Aller guten Dinge sind drei, dachte sich wohl Ron Howard und verfilmte nach THE DA VINCI CODE – SAKRILEG und ANGELS & DEMONS (ILLUMINATI) auch den vierten Robert Langdon-Roman von Dan Brown: INFERNO. Dieses Mal muss wieder einmal mit Geschichtswissen die Welt gerettet werden. Das neue Abenteuer beginnt für Robert Langdon (Tom Hanks) im Krankenhaus. Er kann sich an die letzten Tage nicht mehr erinnern. Die Ärztin Dr. Sienna Brooks (Felicity Jones) kümmert sich um ihn. Kurze Zeit später stürmt eine Polizistin (Ana Ularu) in das Krankenhaus und schießt um sich. Langdon und Brooks fliehen aus dem Krankenhaus. Langsam kommen Erinnerungsfetzen wieder zurück.
Robert erinnert sich an den Milliardär und Wissenschaftler Bertrand Zobrist (Ben Foster). Der ist der Ansicht, die Erde sei so überbevölkert, dass es schon bald keine Hoffnung mehr gibt, die katastrophalen Folgen dieser Fehlentwicklung umzukehren. Zobrist hat eine Seuche entwickelt, die einen Großteil der Menschheit auslöschen soll. Nachdem Zobrist bei einer Verfolgungsjagd stirbt ohne den Aufenthaltsort der Seuche zu verraten, ist nicht nur die Polizei auf der Suche nach dem Behälter, sondern auch diejenigen, die den Virus freisetzen möchten. Zobrist hatte kleine Hinweise auf den Standort hinterlassen. Der Meister-Kryptologe Langdon erkennt schnell, dass es nur einen Weg gibt, Zobrists Plan noch zu stoppen: Er muss die Rätsel entschlüsseln. Die finden sich zum Teil auch in „Inferno“, dem ersten Teil von Dantes „Göttlicher Komödie“.
Langdons Selbstkonsultation
Zum dritten Mal schlüpfte Tom Hanks in den Cordanzug des Professors Robert Langdon und überzeugte auch wieder. Die Prämisse ist dieses Mal etwas anders.
Während in den vorangegangenen zwei Teilen Langdon von befreundeten Kollegen oder offiziellen Stellen konsultiert wurde um ein Rätsel zu lösen, kämpft Langdon dieses Mal mit Erinnerungslücken. Er wacht im Krankenhaus auf und noch während seine Ärztin ihn untersucht, wird im Gang ein Krankenpfleger von einer Auftragskillerin niedergeschossen. Die Ärztin und er können flüchten. Erst Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen und Langdon erkennt in was er geraten ist. Er konsultiert sich quasi dieses Mal selbst. Wer Freund oder Feind ist, ändert sich auch immer wieder. Gerade diese Erinnerungslücken sorgen für eine gute Dymanik und überraschende Momente. So findet Langdon im Zuge seiner Nachforschungen heraus, dass er selbst der Dieb einer kürzlich entwendeten wertvollen Maske ist.
Lückenhaftes Storytelling
Die Geschichte selbst wird dennoch sehr klassisch erzählt. Durch die Erinnerungslücken bzw. auch falschen Erinnerungen von Langdon bleibt die Geschichte äußerst dynamisch und spannend. Trotzdem mangelt es an manchen Ecken doch am Storytelling. Die Geschichte befasst sich hauptsächlich mit Langdons Erinnerungslücken und den handelnden Akteuren.
Da gerät die eigentliche Gefahr, nämlich ein roter Beutel mit einem tödlichen Virus, stark in den Hintergrund. Das Gefühl einer realen Bedrohung kommt zu keinem Zeitpunkt auf, was sicherlich auch daran liegt, dass man insgeheim schon ahnt, dass der Held am Ende die Welt retten wird. Hinterher fragt man sich auch, warum die Bösen nicht einfach direkt nach der Entwicklung das Virus freisetzen anstatt eine Schnitzeljagd auf einen roten Beutel zu veranstalten. Ich habe die Romanvorlage nicht gelesen und deshalb die → Wikipedia-Zusammenfassung zur Romanvorlage durchgelesen und das Buch endet völlig anders – um sich zu sagen: besser.
4/6 bzw. 7/10
Trailer: © Sony Pictures Germany
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