Passend zum Horroctober bringt Universal DAS HAUS DER GEHEIMNISVOLLEN UHREN in die deutschen Kinos. Die Verfilmung von John Bellairs’ schaurigem Jugendroman “The House With a Clock in its Walls” erzählt vom zehnjährigen Lewis (Owen Vaccaro), der Mitte der 50er Jahre beide Eltern verliert. Lewis wird schließlich von seinem exzentrischen Onkel Jonathan (Jack Black) bei sich aufgenommen. Der wohnt im verschlafenen Städtchen New Zebedee in einer prachtvollen alten Villa. Jonathans Nachbarin Mrs. Zimmermann (Cate Blanchett) schaut auch immer wieder vorbei und kümmert sich neben Jonathan ebenfalls fortan um Lewis. Doch die Villa hat auch Nachteile. Irgendwo ist nämlich eine mysteriöse Uhr im Gemäuer versteckt. Als Lewis dem Mysterium auf den Grund gehen möchte, erweckt er versehentlich den Geist eines verstorbenen, mächtigen wie boshaften Zauberers Isaac Izard (Kyle MacLachlan). Der möchte mit Hilfe der Uhr den Untergang der Welt herbeiführen.
Zu gruselig für die Kleinen
Der Film stammt von der Produktionsfirma Amblin Entertainment. Das ist die Firma, die E.T. im Logo hat und – große Überraschung – u.a. auch von Steven Spielberg gegründet wurde. Spielberg dreht ja gerne mal für das jüngere Publikum, aber für FSK 6 ist dieser Film eindeutig zu gruselig. Knarrende Dielen, verzaubertes Spielzeug, das unvermittelt anfängt zu sprechen oder lebendig gewordene Tote – der Film ist wahrlich nichts für das allzu jüngere Publikum. “→ Einige Gruselfilm-Elemente und bedrohlichen Situationen können Kinder im Vorschulalter ängstigen, doch Grundschulkinder sind in der Lage, sich ausreichend zu distanzieren. Ihnen bieten das märchenhafte Setting, die skurrilen Figuren und der gutmütige Humor ausreichend Entlastung.” findet hingegen die FSK. Die FSK und ich sind uns folglich mal wieder uneins. Wer also überlegt mit seinem Nachwuchs ins Kino zu gehen, sollte sich noch ein bißchen über den Film oder die Buchvorlage informieren.
Gute Chemie im Zauberhaushalt
Was Eli Roth wirklich sehr gelungen ist, ist die gute Chemie bezüglich des Castes. Ohne Zweifel haben Black und Blanchett einen guten Draht. Es macht wahnsinnig Spaß den beiden dabei zuzuschauen, wie sie sich die Schimpfwörter und gegenseitigen Neckereien an den Kopf werfen. Auch Owen Vaccaro passt ganz gut ins Bild und verkörpert die Hauptrolle solide. Weniger gelungen sind die Special Effects, die besonders im letzten Drittel völlig unnatürlich wirken. Während die aggressiven Kürbisköpfe im Garten und der lebendig gewordene Tote Kyle MacLachlan noch zarten Grusel verursachen, ist ein übergroßer Kopf von Jack Black, der auf einen Babykörper montiert wird, wirklich zum Davonlaufen. Gleiches gilt für das Finale: Die Uhr der Apokalypse dreht die Zeit zurück und sorgt dafür, dass alle Menschen jünger werden. Während sich sein Onkel Jonathan verjüngt, verändert sich Lewis nicht, was inhaltlich keinen Sinn macht.
3.5/6 bzw. 6/10
Trailer: © Universal Pictures Germany