Nach dem Spin-off der Madagaskar-Reihe wendet sich DreamWorks Animation nun wieder einem neuen Geschichte zu. Diese basiert auf dem Roman „Happy Smekday“ von Adam Rex. Der erzählt die Geschichte eines Aliens namens Oh (Stimme von Jim Parsons, Bastian Pastewka), der zur Rasse der Boov gehört. Der Anführer der Boov ist der selbstbewusste Captain Smeck (Steve Martin), der mit seinem Volk vor den furchteinflößenden Gorgs permanent auf der Flucht ist. Dazu suchen sie immer neue Planeten und siedeln die dort lebenden Einwohner einfach um. Dies passiert auch eines Tages mit der Erde. Alle Menschen werden von einen Tag auf den anderen nach Australien umquartiert, auch die Mutter (Jennifer Lopez) von Tip Tucci (Rihanna). Aufgrund eines Zufalls wurde Tip nämlich nicht wie die anderen Menschen umgesiedelt, sondern muss sich fortan mit ihrem Kater Schwein alleine durchschlagen. Als Oh auf Tip trifft, ist diese daher erstmal überhaupt nicht begeistert von dem kleinen Kerl. Doch Oh kann nicht nur das Auto von Tip zum Schweben bringen, sondern auch die Mutter von Tip finden, doch hierzu muss das ungleiche Paar zur Boov-Zentrale nach Paris. Ein turbulenter Roadmovie beginnt.
Roadtrip mit Alien
Die naiven Boovs muss man einfach lieben. Kaum auf der Erde angekommen, entsorgen sie alle Gegenstände, die sie für unnütz halten. Dazu zählen Fahrräder, Regenschirme und Toiletten. Zudem hält Captain Smeck Baseball-Bälle für essbar. Gefühlszustände kann man an ihrem Äußeren ablesen und Musik sorgt dafür, dass sie keine Kontrolle mehr über ihren Körper haben. Im Vergleich zu Jim Parsons Stimme kann Bastian Paskewka dem knuddeligen Alien noch mehr Tiefe geben und das muss wirklich lobend erwähnt werden, weil die deutsche Synchronisation in der Regel eher negativ von sich reden macht. Und spätestens wenn er ein Todeslied jault, bleibt wirklich kein Auge trocken. Der Film selbst legt einen für Kinderfilme eher untypischen Schwerpunkt auf Technik. So thematisiert er unterbewusst die Abhängigkeit von technischen Geräten durch leere Akkus, Touchpads; dem Button „An alle senden“, der aus unerklärlichen Gründen direkt neben dem „An einen Boov senden“-Kopf befindet; und die Superchip der Gorgs, die alles wieder zum Laufen bringen. Gleichzeitig wird aber auch die Interaktion zwischen Natur und Alien durch die Freundschaft zwischen der Kater „Schwein“ und Oh verdeutlicht, der sich nach einer Weile daran gewöhnt, dass Haustiere kein Essen sind und Schwein gerne auf seinem Kopf sitzt.
Leider wird wenig Wert auf Charakterentwicklung gelegt. Während man von dem tollpatschigen Oh weiß, dass er im Gegensatz zu den anderen Boovs Wert auf Gesellschaft legt, erfährt man von Tip sehr wenig. Sie definiert sich ausschließlich durch ihre Mutter und hat im Grunde nur ein Interesse: mit ihrer Mutter wieder vereint sein. Zudem erfährt man überhaupt nichts zum grundsätzlichen Setting: Zu welcher Zeit spielt die Geschichte? In der Gegenwart? Warum kann bzw. darf Tip Auto fahren? Zudem ist der häufige Einsatz von Popmusik etwas zu aufdringlich. Die Lieder von Rihanna und Jennifer Lopez machen die Hälfte des Soundtracks aus und werden auch großzügig eingesetzt. Lediglich Lopez‘ Powerballade „Feel the light“ hat aber das Zeug zum Ohrwurm. Trotz liebeswerter wie amüsanter Charakteren, abgedrehter Action und Bubblegum-Optik schafft es HOME nicht die Akzente zu setzen um sich von anderen Animationsfilmen abzusetzen.
Ganz nett (3/6)
Titelbild und Trailer: © 2015 DreamWorks Animation L.L.C.
Echt gut gemachter Film, obwohl ich keine Kinder habe und schon eine etwas ältere Frau bin habe ich diesen Kinderfilm geguckt, ich finde Kinderfilme super sie sind echt schön gemacht. Echt klasse Film würde es mir immer wieder gern anschauen.
Gruß Sandra