Keinohrhasen (2007)

Ludo (Til Schweiger) ist ein Boulevard-Reporter: erfolgreich und gerissen. One-Night-Stands serviert er ebenso skrupellos ab, wie er und sein Fotograf Moritz (Matthias Schweighöfer) auf der Jagd nach neuen Skandalen vorgehen. Pech nur, dass er beim Versuch, ein Foto von Wladimir Klitschko, der seiner Freundin Yvonne Catterfeld einen Heiratsantrag im hermetisch abgeriegelten Luxus-Hotel machen will, durch die Glaskuppel in die Verlobungstorte stürzt. Daraufhin wird er wegen „persönlicher Unreife“ zu 300 Sozialstunden verdonnert, welche er in einer öffentlichen Kindertagesstätte abarbeiten muss. Als ihm die Leiterin Anna (Nora Tschirner) die Tür öffnet, erinnert sich diese sofort an die Hänseleien und Demütigungen, die sie in ihrer Kindheit wegen Ludos Streichen hatte einstecken müssen. Sie beginnt den überforderten Frauenheld zu schikanieren, wo es nur geht. Als Ludos Schwester Lilli (Barbara Rudnik) ihren schwer zu bändigenden Sohn Lollo im Kindergarten abliefert und diesem einige Zeit später ein Dartpfeil im Kopf steckt, müssen die zwei Streithähne den Kleinen ins Krankenhaus fahren, was Nerven und Ludos neuen Mercedes kostet. Über kurz oder lang kommen sich die Beiden aber näher.

Die Liebeskomödie unter der Regie von Til Schweiger, der auch gleichzeitig die Hauptrolle spielt, lebt vor allem von drei Dingen: unterhaltsame Dialoge, dem fantastischen Cast und dem für Schweiger-Filme typische schöne Soundtrack. Schweiger und Tschirner ergänzen sich gut und man nimmt ihnen die Liebesbeziehung ab. Die anderen Schauspieler wie Rick Kavanian, Christian Tramitz, Jürgen Vogel oder Wolfgang Stumph lockern zudem viele Szenen auf. Und zum Soundtrack muss man eigentlich nicht viel sagen: einfach schön, meistens unaufdringlich, mit Ohrwurmcharakter!

Allerdings sind manche Szenen schon arg kitschig, was in weiten Teilen natürlich am Genre liegt, teilweise aber wohl auch am Drehbuch. Insgesamt wird die Geschichte flüssig erzählt, bis auf einige wenige Momente, bei denen man warten muss, bis es weitergeht. Die Geschichte ist zwar nett, aber auch leider sehr vorhersehbar und vergleichbar mit jeder ZDF-Rosamunde-Pilcher-Verfilmung, bei der sich das Paar 30 Minuten vor Schluss nochmal trennt, nur um am Ende des Films wieder zusammenzufinden.

Kurzweilige Romantic-Comedy-Unterhaltung made in Germany (3.5/6)

Trailer: Barefoot Films

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