Berlinale 2014: Tag 7 – Sleeping Beauty and the Three Movies

Nach dem Anstehen in der Warteschlange und der glücklichen Fügung, dass ich alle 4 Tickets für meine Veranstaltungen morgen bekommen habe, ging es rüber in die Arkaden, wo wir ein Interview nach dem Motto „Wer bin ich, wo komme ich her und was mache ich auf der Berlinale?“ geführt haben.

Berlinale-Bär in den Arkaden

Danach bin ich zurück ins Hostel und konnte zum ersten Mal, seit langer Zeit, wieder das Frühstücksbufett nutzen. Und lecker war’s. Anschließend ging’s aufs Zimmer und ins Bett. Von halb 11 bis 13 Uhr habe ich ein bißchen Schlaf nachgeholt. Um halb 4 war dann mein erster Film im Friedrichstadt-Palast. Vor dem Film kam ich mit meinem Sitznachbar aus Boston ins Gespräch, der hauptberuflich „was mit Zahlen“ macht und zur Entspannung Filme schaut. Jedes Jahr geht er auf ein anderes Filmfestival und wenn er mal viel Geld hat, möchte er Filme produzieren und unterstützen, die sonst keiner mag. ZWISCHEN WELTEN von Regisseurin Feo Aladag, die Geschichte eines deutschen Kommandanten in Afghanisten und seinem afghanischen Übersetzer Tarik. Eine packende Geschichte, die man aber hier und da noch besser hätte umsetzen können. Dennoch war es der beste Film des Tages, denn im Anschluss wurden die Filme langsam immer schlechter. Der nächste war Praia do futuro, ein Queer-Film mit Clemens Schick. Schauspielerisch war der Film toll, aber einfach unglaublich lange. Die Szenen wollten kein Ende nehmen und haben nur wirklich simpelste Einstellungen (z.B. Mann geht über die Straße) minutenlang gezeigt. Keine Ahnung was das sollte. Die Geschichte, die in  106 Minuten erzählt wird, hätte man auch in 60 Minuten erzählen können. Danach bin ich zum „Haus der Berliner Festspiele“, aber ich war zwei Stunden zu früh an. Also beschloss ich nochmal was Essen zu gehen. Ich bin die Straßen auf der Suche nach einem Restaurant abgelaufen und bin schließlich in einem urigen Restaurant gelandet. Holzkronleuchter, Kerzenschein auf den Tischen, alte Bilder an der Wand… Ganz toll. Meine Reispfanne hat auch super geschmeckt. Danach ging’s dann aber tatsächlich zum „Haus der Berliner Festspiele“.

Restaurant „Meineke X“

Der grausame Abschluss des Abends, und auch bisherige Berlinale-Tiefpunkt, war Aimer, boire et chanter. Wäre ich nicht mittendrin in einer Reihe gesessen, wäre ich schon vorher gegangen. Manche Leute haben’s auch getan; ich kann’s ihnen nicht verübeln. Auf diese Filmkritik freue ich mich schon, weil man so irre viele Gründe aufzählen kann, warum dieser Film nicht funktioniert. Kein Witz, keine tolle Geschichte, et cetera, et cetera. Aber genug für heute, ich muss jetzt dringend schlafen, schließlich stehe ich morgen früh wieder in der Warteschlange. Gute Nacht!

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