THE FORCE AWAKENS hat ja ordentlich Lust auf die neue Trilogie gemacht. Obwohl die planetenvernichtende Starkiller-Basis der Ersten Ordnung zerstört wurde, sind die Rebellen massiv geschwächt. Nur noch Generalin Leia Skywalker (Carrie Fisher) verteidigt den Widerstand, für den auch Pilot Poe Dameron (Oscar Isaac) und der desertierte Ex-Sturmtruppler Finn (John Boyega) kämpfen. Rey (Daisy Ridley) geht unterdessen bei Luke Skywalker (Mark Hamill) auf dem Inselplaneten Ahch-To in die Lehre. Luke ist der letzte Jedi, auf dem die Hoffnung ruht, dass er für Frieden in der Galaxie sorgen könnte. Doch die Erste Ordnung bringen Luke und Rey aus dem Gleichgewicht: der verlorene, ehemalige Schützling des alten Meisters, Kylo Ren (Adam Driver), hat die finstere Mission noch längst nicht beendet.
Ein Brückenfilm
THE LAST JEDI ist durchaus eine Enttäuschung – gleich in mehrerlei Hinsicht. J.J. Abrams hat mit dem Vorgänger DAS ERWACHEN DER MACHT einen wirklich spannenden Ausgangspunkt mit interessanten Charakteren geschaffen. Und dann kam Rian Johnson und hat einen klassischen Brückenfilm geschaffen. Einen, der zwar zum dritten Teil hinleiten soll, aber selbst wahnsinnig wenig zu erzählen hat. Oder vielleicht hat sich Johnson auch überhaupt nicht mit dem Vorgänger beschäftigt, denn viele Momente wirken recht untypisch für das Star-Wars-Universum. Da wirft Luke sein Lichtschwert weg als sei es Müll. Leia kann ohne Sauerstoff im luftleeren Raum wieder zurück in ein zerstörtes Raumschiff fliegen. Auch als Nicht-Hardcore-Star-Wars-Fan findet man solche Momente befremdlich. Diese Irritationen sorgen auch für Unverständnis im Hinblick auf die innerdiegetischen „Regeln“, die in den vorangegangenen Filmen etabliert wurden.
Verloren in der Nostalgie
Zentrum des Films sind immer Luke und Leia Skywalker. Die Rebellen sehen sie als ihre ungekrönten Oberhäupter an, was bedeutet, dass alle Rebellen wahnsinnig viel Wert auf das Urteil der beiden legen. Das sorgt aber für einige Probleme. Der Blick wird immer in die Vergangenheit und auf die Heldentaten früherer Erfolge gerichtet, anstatt sich auf den Rebellennachwuchs zu konzentrieren. Allerspätestens als dann noch der Geist von Yoda erscheint, ausgestattet mit übergeistlichen Fähigkeiten, hatte mich der Film verloren. Er trieft nur so von Nostalgie und Fan-Service, dass es einen schon fast anekelt, und trotzdem sagt der Film so wahnsinnig wenig aus.
Unnötige Nebenschauplätze mit Schauwerten
Positiv sind abermals die technischen Kategorien. Die Visual Effects, der Soundtrack von John Williams und das Sound Editing und Sound Mixing waren allesamt für einen Oscar nominiert. Einen Goldjungen gab’s am Ende zwar nicht, dennoch waren die Nominierungen gerechtfertigt. Auch die Locations und Weltraumschlachten machen auf der großen Leinwand oder einem tollen Fernseher etwas her. Aber leider können auch sie nur bedingt die Schwächen auf narrativer Ebene ausgleichen.
6.5/10
THE LAST JEDI ist im Abo von Disney+ enthalten.
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