Wenn es einen Film gibt, der maßgeblich für den Hass auf Haie verantwortlich gemacht wird, dann ist es einer der ersten Filme von Steven Spielberg. JAWS gilt als einer der ersten Blockbuster überhaupt und ist im Genre des Tierhorrorfilms zu verorten. Es handelt sich dabei um die gleichnamige Romanverfilmung von Peter Benchley, der auch am Drehbuch mitschrieb. Am Strand des fiktiven Badeortes Amity wird eine Frauenleiche gefunden. Polizeichef Martin Brody (Roy Scheider) untersucht den Fall und bald stellt sich heraus, das die Bisswunden an der Leiche von einem Hai stammen. Der gerufene Meeresbiologe Matt Hooper (Richard Dreyfuss) unterstützt von nun an Brody und versucht zusammen mit ihm die Strände sicher zu machen. Doch der Bürgermeister von Amity (Murray Hamilton) weigert sich die Strände zu sperren um die zahlenden Badegäste nicht zu beunruhigen. Als aber weitere Menschen von dem weißen Hai angefallen und getötet werden, gibt er nach und heuert den Haifänger Quint (Robert Shaw) an um die Bestie zu töten. Brody und Hooper schließen sich ihm an und versuchen alles um den Hai zu stoppen.
Wer hat Angst vor’m weißen Hai?
Zahlreiche kuriose Anekdoten ranken sich um den Filmdreh und so gibt es mehrere → Dokumentationen zum und über den Film. Trotz des späteren kommerziellen Erfolgs waren die Dreharbeiten recht chaotisch. Dies wirkte sich auch auf die Kameraarbeit aus. Weil der mechanische Hai (getauft auf den Namen Bruce, nach Spielbergs Anwalt) häufig nicht funktionstüchtig war, wurde die Kamera zum Hai. Diese Haiperspektive suggiert dem Zuschauer einen suchenden Blick nach dem nächsten Opfer. Von unten sieht man strampelnde Beine und Luftmatratzen, was dem Zuschauer ein unheimliches Gefühl bereitet. Teilweise wurden auch echte Haifischaufnahmen verwendet, die allerdings in Australien entstanden. Häufig legt der Film falsche Fährten, indem beispielsweise eine selbstgebastelte Haiflosse oder eine dunkle Badekappe fälschlicherweise für die Haifischflosse gehalten wird. Der Film lässt sich grob in zwei Hälften einteilen. Spielt die erste Hälfte des Films noch an Land und in Strandnähe, so geht es in der zweiten Hälfte hinaus aufs Meer. Dort wird die Geschichte immer mehr zum Kammerspiel: Die drei Männer gegen die Bestie aus der Tiefe. Teilweise kämpfen die Männer auch untereinander, weil jeder eine andere Strategie verfolgt um den Hai zu töten. So prallen die verschiedenen Egos aufeinander, was der Geschichte eine gute Dynamik gibt.
Die schon legendäre und zu Recht oscarprämierte Filmmusik von John Williams schafft es mit zwei Tönen Unbehagen beim Zuschauer auszulösen. Der Cast ist durch die Bank weg überzeugend. Einziges Manko ist das doch stark überdrehte und unrealistische Ende. Hier folgt der Hai dem Boot seiner Jäger und ist dabei auch langsamer als das Boot, während er vorher noch mühelos neben den Boot herschwimmen konnte. Aber um Plausibilität geht es hier auch nicht, sondern um Unterhaltung und Spannung. Und beides ist auch noch nach fast 40 Jahren gegeben. Über die Jahre gab es noch drei weitere JAWS-Teile, von denen aber keiner an das Original heranreichen konnte.
Spannend gemacht (5/6)
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