Ich hatte irgendwann mal eine oder zwei Folgen BLINDSPOT der ersten Staffel gesehen. So richtig gefesselt war ich nicht. Dazu war mir die Geschichte zu altbacken. Jetzt, mit meinem schicken Amazon-Prime-Abo und einem Wochenende, das hauptsächlich aus Aufräumen und Nichtstun bestand, habe ich die komplette Staffel durchgebingt. Auf dem Times Square in New York taucht eine Unbekannte (Jaimie Alexander) auf. Sie ist unbekleidet und ihr kompletter Körper ist mit Tätowierungen übersät. Auf ihrem Rücken steht groß der Name des FBI-Agenten Kurt Weller (Sullivan Stapleton). Jane Doe kann sich an nichts erinnern. Weder wie sie an den Times Square kam, noch was die ganzen Tattoos bedeuten. Schnell wird klar, jedes Tattoo steht für ein bislang aufgedecktes Verbrechen. Um ihrer Identität auf die Spur zu kommen, nimmt sie an den Ermittlungen teil. Dabei fällt Jane durch ihre Kampfkünste auf, die sie sich selbst nicht erklären kann.
Die nackte Tätowierte beim FBI
Das Storytelling von BLINDSPOT ist relativ vorhersehbar. Es ist im Prinzip die gleiche Geschichte, die man bereits aus anderen US-Serien kennt. Eines Tages trifft das FBI (oder irgendeine andere US-Behörde) auf einen ungewöhnlichen Fall, in dessen Verlauf eine Person aus dem ersten Fall Teil des Teams wird. War schon so bei THE BLACKLIST und war auch schon so bei THE MENTALIST. Jegliche Wendepunkte sieht man schon 10 Meilen gegen den Wind kommen, wenn man Serien dieser Art schon kennt. Mit 23 Folgen ist die erste Staffel auch übermäßig lang. Häufig hat man das Gefühl, man habe die Staffel künstlich gestreckt. Tatsächlich hätte man sich ein Drittel der Folgen auch sparen können und die verbleibenden Folgen dichter gestalten können.
Braucht nicht die volle Aufmerksamkeit
Die erste Staffel BLINDSPOT eignet sich ganz gut zum “Nebenher-Schauen”. Die Serie nimmt den Zuschauer sehr an die Hand. Alles Wichtige wird mittels Flashbacks doppelt und dreifach erklärt. Zudem gibt es in nahezu jeder Folge immer eine Actionsequenz mit wahlweise Explosionen oder rasanten Schusswechseln. Aus dem Rahmen fällt die Folge 19 (“In the Comet of Us”). Hier trennen sich vier Protagonisten und immer wieder springt die Geschichte zurück zu dem Moment der Trennung und erzählt die Geschichte aus einem anderen Blickwinkel weiter. Ansonsten ist die Geschichte relativ chronologisch durcherzählt. Die Schauspieler spielen solide. Nicht weltbewegend, aber okay. Jaimie Alexander und Sullivan Stapleton haben eine gute Chemie, auch wenn dieses Hin und Her zwischen den beiden gerne mal übertrieben konstruiert wirkt.
4/6 bzw. 6.5/10
Die erste Staffel BLINDSPOT ist momentan im Prime-Angebot von Amazon enthalten.
One thought on “Blindspot – 1. Staffel (2015)”