The Bourne Identity (OmU, 2002)

Da finden Fischer im Mittelmeer einen halbtoten Mann, der nicht mehr weiß, wie er heißt und wer er ist. So beginnt die filmgewordene Geschichte des Jason Bourne, die lose auf der Romanvorlage von Robert Ludlum basiert. Ohne Erinnerung, aber mit zwei Kugeln im Rücken und einem Laserimplantat unter der Haut, macht sich der Ahnungslose (Matt Damon) auf die Suche nach seiner eigenen Identität. In einem Schweizer Bankschließfach findet er eine Waffe, gefälschte Reisepässe, verschiedenste Banknoten und den Namen Jason Bourne. Mithilfe der Deutschen Marie (Franka Potente) folgt Bourne weiteren Hinweisen in Paris. Während er sich in seiner alten Wohnung umsieht, wird er von einem Killer überfallen, Bourne gelingt es aber diesen dank Kampferfahrung zu überwältigen. Den Auftraggeber des Killers erfährt er aber nicht. Jason und Marie fliehen. Währenddessen macht der CIA-Abteilungsleiter Alexander Conklin (Chris Cooper) Jagd auf die beiden und schickt den CIA-Killer „Der Professor“ (Clive Owen). Auch diesen kann Bourne ausschalten. Conklin beschließt sich persönlich mit Bourne zu treffen. Die wenigen Hinweise, die Conklin ihm gibt, reichen aus, dass ein Teil von Jasons Erinnerung wiederkehrt. Bourne erkennt, dass er vor seiner Amnesie ein Auftragskiller der CIA mit der perfekt konstruierten Scheinidentität war. Bourne schlägt Conklin nieder und flieht. Aber seine Verfolger kann er nicht so leicht abschütteln.

Können diese Augen lügen? (Matt Damon) - © Universal
Können diese Augen lügen? (Matt Damon) – © Universal
Bubi gegen böse Jungs

Es wirkt schon manchmal unfreiwillig komisch, wenn Matt Damon die bösen Jungs vermöbelt. Dieses Milchbubigesicht mag nicht so ganz zur Brutalität der Handlung passen. Auch die Motivation von Franka Potentes Figur Marie ist unklar. Warum sie so gerne Zeit mit dem Killer Bourne verbringt, wird abschließend nicht geklärt. Vielleicht ist es die Suche nach dem Abenteuer. Dennoch sind die beiden ein süßes Paar. Wer den Film in OmU schaut, bemerkt, dass die Sprachen allesamt untertitelt sind bzw. Matt Damon die jeweilige Sprache für einen kurzen Moment spricht. Der Film legt großen Wert auf Realismus. Statt im Studio wird hier an Originalschauplätzen gedreht. Und auch im direkten Vergleich zu seinen Agentenkollegen Bond und Hunt, kann sich Bourne durchaus sehen lassen. Er ist nicht so elegant wie Bond und auch nicht so aalglatt wie Hunt und gerade das macht den Unterschied. Es geht hier um einen Agenten in einer Identitätskrise, der mit seinem Leben und seiner Mission hardert. Der sein eigenes Handeln reflektiert, sich die Folgen bewusst macht und sich vielleicht auch dafür schämt.

© Universal
© Universal
Starke Ansatz mit Längen

Gerade das Nichtwissen um die eigene Identität ist Bournes großer Vorteil. So leidet das Publikum mit dem nach Hinweisen suchenden Protagonisten und folgt ihm überall hin. Und vielleicht hilft dieses Bubigesicht sogar dabei Mitleid mit dem „armen“, ahnungslosen Auftragskiller zu haben. Matt Damon stürzt sich in waghalsige Stunts, die häufig einen dokumentarischen Charakter haben, weil sie mittels Handkamera gedreht wurden. Hierdurch unterscheidet sich Bourne auch von anderen Actionreihen, die lieber auf durchgestylte Bilder setzen als auf Authentizität. Großes Problem sind die Längen. Von Hinweis zu Hinweis vergeht immer sehr viel Zeit ebenso wie die actionreichen Verfolungsjagden. Was manch einer als realitätsnah beschreiben würde, macht den Film etwas zäh. Dennoch ist es ein gelungener Auftakt für eine starke Actionreihe.

(4/6)

Trailer: © Universal

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