Nachdem im Juni 2011 die Homo-Ehe in New York legalisiert wird, heiraten Ben (John Lithgow) und George (Alfred Molina) nach 39 gemeinsamen Jahren. Als daraufhin Georges Musiklehrerstelle an einer katholischen Schule fristlos gekündigt wird, verlieren sie ihre Wohnung in Chelsea. George kommt bei einem benachbarten schwulen Polizisten-Paar unter, Ben wird von der Familie seines Neffen in Brooklyn aufgenommen. Gereizte Rücksichtnahme, nagende Missstimmung, räumliche Übergriffe und keimende Zukunftsängste stellen die Freundschaften in den neuen Wohngemeinschaften immer wieder auf die Probe.
Liebeskomödie mit sympathischen Cast
Regisseur Ira Sachs, der unter anderem auch für das Drehbuch mitverantwortlich ist, liefert hier einen Liebesfilm, der eher einer Komödie gleicht. Inzwischen gibt es dafür ja das Schimpfwort „romantic comedy“, welches allerdings nicht in Ansätzen das beschreibt, was Love is strange ist. In erster Linie beschreibt er die Liebesbeziehung des Malers Ben und des Musiklehrers George, die sich aber ihre Wohnung nicht mehr leisten können, als George gekündigt wird. Daraufhin wird das harmonische Paar getrennt. Und gerade dann wird es interessant. Zwei Menschen, die sich lieben, werden getrennt und leben in einem Umfeld, dass mehr schlecht als recht mit ihrer Anwesenheit zufrieden ist.
Der alltägliche Wahnsinn
Daraus ergeben sich Situationen von Alltagskomik, wie sie in jeder Familie vorkommen. Der Sohn muss dem Vater GAME OF THRONES erklären. Der Enkel wird zu seinen sexuellen Präferenzen befragt und bekommt auch gleich einen guten Rat dazu. All das wirkt absolut normal, was durchaus eine Stärke des Films ist. John Lithgow und Alfred Molina nimmt man die gemeinsamen Szenen nicht immer ab, aber nachdem sie eh in der Handlung getrennt werden, bekommt jeder seinen Freiraum um zu glänzen. Das Ende schleppt sich und schleppt sich und will kein Ende nehmen. Und dann kommt das Ende: Ein Junge und ein Mädchen, die zusammen auf ihren Skateboards in den Sonnenuntergang fahren! Ist das nicht ein bißchen arg pathetisch? Und kitschig? Auch was der Filmtitel mit dem Film zu tun hat, ist einem schleierhaft. Wieso ist die Liebe komisch? Und wieso in Zusammenhang mit homosexueller Liebe? Da wäre ein großväterlicher Rat mal nötig.
Starker Anfang, langes Ende (4/6)
Trailer: © Sony Home
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