Wenn man sich mal die letzten paar Filme von Regisseur Todd Phillips anschaut, dann merkt man schnell, dass er sich auf Buddy-Komödien spezialisiert hat. Phillips, der für die komplette HANGOVER-Trilogie verantwortlich ist, scheint der Meister der Selbstkopie zu sein. Denn auch dieses Machwerk, dass zwischen HANGOVER 1 und 2 entstand, hat vieles was man schon kennt. Der Architekt Peter Highman (Robert Downey Jr.) hat es eilig. Um die Geburt seines Kindes nicht zu verpassen, muss er schnellstmöglich von Atlanta nach Los Angeles. Als er seinen Koffer mit dem erfolglosen wie schusseligen Schauspieler Ethan (Zach Galifianakis) vertauscht und bei der Kofferkontrolle Drogen gefunden werden, kommt es zu ersten Problemen. Aber Peter schafft es ins Flugzeug. Dort trifft er wieder auf Ethan, der eine Diskussion über Terrorismus und Bomben beginnt, und nicht nur dafür sorgt, das beide das Flugzeug verlassen müssen, sondern auch für ein ihnen auferlegtes Flugverbot. Peter ist verzweifelt, schließlich wartet seine hochschwangere Frau Sarah (Michele Monaghan) auf seine Rückkehr.
On the road again
Eines muss man Todd Phillips lassen. Seine Charaktere sind immer liebenswert und glaubwürdig. Selbst wenn Robert Downey Jr. verbal ausfällig wird, schreit und flucht, und dann noch Ethans Hund Sonny anrotzt, findet man es als Zuschauer trotzdem in Ordnung. Denn Ethan Tremblay ist eine echte Nervensäge. Er masturbiert – genau wie sein Hund – vor dem Einschlafen und trägt die Asche seines Vaters in einer Kaffeedose spazieren. Spätestens seit den HANGOVER-Filmen ist Zach Galifianakis auf die Rolle des merkwürdigen, schrulligen und naiven Typen gebucht, dem man eigentlich nichts übel nehmen kann. Allerdings mag man sich nicht richtig drüber freuen, weil die ganze Storyline sich wieder am typisch amerikanischen Vulgärhumor ausrichtet. Zudem greift der Film wieder auf ein lebensveränderndes Ereignis zurück (bei THE HANGOVER eine Hochzeit, bei DUE DATE eine Geburt) und lässt die Frauenfiguren wieder schwach aussehen. Phillips greift auf das bewährte „Stell deine Helden vor ein Problem und durch die Lösung des Problems werden sie beste Freunde“-Hollywoodschema zurück. Damit ist das Happy End eigentlich schon vorprogrammiert und damit vorweggenommen.
Abstruser Buddy-Roadmovie (3.5/6)
Trailer: Warner Bros.
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