3:10 to Yuma (2007)

Während Marvel schon seit Jahren einen Superhelden nach dem anderen erfolgreich auf den Markt wirft, dachte sich wohl Regisseur James Mangold 2007 dieser Entwicklung etwas Substanzielleres entgegenzusetzen. Und was liegt da für einen amerikanischen Regisseur näher als ein Western? Oder vielmehr das → Remake eines Westerns. Gegenstand seines Films ist der Farmer Dan Evans (Christian Bale), der mit seiner Familie mehr schlecht als recht über die Runden kommt. Er schuldet einem Geschäftsmann Geld, das er nicht hat. Zufällig trifft er auf den Banditen Ben Wade (Russell Crowe), der wegen mehrfachen Mordes gesucht wird. Dan schließt sich den mutigen Männern an, die Wade in einen Gefangenentransport nach Yuma setzen wollen. Dort soll er dann vor ein Gericht gestellt und erhängt werden. Doch Wades Bande ist ihnen auf den Fersen, schließlich wollen sie ihren Boss so schnell wie möglich befreien.

© Sony Pictures
© Sony Pictures
Der Gefangenentransport

Obwohl die Geschichte etwas braucht um in Fahrt zu kommen, bleibt sie zu jedem Zeitpunkt spannend, was hauptsächlich an den ständig wechselnden Machtverhältnissen liegt. Mal haben die Banditen, mal die braven Bürger die Nase vorn. Zugegeben Russell Crowe und Christian Bale verkaufen ihre Rollen glaubwürdig, dennoch mag sich der Film nicht direkt entscheiden, wer denn nun der Sympathieträger sein soll. Auf der einen Seite ist der verschuldete Farmer, der für seine Familie alles tun würde, und auf der anderen Seite steht der verurteilte Dieb, der in seiner Freizeit malt und die Bibel zitiert. Da kann man sich nicht entscheiden und das tut auch der Film nicht für den Zuschauer. Irritierend ist aber auch die Charakterentwicklung. Während zu Beginn die Rollen noch klar verteilt sind, wird im Laufe der Bösewicht immer netter und der Gute verbissener und wütender. Warum sich Wade dann am Ende freiwillig und ohne Gegenwehr zum Zug bringen lässt, ist genauso verwirrend wie das komplette Ende des Films. Denn warum überfällt nicht die Bande den Zug selbst? Weniger Zeugen, weniger Aufwand. Zudem ist der Film kein „richtiger“ Western. Keine Spiel-mir-das-Lied-vom-Tod-Musik, kein böser Bösewicht, kein dramatischer Showdown, nur ein paar Hollywood-Schauspieler, die ein bißchen Western spielen. Das geht doch besser.

Netter Versuch (4/6)

Trailer: © Sony Pictures

2 thoughts on “3:10 to Yuma (2007)

  1. ich hab an Hand von dem Film mal nen Essay über Gut und Böse geschrieben 😀

    einer meiner liebsten Western und mMn auch einer der wenigen Filme, bei denen das Remake eindeutig besser ist

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