Der junge aufstrebende Technik-Spezialist Adam Cassidy (Liam Hemsworth) träumt davon, in einem großen Konzern zu arbeiten und seine Leidenschaft zu Geld zu machen. Bei der Firma von Nicholas Wyatt (Gary Oldman) wird er wegen seinem losen Mundwerk entlassen, macht sich aber auf Kosten der Geschäftskreditkarte einen schönen Abschluss-Abend mit seinen Freunden. Für Wyatt Grund genug, seinen Schläger (Julian McMahon) auf Cassidy zu hetzen. Um die Schuld zu begleichen, muss Adam bei Wyatts Erzrivalen Jock Goddard (Harrison Ford) vorstellig werden, um dort zu spionieren. Der Kandidat wird von Wyatt gebrieft und bekommt dadurch den Job. Als er auch noch die Goddard-Angestellte Emma Jennings (Amber Heard) verführt, um an geheimes Material zu kommen, bekommt Cassidy Besuch vom FBI. Agent Gamble (Josh Halloway) ins Spiel. Denn Wyatts Spione bei Goddard enden meist tot in einer Strassenecke. Doch Adam will davon nichts wissen, bis sich die Schlinge um seinen Hals immer weiter zuzieht und er gezwungen ist, ein riskantes Doppelspiel zu starten.
Leider schafft es Regisseur Robert Luketic nicht für Spannung zu sorgen. Der Titel ist zudem irreführend. Per Definition ist Paranoia eine → durch gesteigertes Misstrauen gekennzeichnete Persönlichkeitsstörung mit Wahnvorstellungen. Die Hauptfigur leidet aber nicht unter Wahnvorstellungen, noch hat er eine Persönlichkeitsstörung. Die Verfolgung durch die elektronischen Geräte ist real. Obwohl Luketic einen namenhaften Cast mit Stars wie Oldman und Ford zur Verfügung hat, schafft er es nicht die Geschichte in Gang zu bringen. Die erste Hälfte des Films ist nichtssagendes Geplänkel und Einführung der Charaktere, die man eigentlich auch in 20 Minuten Laufzeit hätte abhandeln können. Und in der zweiten Hälfte, in der dann endlich mal Action passiert, ist der Zuschauer schon so eingeschläfert von der ersten Hälfte, dass auch diese einen nicht mehr vom Hocker reißt. Auch Liam Hemsworth zeigt nicht viel – nur wie toll er im Anzug und beim Baden im Swimmingpool aussieht. Diese Szenen scheinen aber weniger der Handlung dienlich, sondern vielmehr auf die weibliche Zielgruppe gemünzt zu sein. Das Ende ist dann endlich halbwegs erträglich, weil herauskommt wer alles ein doppeltes Spiel gespielt hat. Bis man allerdings dahin kommt, hat man eine ziemlich lange Durststrecke vor sich.
Kommt einfach nicht in Schwung (2.5/6)
Trailer: © Studiocanal Germany