Maze Runner: The Scorch Trials (2015)

YA-Filme sprießen ja derzeit wie Pilze aus dem Boden, nicht zuletzt wegen dem großen Erfolg der HUNGER GAMES. Die meisten dieser Buchverfilmungen scheiterten kläglich. MAZE RUNNER war eine überraschende Ausnahme, zwar nicht so perfekt wie Jennifer Lawrence und ihre Rebellenkollegen, aber auch kein Totalausfall. Nun geht es weiter. Nach der gelungenen Flucht aus dem Labyrinth werden Thomas (Dylan O’Brien) und seine Mitstreiter von Soldaten in einen unterirdischen Bunker gebracht. Geleitet wird dieser vom undurchschaubaren Janson (Aidan Gillen), der den Jugendlichen Essen und Betten zur Verfügung stellt und sie medizinisch untersucht. Thomas sorgt  sich besonders um Teresa (Kaya Scodelario), die von der Gruppe getrennt wurde. Einzelgänger Aris (Jacob Lofland), der aus einem anderen Labyrinth eingetroffen ist, vertraut sich Thomas an und führt ihn in einen nur eingeschränkt zugänglichen Bereich, wo stapelweise Leichen auf Rollbahren verladen werden. Thomas hat den Verdacht, dass der Bunker von der Geheimorganisation WCKD  geleitet wird. Er muss seine Mitstreiter davon überzeugen, dass sie im Bunker nicht sicher sind. Unter der Führung von Thomas und Minho (Ki Hong Lee) befreien sie Teresa und fliehen aus dem Bunker direkt in die lebensgefährliche Brandwüste. Thomas und Aris wollen in die Berge, da sie in einem Gespräch mitgehört haben, dass sich dort eine Widerstandsgruppe verstecken soll: der rechte Arm. Auf ihrem Weg entdecken die Jugendlichen die Ruinen einer zerstörten Stadt und deren Bewohnerin Brenda (Rosa Salazar). Unterschlupf suchen sie bei Jorge (Giancarlo Esposito), der das Oberhaupt des Verstecks ist.  WCKD greift auf der Suche nach Thomas und seinen Mitstreitern das Gebäude an, doch denen gelingt in letzter Minute die Flucht. Nun muss die Gruppe entscheiden, ob das Right Arm Camp in den Bergen nur eine zweifelhafte Illusion ist oder wirklich ein sicherer Hafen für diejenigen, die gegen das Virus immun sind…

MAZE RUNNER THE SCORCH TRIALS - Gastfreundschaft sieht anders aus: In Jorges Unterschlupf. - © 20th Century Fox
Gastfreundschaft sieht anders aus: In Jorges Unterschlupf. – © 20th Century Fox
Rettung – Rennen – Rettung – Rennen – Reinfall

Ohne große Einleitung und dem klassischen Who’s who geht die Handlung weiter, was es zwar leichter macht beide Filme in einem Rutsch hineinander wegzuschauen, allerdings Zuschauer, die sich nicht mehr an den vorherigen Teil erinnern oder ihn nicht gesehen haben, ziemlich  verwirrt zurücklassen. Thomas fungiert immer noch als Anführer der Gruppe und ist deshalb auch derjenige, der die Hinweise entdeckt bzw. zugespielt bekommt. Diese Hinweise sind allerdings rar gesät und deshalb wird der Zeitabschnitt zwischen neuen Informationen mit platten, nichtssagenden Dialogen oder simplen Ansagen wie „Los, los, looooos!“ überbrückt. Oder eben mit Action: Damit das Rennen im Filmtitel auch ordentlich zur Geltung kommt, gibt es zahlreiche mit wackeliger Handkamera eingefangene Rennszenen, bevorzugt in leeren Gängen mitsamt typischem „Die Tür zur Rettung ist verschlossen“-Klischee. Auch die Rettung in letzter Sekunde wird zu oft zelebriert, was dazu führt, dass man die Handlung nicht ernst nimmt und sich denkt: Die werden doch eh gerettet.

MAZE RUNNER THE SCORCH TRIALS - Thomas und seine Mitstreiter - © 20th Century Fox
Thomas und seine Mitstreiter – © 20th Century Fox

Mitfühlen mit den Figuren findet de facto nicht statt. Alle weiteren Charaktere, die Thomas und seine Truppe auf ihrem Weg treffen, bleiben eindimensional und austauschbar. Dies liegt nicht nur an durchschnittlichem Nicht-mehr-als-nötig-Schauspiel der Beteiligten, sondern auch am miserablen Drehbuch, dass einfach wenig zu diesen Figuren erzählt. Die Charaktertiefe des Vorgängers ist komplett verschwunden. Lediglich die Optik überzeugt. Die menschenleeren Häuserschluchten und die Wüste sorgen für Laune. Auch bekannte Bauwerke wie die Brooklyn-Bridge von New York erscheinen als ramponierte Versionen ihrer selbst in einem völlig neuen Licht. Obwohl der Film noch einigermaßen solide beginnt, hat er gegen Ende unnötige Längen. Zudem sind auch die Parallelen zur HUNGER GAMES-Tetralogie zu stark erkennbar. Kürzlich sorgte der Cast auch noch abseits der Leinwand für Aufsehen als Hauptdarsteller Dylan O’Brien in einem → Interview zugab am Drehort entgegen der ausdrücklichen Anweisung Artefakte von Ureinwohnern geklaut zu haben. Inzwischen gibt es eine → Petion mit über 45.000 Unterzeichnern, die eine Entschuldigung und die Rückgabe der Artefakte fordert.

Lieber das HUNGER GAMES-Finale (2.5/6 bzw. 4/10)

Trailer: © 20th Century Fox

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