Der Literaturprofessor George (Colin Firth) ist verzweifelt. Seine große Liebe Jim kam bei einem Autounfall ums Leben. Seitdem ist jeder Morgen ein Morgen zu viel. George ist fest davon überzeugt, dass sein Leben keinen Sinn mehr hat. Auch seine Freundin Charley (Julianne Moore) kann ihn nicht von seinem Schmerz erlösen. Deshalb fasst er einen radikalen Schluss: Er will sich das Leben nehmen. Modedesigner Tom Ford kann in seinem Erstlingswerk A SINGLE MAN auf ein fantastisches Ensemble zählen, allen voran natürlich Colin Firth, der den homosexuellen Literaturprofessor überzeugend verkörpert. Firths Verzweiflung ist greifbar und zu jedem Zeitpunkt glaubwürdig. Ford spielt stark mit Farben und Schatten.
Das Farbenspiel wirkt zu Beginn des Films verwirrend, da in grau getauchte Szenen plötzlich bunt werden. Ford zeigt durch den Grau-Bunt-Kontrast die Gefühlslage des Protagonisten, was allerdings für den Zuschauer zunächst eher ungewohnt ist.
Zwischendurch folgen auch schwarz-weiß-Bilder, die man nicht in irgendeine Gefühlslage einordnen kann, und deshalb den Zuschauer eher verwirren. Auch die verwendeten Rückblenden sind manchmal schwierig zu erkennen. Julianne Moore wirkt ein bißchen zu aufgedreht. Es geht sehr stark in die Richtung Overacting. So ganz will man ihr die Rolle nicht abnehmen.
Für ein Erstlingswerk nicht schlecht, Colin Firth überzeugt (4.5/6)
Trailer: © Ascot Elite