Dune: Prophecy – Staffel 1 (2024)

In einer Zeit, in der Produktionsfirmen verstärkt auf Prequels und Spin-offs setzen, hat HBO mit DUNE: PROPHECY nun seinen Baustein zum expandierenden DUNE-Universum hinzugefügt. Die Serie der Showrunnerinnen Diane Ademu-John und Alison Schapker wagt den Sprung 10.000 Jahre vor die Ereignisse der aktuellen Kinofilme. Dabei erzählen sie die Entstehungsgeschichte des mächtigen Bene-Gesserit-Ordens. Die Geschichte folgt den Harkonnen-Schwestern Valya (Emily Watson) und Tula (Olivia Williams), die gemeinsam den noch jungen Bene-Gesserit-Orden leiten. Als Valya zum Hof von Emperor Javicco Corrino (Mark Strong) aufbricht, übernimmt Tula die kommissarische Leitung der Schwesternschaft. Eine düstere Prophezeiung droht, den Orden zu zerstören, und stellt jahrtausendealte Überzeugungen infrage.

Szenenbild aus DUNE: PROPHECY - Die Schwestern Tula (Olivia Williams) und Valya (Emily Watson) leiten den Orden. - © Warner Media / Sky
Die Schwestern Tula (Olivia Williams) und Valya (Emily Watson) leiten den Orden. – © Warner Media / Sky

Hat es diese Serie gebraucht?

Die eigene Daseinsberechtigung kann DUNE: PROPHECY nicht ganz erklären. Niemand ist morgens aufgewacht und hat sich gefragt: Wie sind eigentlich die Bene Gesserit entstanden und was ist ihre Geschichte? Aber in Zeiten, in denen Geschichten über „starke Frauen“ in Mode sind, wollte man wohl auch bei HBO mitmischen. HBO bleibt seinem Ruf für hochwertige Serienunterhaltung treu. In den letzten Jahren war der amerikanische TV-Sender auch für andere Blockbuster-Serien wie GAME OF THRONES oder den jüngsten Crowdpleaser THE LAST OF US verantwortlich. Den hohen Produktionsaufwand sieht man der Serie an. Die imposanten Sets lassen die fremdartigen Welten greifbar werden. Aufwändige Kostüme unterstreichen die verschiedenen gesellschaftlichen Strukturen und Rangordnungen innerhalb der Welt. Besonders die teils unwirklichen Landschaften und Special Effects beeindrucken durch ihre kinoreife Qualität.

Szenenbild aus DUNE: PROPHECY - Die Akolythin Lila (Chloe Lea) - © Warner Media / Sky
Die Akolythin Lila (Chloe Lea) – © Warner Media / Sky

Der Cast spielt gegen die Story an

Das Ensemble ist durch die Bank fantastisch. Besonders Emily Watson und Olivia Williams überzeugen in ihren komplexen Rollen als Harkonnen-Schwestern. Sie schaffen es, die innere Zerrissenheit ihrer Charaktere zwischen Macht, Pflicht und Überzeugung greifbar zu machen. Auch Mark Strong brilliert als Emperor Javicco Corrino und verleiht seiner Figur die nötige Autorität, ohne dabei in eindimensionale Herrscherklischees zu verfallen. Das Ensemble spielt routiniert gegen die oftmals verschachtelte Handlung an und rettet so manche Szene, die sonst unter der Last der komplexen Mythologie zusammenbrechen würde. Die schauspielerische Qualität macht die teils holprige Erzählstruktur mehr als wett.

Szenenbild aus DUNE PROPHECY - Valya Harkonnen (Emily Watson) - © Warner Media / Sky
Valya Harkonnen (Emily Watson) – © Warner Media / Sky

Zwischen Langatmigkeit und Faszination

Die grundlegende Prämisse der Serie wirkt etwas bemüht. Die Entstehungsgeschichte der Bene Gesserit hätte vermutlich auch als Teil einer größeren Erzählung funktioniert. Die Serie fühlt sich stellenweise wie ein überlanger Prolog an. Die bereits angekündigte zweite Staffel unter der Leitung von Showrunnerin Alison Schapker verspricht, die etablierten Handlungsstränge weiterzuentwickeln. Die erste Staffel hat trotz ihrer erzählerischen Schwächen ein solides Fundament für kommende Geschichten gelegt. Mit den Schauwerten und dem starken Ensemble hat DUNE: PROPHECY das Potenzial, sich im wachsenden DUNE-Franchise weiterzuentwickeln. Luft nach oben wäre auf jeden Fall noch. Für Fans des Dune-Universums ist die Serie definitiv zu empfehlen. Alle anderen müssen mal reinschauen, ob es ihnen taugt.

Die HBO-Serie DUNE : PROPHECY ist über den Streamingdienst WOW abrufbar. Eine zweite Staffel ist bereits in Planung. (Stand: März 2025)

7/10

Bewertung: 7 von 10.

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