Ralph ist wieder zurück. Der Arcadespiel-Rüpel (Stimme: John C. Reilly) ist immer noch mit der Rennfahrerin Vanellope von Schweetz (Sarah Silverman) befreundet. Als die Arcade an das Internet angeschlossen wird, müssen sie ihre bekannte Welt verlassen. Denn ohne ein Ersatzteil für das kaputte Kartspiel Sugar Rush könnte Vanellope heimatlos werden. Das gesuchte Lenkrad soll auf eBay zu finden sein. Dort suchen die beiden zuerst. Doch Ralph und Vanellope halten die Auktionsplattform für ein Minispiel bei dem man die höchste Nummer bieten muss. Die gebotenen 27.001 Dollar haben sie aber nicht. Auf der Suche nach genügend Geld treffen sie auf Pop-up-Werber, Virus-Entwickler im Dark Net, die Rennfahrerin Shank (Gal Gadot) und den Algorithmus Yess (Taraji P. Henson), der ihnen die „Gesetze des Internets“ erklärt. Die Hilfe von Yesss hilft Ralph und Vanellope jedoch nicht viel, denn die beiden stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste.
Im Referenz-Nirvana
Du mochtest die Anspielungen in READY PLAYER ONE? Die vielen Querverweise auf Computer- und Konsolenspiele in WRECK-IT RALPH? Dann ist RALPH BREAKS THE INTERNET für dich ein absolutes Referenz-Nirvana. Die Vielfalt an Anspielungen macht einfach wahnsinnig Laune und es macht großen Spaß die Querverweise und Cameos zu entdecken. Gleichermaßen ist das aber auch nur möglich, weil der Disneykonzern die Rechte an sämtlichen Marvel- und Pixar-Charakteren hat. Dies vermittelt den nicht ganz subtilen Eindruck von Crosspromotion. Spätestens seit Stan Lee und seinen Marvelfilm-Auftritten dürfte im Disneykonzern die Erkenntnis gereift sein, dass das Publikum auf diese Cameos steht. Und so ist es auch hier. Wenig überraschend ist es da, dass ein Teil der Handlung auch auf der Plattform OhMyDisney stattfindet. Dort stehen Stormtrooper aus STAR WARS neben Toy-Story-Charakteren, Tinkerbell und dem Fuchs Nick Wilde aus ZOOTOPIA. Den Disney-Prinzessinnen wird eine besondere Rolle zugedacht. Sie parodieren gewissermaßen ihre Rollen. Als sich Vanellope versehentlich in dem Zimmer der Disney-Prinzessinnen versteckt und diese herausfinden wollen, ob sie auch eine Disney-Prinzessin ist, bekommt sie von Rapunzel die Frage gestellt: „And now for the million dollar question: Do people assume all your problems got solved because a big strong man showed up?“ Wie passend, dass am Ende die Prinzessinnen zusammenarbeiten um am Ende des Films den großen starken Mann zu retten, der noch dazu nach geglückter Mission in einem Kleid im Bett liegt.
Freundschaft über alle Grenzen hinweg
Die Freundschaft von Vanellope und Ralph wird in der Fortsetzung auf eine harte Probe gestellt. Vanellope fühlt sich in ihrem Spiel nicht mehr wohl. In dem Arcade-Spiel ist sie gezwungen die immergleiche Strecke zu fahren, während sie im Online-Open-World-Rennspiel „Slaughter Race“ so fahren kann wie sie möchte. Der Anschluss an das Internet und die damit verbundenen unbegrenzten Möglichkeiten sorgen deshalb auch für Knatsch zwischen dem „Digital Native“ Vanellope und „Digital Immigrant“ Ralph. Zum Mittelpunkt beider Welten wird schnell Shank, die Vanellope bei ihrer Sinnsuche unterstützt und deshalb bei Ralph nicht sonderlich beliebt ist. Dass sich die Streitigkeiten und Missverständnisse der beiden bis zum Ende des Films alle wieder in Wohlgefallen aufgelöst haben, wird niemanden überraschen. Disney bleibt halt dann doch Disney. Auch das große Finale, in der Ralphs Unsicherheit zum alles verschlingenden Virus mutiert, wirkt dann doch vergleichsweise stereotyp. Dennoch steckt RALPH BREAKS THE INTERNET voller großartiger Ideen und findet großartige Motive für die Welt des Internets.
5/6 bzw. 8/10
Den fand ich auch toll. Gefiel mir letztendlich sogar etwas besser als der erste Teil.
Ging mir auch so.