Le week-end (2013)

Nick (Jim Broadbent) und Meg (Lindsay Duncan) sind seit 30 Jahren verheiratet. Um der langweiligen Ehe zu etwas Schwung zu verhelfen, wagen die beiden Mittfünfziger einen Trip in die Vergangenheit. Sie reisen nach Paris, wo sie einst ihre Flitterwochen verbracht haben. Das Hotel hat sich in den Jahren verändert, und Meg ist mit der Absteige absolut nicht zufrieden – worauf das Paar, trotz finanzieller Notlage, die Koffer packt und sich in eine Suite eines Luxushotel umquartieren lässt. Doch auch in der Stadt der Liebe scheint vor allem Meg nicht mehr viel für ihren Mann übrig zu haben, und der sexuell unbefriedigte Nick stößt bei ihr immer wieder auf abweisende Signale. Während sich Streitereien und Liebeleien regelmäßig abwechseln, treffen sie auf Nicks alten Schulfreund Morgan (Jeff Goldblum), der die beiden zum Essen einlädt, bei dem die Situation völlig aus dem Ruder läuft.

© Prokino
Urlaubsstimmung kommt nicht auf

Roger Michell setzt in seinem Paris-Film die Stadt wie die beiden Hauptdarsteller toll in Szene. Nach ersten Kabbeleien der Beiden im Zug kommt es – in Paris angegekommen – zu bissigen Dialogen wie: „Darf ich dich berühren?“ – „Wozu?“. Eiffelturm und Sacré-Cœur werden hübsch in Szene gesetzt, allerdings hat man nie den Eindruck, dass der Film zu einem Werbefilm für Paris wird. Die prachtvolle Szenerie bildet den Kontrast zu dem meckernden Ehepaar. Lindsay Duncan spielt die zynische Lehrerin, die ihr Leben endlich genießen will, und Jim Broadbent gibt den hinter ihr herdackelnden Gatten. Es macht wirklich Spaß den Beiden beim Streiten zuzusehen. Leider verliert der Film mit der Zeit von dem anfänglichen Biss und am Ende scheint die Handlung einzuschlafen. Das Ende des Films überrascht, denn es gibt keine Lösung, kein Ausblick, was aus dem Paar werden wird. Er hört einfach auf und lässt den Zuschauer fragend zurück. Da hilft dann auch der jazzig-gemütliche Soundtrack von Jeremy Sams nicht mehr.

Tolle Schauspieler, zähe Story (3.5/6)

Trailer: © FoxKino

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