Kurz vor Weihnachten erschien nun auf Netflix die zweite Staffel von THE WITCHER. Und die war tatsächlich ein bißchen besser als noch die erste Staffel. Nach der Schlacht von Sodden ist Geralt von Rivia (Henry Cavill) davon überzeugt, dass Yennifer von Vengerberg (Anya Chalotra) nicht mehr am Leben ist. Er bringt schließlich Prinzessin Cirilla (Freya Allan) nach Kaer Morhen, den geheimen Rückzugsort der Hexer. Doch auch dort sind sie nicht sicher. Zeitgleich geraten Yennifer und Fringilla (Mimi Ndiweni) in die Gefangenschaft der Elfen. Diese streben ebenfalls nach Macht über den Kontinent. Währenddessen möchte Ciri Hexerin werden und trainiert fleißig um sich auf ihre neue Rolle vorzubereiten. Da taucht die Zauberin Triss (Anna Shaffer) in Kaer Morhen auf und versucht mit ihren Fähigkeiten herauszufinden über welche Kräfte Ciri verfügt.
Toss a coin to the producers
Was direkt deutlich wird: die Produzenten hatten mehr Geld zur Verfügung. Und diese Mehreinnahmen sieht man der Geschichte einfach an. Außerdem entschloss man sich offenbar aus der asynchronen Erzählweise aus Staffel 1 auszubrechen und die Geschichte in Staffel 2 mehr oder weniger chronologisch zu erzählen. Das gibt der zweiten Staffel mehr Struktur. Der Fokus liegt weiterhin auf Yennifer sowie dem Gespann bestehend aus Geralt und Ciri. Auch wenn Geralts Tagesgeschäft ja eigentlich das Umbringen von Monstern ist, gibt es in der zweiten Staffel weniger als in der ersten Staffel. Das fällt aber überhaupt nicht negativ auf, da die Serie trotzdem packende Actionszenen bietet – nur eben gegen menschliche Gegner und nicht gegen CGI-generierte Monster. Die Serie versucht sichtlich immer noch etwas zu sehr in die Fußstapfen von GAME OF THRONES zu treten. Obgleich in der zweiten Staffel ein größerer Fokus auf politische Entscheidungen innerhalb der Welt gelegt wird, gelingt es der Serie immer noch nicht so ganz die verschiedenen Lager ordentlich einzuordnen.
Familienbande
Wie schon die erste Staffel besteht auch die zweite Staffel von THE WITCHER wieder aus acht Folgen. Henry Cavill und Freya Allan haben wirklich in jeder Szene eine tolle Chemie miteinander. Diese Vater-Tochter-Dynamik wird gelegentlich auch von der Serie auf’s Korn genommen, wenn etwa Geralt übermäßig besorgt agiert. Aber auch Anya Chalotra bekommt, da Yennifer ihrer magischen Fähigkeiten beraubt ist, genügend zu tun. Auch die winterlichen Landschaften wie Kaer Morhen oder der heimelige Tempel von Melitele sorgen für visuellen Hochgenuss und machen große Lust auf eine dritte Staffel.
8.5/10
THE WITCHER ist über Netflix abrufbar.