Es geht wieder in die Hölle. Auch Staffel 2 von THE GOOD PLACE spielt wieder im Pseudo-Himmel. Nachdem Michael (Ted Danson) alle vier Gefolterten “neu startet”, hofft er auf einen anderen Ausgang der Ereignisse. Doch durch den Zettel in Janets (D’Arcy Carden) Mund steht Eleanor (Kristen Bell) dem Good Place nach dem Neustart misstrauisch gegenüber. In Michaels zweitem Versuch des Good-Place-Experiments ändert er einige Parameter, sodass sich Eleanor, Chidi (William Jackson Harper), Tahani (Jameela Jamil) und Jason (Manny Jacinto) nicht über den Weg laufen und nicht erkennen, dass sie sich im Bad Place befinden. Doch genau das passiert immer wieder. Ohne seine Vorgesetzten Sean (Marc Evan Jackson) darüber zu informieren, startet Michael das Experiment immer und immer wieder neu, obwohl ihm Sean nur einen einzigen weiteren Neustart erlaubt hatte. Zudem macht die falsche Eleanor, Vicky (Tiya Sircar), Michael den Job streitig. Vicky hält sich für die bessere Foltermeisterin als Michael und übernimmt schließlich seinen Job. Michael muss sich etwas einfallen lassen und kommt schließlich auf eine ungewöhnliche Idee. Er will mit seinen Schützlingen gemeinsame Sache machen.
Wer hat Angst vor’m bösen Boss?
Es war tatsächlich ein überraschender Wendepunkt in der ersten Staffel, als sich Michael als Gehilfe der Hölle offenbarte. Während er zunächst noch schalten und walten konnte, wie er wollte, ändert sich das in der neuen Staffel gewaltig. Michael muss seinen Standpunkt überdenken und gerät sogar in eine existenzielle Krise, nachdem ihm Chidi klar macht, dass er sterben könnte. Denn Michaels Boss Sean sitzt ihm im Nacken und Vicky hat genug gegen Michael in der Hand. Diese Umkehr der Verhältnisse sorgt für zahlreiche Slapstick-Momente. Viel stärker noch als in der ersten Staffel werde bekannte philosophische und ethische Fragen behandelt. Die sechste Folge heißt nicht ohne Grund “Das Trolley-Problem”.
Infobox: Das Trolley-Problem
Beim Trolley-Problem handelt es sich um → ein moralisches Gedankenexperiment. Eine Straßenbahn ist außer Kontrolle geraten und droht, fünf Personen zu überrollen. Durch Umstellen einer Weiche kann die Straßenbahn auf ein anderes Gleis umgeleitet werden. Unglücklicherweise befindet sich dort eine weitere Person. Darf (durch Umlegen der Weiche) der Tod einer Person in Kauf genommen werden, um das Leben von fünf Personen zu retten?
Diese sorgen dafür, dass man sich auch unterschwellig Gedanken über diese Gedankenexperimente und philosophischen Grundlagen macht. Diese “Wie würde ich reagieren?”-Frage zieht sich beim Zuschauen durch die komplette Staffel. Trotzdem bleiben die Beispiele zu sehr an der Oberfläche. Das ist bei einer Episodenlänge von 22 Minuten auch nicht anders möglich.
Die fabelhafte Janet und ihre Freunde
Auch die zweite Staffel besteht wieder aus 13 kurzweiligen Folgen, die sich gut bingewatchen lassen und bestens unterhalten. In der zweiten Staffel erfahren wir ein bißchen mehr über Janet, das Informationssystem auf zwei Beinen. Nicht nur, wie Michael sie in die schlechte Nachbarschaft gebracht hat, sondern auch ihre Entwicklung. Durch die vielen Neustarts der Nachbarschaft entwickelt Janet eine eigene Persönlichkeit und kann sogar selbst etwas erschaffen ohne einen gezielten Befehl dazu bekommen zu haben. Insbesondere das Verhältnis zwischen Tahani, Jason und Janet gerät zur Dreiecksgeschichte. Anfangs ist Janet die Beziehungsberaterin der beiden, dann empfindet sie Gefühle für Jason und hat daher “Fehlfunktionen”, was widerum Michael in die Bredouille bringt. Man spürt die gute Stimmung am Set. Schauspielerisch bekommen Ted Danson und D’Arcy Carden am meisten zu tun. Das tut der Serie im Ganzen auch ganz gut, denn der Fokus auf Eleanor in der ersten Staffel verschiebt sich dadurch etwas und so wird es auch nicht langweilig.
4.5/6 bzw. 7.5/10
Trailer: The Good Place/NBC
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