Marvelfilme sind inzwischen der kleinste gemeinsame Nenner. Als es darum ging zusammen mit Sascha von → “The nerd without fear” einen geeigneten Kinofilm auszuwählen um uns endlich mal kennenzulernen, war der kleinste gemeinsame Nenner GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2. Sascha hatte den Film schon gesehen, hat sich aber bereiterklärt nochmal mitzukommen – was schonmal für den Film spricht, schließlich gibt man für einen schlechten Film ja nicht zweimal Geld aus. Spätestens nach dem Opening ist klar: Ich liebe das. Nachdem ich mit dem ersten GUARDIANS OF THE GALAXY nicht so ganz warmgeworden bin, war ich dieses Mal positiv überrascht. Die Handlung spielt einige Monate nach der Handlung des ersten Teils.
Die Hohepriesterin der goldhäutigen Sovereign-Rasse Ayesha (Elizabeth Debicki) beauftragt die Guardians damit den Standort von wertvollen Batterien gegen ein Alien zu verteidigen. Peter Quill (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana), Rocket Raccoon (im Original Bradley Cooper), Groot (im Original Vin Diesel) und Drax (Dave Bautista) gelingt das mit Nichts. Ayesha übergibt den Guardians im Austausch für die gesicherten Batterien Nebula (Karen Gillan), die den Sovereigns ins Netz gegangen ist. Rocket lässt einige der wertvollen Batterien mitgehen und daher ist bald die gesamte Sovereign-Flotte hinter ihnen her. Auch Yondu (Michael Rooker) wird bald auf die Fünf aufmerksam. Die Guardians werden von dem geheimnisvollen Ego (Kurt Russell) gerettet, der behauptet Peters Vater zu sein. Die Gruppe trennt sich daraufhin: Während die einen die Verfolger abschütteln, begeben sich Peter, Drax und Gamora auf Egos Heimatplaneten um die wahre Identität von Ego zu enthüllen.
Die Vaterfrage
Müsste man GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 2 in einem Wort zusammenfassen, dann wäre es definitiv das Wort „Familie“. Es ist relativ banal eine der Hauptfiguren mit einem Elternteil zu konfrontieren, den diese bis dato noch nicht kennengelernt hat. Das verspricht große Emotionen.
Und die gibt es auch, aber weniger bezüglich Kurt Russell, den man hier aus Herzenslust hassen kann, weil er bis zum großen Wendepunkt Güte, Gelassenheit und Gastfreundschaft ausstrahlt. Im direkten Kontrast dazu steht Michael Rooker als eher raubeiniger Vaterersatz mit fliegendem Pfeil, der auch eindrucksvoll zum Einsatz kommt. Auch Gamora muss sich mit ihrer Familie auseinandersetzen und es gelingt ihr endlich sich mit ihrer Schwester Nebula auszusöhnen. Dadurch, dass die Guardians dieses Mal über weite Strecken des Films getrennte Wege gehen, ergibt sich eine spannende Erzählstruktur – das parallele Erzählen, das Marvel perfektioniert hat. GUARDIANS drückt besonders gegen Ende sehr auf die Tränendrüse ohne dabei kitschig oder rührselig zu sein. Eine Taktik, die bei mir super funktioniert hat. Im Halbdunkel musste ich dann doch mal nach den Taschentüchern tasten.
Kleiner Baum ganz groß
Aber genug der Tragik: was direkt auffällt, ist eine höhere Gagdichte. Das liegt auch an einem kleinen Bäumchen namens Baby Groot, der sich mit diesen rießigen Kulleraugen sofort in die Herzen des Kinopublikums spielt. Einzelne Witze aus dem vorherigen Film werden auch nochmal neu adaptiert wie z.B. dass Groot aufhört zu tanzen, wenn Drax ihn anschaut oder dass sich Groot nicht an den eigentlichen Plan hält und sich Rocket darüber aufregt. Unfassbar komisch ist auch, wenn Rocket und Yondu von dessen Savagers-Kollegen gefangen genommen werden und Baby Groot geeignetes Material zu deren Befreiung beschaffen soll. Baby Groot muss man einfach lieben. Insgesamt sind die Effekte wieder sehr bunt, laut und flippig – wie man das bereits aus dem ersten Film kennt. Das große Finale dauert leider etwas lang. Auch die fünf Post-Credit-Szenen sind einfach zu viel des Guten. Doch im Großen und Ganzen schnürt James Gunn aber ein Gute-Laune-Spaßpaket mit treibender Musik für die gesamte Familie. Ein Geschenk, dass man ruhig annehmen kann.
5/6 bzw. 8/10
Trailer: © Marvel Deutschland
Die Anfangssequenz ist einfach großartig. Tanzende Bäume können echt lustig sein.
Dem ist nichts hinzuzufügen. 😉