G.I. Joe: The Rise of Cobra (OmU, 2009)

Die Gemeinsamkeiten sind schon auffällig. Sind sie doch beide Action-Regisseure. Haben sich bereits an der Kinokasse einen Namen gemacht mit Blockbustern wie BAD BOYS, PEARL HARBOR, THE MUMMY und VAN HELSING. Und beide haben eine Hasbro-Spielfigur-Verfilmung auf die Beine gestellt. Michael Bay und Stephen Summers könnten Brüder sein. Und sind sie es schon nicht in der Realität, dann doch wenigstens im Geiste. Denn G.I. JOE: GEHEIMAUFTRAG COBRA ist ein Actionfeuerwerk der Superlative. Dabei geht es um eine gefährliche Waffe, die von der kirgisischen Waffenfabrik des Wafflieferanten James McCullen (Christopher Eccelston) zur NATO gebracht werden soll. Es handelt sich dabei um einen Koffer mit 4 Sprengköpfen mit sogenannten Nanomites; kleine grüne Viecher, die alles aufessen, was man ihnen vorsetzt. Der Konvoi, den die Soldaten Duke (Channing Tatum) und Ripcord (Marlon Wayans) begleiten, wird von einer dunkelhaarigen Lady (Sienna Miller) und ihren Schergen angegriffen. Nach einem kurzen Gefecht, bei dem schnell klar ist, wer die cooleren Waffen hat (die Bösen natürlich), werden die beiden von einer Eliteeinheit gerettet. Deren Anführer General Hawk (Dennis Quaid) informiert sich kurz über die Biografien der beiden Soldaten und befindet die beiden würdig genug um ins Hauptquartier mitgenommen zu werden. Dort trainieren Duke und Ripcord wie man ordentlich kämpft. Ihr Wissen werden sie auch bald darauf brauchen, denn die Lady greift das Hauptquartier an und stielt den Koffer.

Trust me, I'm the doctor - © Paramount Pictures
Trust me, I’m the doctor – © Paramount Pictures
Welcome at the Michael Bay school of film!

Wer keine Lust auf meterhohe Feuerbälle, Unterwasserfestungen und Schallwellenkanonen hat, der wird mit G.I. JOE: THE RISE OF COBRA wenig Freude haben.  Auch Abneigungen gegen Rückblenden sollte man nicht haben, wenn man seinen Spaß haben möchte, denn der Film möchte jede Hintergrundgeschichte jedes Protagonisten erzählen. Aber genau das ist auch das Problem. Als Zuschauer merkt man schnell, dass die Hintergrundgeschichten völlig unnötig und uninteressant sind. Die vielen Rückblenden nehmen daher etwas Luft aus der ansonsten knackigen Narration. Zum Namen der titelgebenden Abteilung wird im Film nichts gesagt, aber das Internet hilft ja aus: G.I. Joe heißt ausgeschrieben Global Integrated Joint Operating Entity. Weite Teile, um nicht zu sagen fast alle Szenen, wurden am Computer aufgehübscht oder per Motion-Capture erzeugt. Da ist es eigentlich eine Überraschung, dass in den 82 Drehtagen in 135 Sets gedreht wurde, die vor Ort entstanden. Die Optik ist tatsächlich atemberaubend. Auch für Paris-Freunde wird einiges geboten: Champs Elysees, Notre Dame, das Musee d’Orsay und der einstürzende Eiffelturm.

Christopher Eccelston, der in einem sehr komischen Dialekt spricht, bei dem man sich ständig fragt, ob das jetzt Französisch, Schottisch oder Englisch sein soll oder ob er immer so spricht, kommt die Rolle des Bösewichts zu, den er abgesehen von eben erwähnten Sprachschwierigkeiten souverän spielt. Die mal blonde, mal dunkelhaarige Sienna erkennt man fast nicht wieder. Rein actiontechnisch macht sie eine gute Figur, alllerdings ist ihre Rolle auch stark auf Kitsch angelegt. Wird auf sie geblendet, folgt meistens auch eine Kurz-Rückblende aus den „glücklichen Zeiten“ mit Duke. Ihre immer noch anwährende Liebe zu Duke nimmt man ihr nicht ab. Marlon Wayans und Channing Tatum sind beide ebenfalls als mittelmäßig einzustufen. Insbesondere Tatum macht halt das, was er meistens in Filmen macht. Mit der Wumme draufhalten und ballern, was das Zeug hält.

Kawuuuuuuum, aber nicht mehr (3/6)

Trailer: © Paramount Pictures

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