Lara Croft: The Cradle of Life (2003)

In Griechenland findet Archäologin Lara Croft (Angelina Jolie) eine goldene Kugel, die der Schlüssel zur Büchse der Pandora sein soll. Die Büchse soll bekanntlich alles Schlechte der Menschen beinhalten und der Grund für diverse Plagen der Weltgeschichte sein. Leider wird die Kugel von bösen Gaunern gestohlen, die das Teil an den Meistbietenden verkaufen wollen. Einer von diesen vermeintlichen Käufern ist ein Wissenschaftler Jonathan Reiss (Ciarán Hinds), der seine Errungenschaft an verschiedene Länder verkaufen möchte, da ihm das Menschenleben an sich relativ egal ist. Lara macht sich auf die Reise zu Teddy Sheridan (Gerard Butler). Der ist aktuell im Gefängnis und auch sonst nicht gerade derjenige, dem man mühelos sein Leben anvertrauen sollte. So macht sich das Paar auf die Suche nach der Kugel, wird beschossen, verprügelt, gefangengenommen oder bedroht. Ihnen immer auf den Fersen ist Reiss‘ Oberkiller Sean (Til Schweiger).

Regisseur Jan de Bont schafft es leider nicht den ersten Teil der Reihe zu toppen. De Bont legt seinen Fokus ausschließlich auf Hauptdarstellerin Angelina Jolie und hübsche Technik wie z.B. Unterwasserfahrzeuge oder Wingsuits. Das führt dazu, dass es häufig nur einsilbige, langweilige Dialoge zu sehen und zu hören gibt. Klar, es handelt sich hier um eine Videospielverfilmung, aber deshalb kann eine Geschichte doch trotzdem noch glaubhaft sein. Das ist in Die Wiege des Lebens nicht gegeben, weil sich die Handlung von Absurdität zu Absurdität windet. Der Höhepunkt dieser Unsinnigkeiten bildet zweifelsohne der Schlag von Lara auf die Schnauze eines Hais, der sie im Anschluss an die Wasseroberfläche zieht. Die Story kratzt zudem nur die Oberfläche an, Beziehungen von Lara zu anderen Figuren wirken gestellt – ganz besonders die zu Gerald Butler. Zudem ist auffällig, dass Croft eigentlich auch ohne Hilfe alles weiß. Sie ist häufig diejenige, welche die Handlung erklärt, obwohl sie viele Dinge gar nicht wissen kann. Angelina Jolie verkauft ihre Rolle ganz gut und ist zusammen mit Bösewicht Ciarán Hinds noch der überzeugendste Teil dieses Films. Gerald Butler sieht halt gut aus und kämpft gut, aber das war’s dann auch schon. Größte Enttäuschung dieses Films ist Til Schweiger, der offenbar denkt, dass es einen guten Bösewicht ausmacht mit einer Knarre herumzurennen und ein möglichst ernstes Gesicht zu machen.

Zugegeben, die Kampfszenen sehen optisch ganz ordentlich aus, sind aber auch nichts besonderes. Es gibt auch viele Ortswechsel an die exotischsten Orte, allerdings wirken die Orte beliebig. Einzig der eingängige Soundtrack von Alan Silvestri  (DIE CROODS, CAPTAIN AMERICA) sorgt zumindest auf der musikalischen Ebene für Abenteuergefühle.

Die Filmbüchse der Pandora hat wohl jemand geöffnet. (1/6)

Trailer: © Concorde

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