby - © Weltkino
Selbst Vampire brauchen ein Hobby – © Weltkino
Willkommen in der Vampir-WG!

WHAT WE DO IN THE SHADOWS sammelt sämtliche Klischees über Vampire und vermischt sie mit Problemen der Neuzeit. Den Vampiren fehlt nämlich völlig technisches bzw. elektronisches Wissen, da sie in einer Parallelwelt zu leben scheinen. Wie man sich bei einem Vampirfilm vorstellen kann, wird’s hier und da ein wenig blutig. Allerdings auch unglaublich komisch. Während Viago darauf besteht, die Kollegen mögen beim Aussaugen der Opfer doch bitte Handtücher drunter legen, damit nicht alles voller Blut ist, spritzt bei seinem Opfer das Blut in alle Himmelsrichtungen. Das Makeup- und Kostüm-Department hat sich selbst übertroffen. Die Looks der Vampire sind alle völlig unterschiedlich, ebenso wie ihre Charaktere. Überraschenderweise schafft es jeder Schauspieler in seiner Rolle gut auszusehen. Bei der Masse an Figuren wäre es durchaus möglich gewesen, dass der ein oder andere untergeht. Wer Horror- und Vampirfilme liebt, wird an diesem Film kaum vorbeikommen.

Unglaublich komisch (5/6)

Trailer: © Weltkino 

Nachtrag vom 14.10.2014

Die deutsche Synchronisation ist furchtbar. Und zwar so richtig. Ich habe den Film gestern nochmal in einer Sneak-Preview gesehen und es zünden tatsächlich nur 50-60 % der ursprünglichen Gags, weil alle anderen Wortspiele nicht in der deutschen Sprache funktionieren. Mein Lieblingsbeispiel des Grauens: „We are werewolfs, not swearwolfs“ heißt im Deutschen „Wir sind Werwölfe, keine Streitwölfe“. Wer den Film also in ganzer Pracht genießen will, sollte sich unbedingt die DVD mit dem Originalfilm zulegen.

3 thoughts on “What We Do In The Shadows (O, 2014)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert